Am 24. Januar startet bei Amazon Prime Video endlich die neue Serie "Star Trek: Picard" und schon in den ersten Minuten der ersten Episode wird klar: Der Captain a.D. hat noch einiges auf dem Herzen. Zum einen wurden einige Androiden während einer Mars-Mission abtrünnig. In der Folge wurden sie komplett verboten und abgeschafft. Zum anderen ging die Rettungsmission, die Picard vor Jahren beim Untergang der Romulaner anordnete, ordentlich schief – auch weil die Sternenflotte intervenierte. Tausende fanden damals den Tod, Picard sucht seither sein Seelenheil. Das wird deutlich, als er ein Live-Interview im Fernsehen gibt.

"Star Trek: Picard" – Ein Fest für Trekkies

Ortswechsel: In Greater Boston liegt die junge Dahj mit ihrem Freund im Bett, als drei maskierte Männer sich in das Zimmer beamen. Sie töten den jungen Mann und wollen Dahj entführen. Doch die "aktiviert" sich und schafft es die drei Angreifer zu überwältigen. Dann hat sie eine Vision von Jean-Luc Picard, den sie zuvor noch nie gesehen hat. Auf der Straße sieht sie in einer Übertragung das Interview und weiß nun, wo sie hingehen muss. Wenig später trifft sie beim Château Picard in Frankreich ein. Es wird klar, dass Dahj Picard schon viel länger kennt, als es für ihr Alter möglich sein kann. Uuuh, Suspense!

In der Nacht träumt Picard von Commander Data und einem Gemälde. Darauf ist eine junge Frau mit einem weißen Schleier am Meer zu sehen. Lediglich ihr Gesicht fehlt noch. Uuuh, noch mehr Suspense!

Am nächsten Morgen ist Dahj verschwunden. Der Ex-Kapitän hat eine Ahnung und fährt zum Archiv der Sternenflotte nach San Francisco. Darin findet er in seinen alten Habseligkeiten das Gemälde aus seinem Traum, nur dass es diesmal ein Gesicht hat – das Gesicht von Dahj. Es wurde vor 30 Jahren von Data selbst gezeichnet und er nannte es "Tochter".

Dahj taucht unterdessen in Paris unter. Ihre Mutter (spätestens jetzt bekommt man eine Ahnung, dass Dahj keine richtigen Eltern hat) macht ihr am Telefon deutlich, dass sie unbedingt zurück zu Picard muss. Nur dort sei sie sicher. Schnitt. Zurück in San Francisco. Dahj findet Picard an einem Brunnen. Mit Datenschutz hat man es in der Zukunft offenbar so gar nicht mehr. Picard erklärt ihr seine Vermutung: Dahj ist ein Android, ein verbotenes Werkzeug und Datas "Tochter". In dem Moment tauchen weitere Angreifer auf und haben es auf Dahj abgesehen. Sie macht sie zwar eindrucksvoll platt (hier stand ganz offensichtlich River aus "Serenity" Modell für Dahjs Charakter), doch in einer Explosion wird sie schließlich doch in ihre Einzelteile zerlegt. Die Angreifer waren übrigens Romulaner (Oder Vulkanier? Verrückte Ähnlichkeit). Picards "Ich werde dich niemals verlassen" hat ja nicht lange gehalten. Dafür heißt seine neue Mission: Herausfinden, wer sie getötet hat und wieso.

Picards Suche beginnt in Japan bei dem Institut, das die abtrünnigen Androiden herstellte. Mithilfe einer Wissenschaftlerin findet Picards heraus, dass Dahj von einem gewissen Bruce Maddox hergestellt wurde und das aus Überresten von Data. Und sie hat einen Zwilling, da es offenbar normal war, Androiden paarweise herzustellen (Ein Glück für Dahj-Darstellerin Isa Briones).

Die Episode endet auf einer Romulanischen Rückgewinnungseinrichtung. Dort arbeitet, dreimal dürft ihr raten, Dr. Soji Asha, die Zwillingsschwester von Dahj. Dort lernt sie Narek kennen, der in der Staffel noch wichtig werden dürfte. An dieser Stelle sei nur noch verraten, dass die massive Einrichtung, auf der sie sich befinden, ein Borg-Kubus ist.

Die erste Episode von "Star Trek: Picard" hatte es in sich. Zwar haben es Quereinsteiger nicht ganz einfach, besonders der Borg-Kubus am Ende ist für Neulinge ein 28 Kubikkilometer großes Rätsel, doch Sir Patrick Stewart ist ein unglaublich sympathischer Darsteller, der die erste Folge mit Leichtigkeit trägt. Wenn die erste Staffel so weitergeht, kommen nicht nur Trekkies auf ihre Kosten. Commander Data ist zwar selten und nur in Träumen zu sehen. Die Wichtigkeit seiner Rolle ist aber immens. Die Brücke zu früheren "Star Trek"-Projekten ist damit allgegenwärtig. So darf es gerne weitergehen.