In einer epischen Weltraumschlacht ist das Staffelfinale geendet. Doch dann wurde es auch nochmal traurig: "Star Trek: Picard" versuchte immer wieder den Spagat zwischen moderner Sci-Fi-Action und altmodischer Trek-Stimmung. Vor allem Nostalgie wurde bei "Picard" großgeschrieben: So nahm sich der fortlaufende Plot für fast eine ganze Folge Auszeit, um den Sternenkapitän Picard wieder mit seinen Besatzungsmitgliedern Riker und Troi zusammenzubringen.
Doch nicht für jeden Rückkehrer lief es so glimpflich: Gleich fünf Figuren haben in Picard ihr Leben gelassen, die uns aus älterem Trek-Material bekannt waren. Vor dem Hinblick, dass für die nächste Staffel schon weitere neue alte Gesichter eingeladen sind, schauen wir zurück auf die Trek-Ikonen, die "Star Trek: Picard" nicht überlebt haben.
B-4: Ein Abtritt im Off
Gleich der Auftakt zu "Star Trek: Picard" schickte eine alte Figur ins Jenseits, was bei all den Ereignissen der Pilotfolge aber etwas unterging. Es handelt sich um B-4. Dieser Android tauchte im Kinofilm "Star Trek: Nemesis" auf und entpuppte sich als technisch und optisch exakte Nachbildung von Data. Nach Datas Tod in "Nemesis" stellte sich heraus, dass dieser sein Bewusstsein vor seinem Ableben in B-4 hochgeladen hat. Und so wichtig diese Tatsache für den Plot von "Picard" auch ist: B-4 selbst sehen wir demontiert in einer Schublade liegen. Nicht der letzte Abschied von einer Brent Spiner Figur in dieser Serie …
Icheb hat da was im Auge
Nicht jeder Trek-Fan wird sich an Icheb erinnern: Der Brunali-Junge, der von den Borg assimiliert wurde, trifft in der Serie "Star Trek: Raumschiff Voyager" auf die Crew von Captain Janeway und dort auch auf die ebenfalls Ex-Borg Seven of Nine. Diese hat ebenfalls ihre Rückkehr in "Picard", welche eng mit Icheb verbunden ist. Wir sehen ihn in Folge 5 in Gefangenschaft von Gangstern, die seine Borg-Körperteile ausbeuten wollen und ihm in einer entsetzlich brutalen Szene das Auge entfernen. Seven of Nine kommt zu spät, um ihn zu retten, und erlöst ihn mit einem tödlichen Phaserschuss.
Hugh stirbt in Elnors Armen
Besonders tragisch verläuft die Rückkehr von Ex-Borg Hugh. Zuletzt trat Jonathan del Arco in der Rolle in mehreren Folgen "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" auf und ist die erste Borg-Drohne mit einem selbst entwickelten Individuum. In "Picard" arbeitet er an Bord des zerstörten Borg-Kubus mit den Romulanern zusammen. Als er jedoch Picard und Soji zur Flucht verhilft, gerät er in das Visier der schurkischen Narissa. Sie trifft ihn mit einem Messer am Hals. Der Fanliebling stirbt in den Armen seines Beschützers Elnor. Im Staffelfinale rächt ihn Seven of Nine, als sie Narissa in einen Abgrund stürzt.
Data wird durch den Tod menschlich
Während der Tod von B-4 eher unterging, bereitet uns Brent Spiner im Finale von "Picard" einen Gänsehaut-Moment. Wir erfahren, dass es Dr. Altan Inigo Soong und Dr. Bruce Maddox gelungen ist, anhand von B-4 die komplette Persönlichkeit Datas zu rekonstruieren und in einer Simulation am Leben zu erhalten. Hier trifft Picards Geist auf Data. Die beiden reden über den Wert des Lebens und Datas größten Wunsch: menschlich zu sein. Doch für Data bedeutet das: Er möchte endlich sterben dürfen, so wie Menschen sterben können. Picard erfüllt ihm diesen Wunsch – und Data schläft friedlich ein.
Picard ist tot – und trotzdem noch da
Zu guter Letzt tritt auch Captain Jean-Luc Picard höchstpersönlich ins Jenseits ein. Aufgrund seiner vererbten Kopferkrankung scheidet die Trek-Ikone im Staffelfinale aus dem Leben. Doch damit endet seine Reise nicht: Dr. Soong gelingt es, Picards Geist in einen Androiden-Körper zu extrahieren. Dieser ist so geschaffen, dass er sich von Picards menschlichem Körper nicht unterscheidet. Unsterblichkeit hätte der Sternenflotten-Kapitän auch nicht gewollt. Seine neue Körperhülle ermöglicht ihm jedoch weitere Abenteuer mit seiner neuen Crew – ganz Trek-üblich darin, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist.