Eine Rolle, in der er stotterte, machte ihn bekannt, doch nun ist auch seine wahre Stimme – er stotterte tatsächlich nicht – für immer verstummt. Wie "express.de" berichtet, ist der Schauspieler und Sprecher Detlev Redinger im Alter von 75 Jahren verstorben, vermutlich bereits am 22. August 2024.

Die traurige Nachricht trifft auch seinen Freund und Kollegen Tom Gerhardt (66) schwer. "Ich bin sehr traurig. Ich habe ihn nicht nur als Kollegen sehr geschätzt, sondern wir hatten auch eine persönliche Freundschaft", sagt Gerhardt zu "express.de".

Detlev Redinger wurde durch "Hausmeister Krause" berühmt

Seite an Seite hatten die beiden Männer in Hausmeister Krause große TV-Erfolge erzielt. Gerhardt in seiner Paraderolle als Dieter Krause, Redinger als sein stotternder Vereinskollege Herbert Fink, der hoffnungslos in Krauses Tochter "C-C-Carmen" (Janine Kunze) verknallt ist.

Von 1999 bis 2010 war die Serie auf Sat.1 zu sehen. Die Parodie, die aus Köln-Kalk heraus das deutsche Spießbürgertum aufs Korn nahm, traf den Zahn der Zeit und wurde zum Quotenhit – auch dank Redinger.

"Seine Rolle als ‚Herbert‘ bei ‚Hausmeister Krause‘ hat er nicht nur geliebt, sondern mit Leib und Seele gespielt. Er war ein klasse Schauspieler", sagt Gerhardt heute.

Für Redinger bedeutete die Serie nicht nur plötzliche Bekanntheit, sondern vor allem das Ende seiner beruflichen Durststrecke in Köln. "Ich war öfter auf dem Arbeitsamt als auf der Bühne", sagte er 2011 in einem Interview über die Anfangsjahre in Köln. Hierher war er Ende der 80er-Jahre mit seiner Frau gezogen. Doch das berufliche Glück stellte sich erst später ein.

 Filmangebote blieben aus

Für sein Schauspieler-Leben wurde "Hausmeister Krause" Fluch und Segen zugleich. "Ich war durch die Figur abgestempelt." Erhoffte Folgeangebote blieben bei ihm aus, Serien-Kollegen Janine Kunze oder Axel Stein. Trotzdem sei es "eine der tollsten Zeiten meines Lebens" gewesen.

2011 ging er mit Gerhardt bei dessen bundesweiter Bühnenshow "Nackt und in Farbe" auf Tour, zeigte sich weiter als Herbert. Auch 2024 hätte Gerhardt gerne wieder mit ihm gearbeitet: "Ich hätte ihn so gerne in meinem Theaterstück ‚Du lebst nur zweimal‘ als ‚Herbert‘ dabei gehabt. Als ich ihn gefragt habe, hat er aber schweren Herzens nein gesagt, weil er bereits gesundheitlich angeschlagen war und einfach Angst hatte, dass er solch eine umfangreiche Tour nicht mehr stemmen kann."

Von Thomas Werner (tw)