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The Andy Warhol Diaries

Originaltitel: The Andy Warhol DiariesUS
Doku & Reportage
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Bewertung der Redaktion:

Ein manchmal fast zu detaillierter Blick auf einen genialen Künstler.

IMDb-Bewertung: 7,7 von 10

Die Campbell-Suppendose. Marilyn Monroe im Siebdruck. Fünfzehn Minuten Ruhm für alle. Über Andy Warhol, den wohl bedeutendsten Pop-Art-Künstler des 20. Jahrhunderts, glaubt man alles zu wissen. Die u. a. von Ryan Murphy („American Horror Story“) produzierte Dokuminiserie bestätigt vieles – und kann doch überraschen.

1968 schoss Valerie Solanas auf Warhol. Er überlebte und notierte danach seine Telefonate, Tagesabläufe, Gedanken bzw. diktierte sie seiner Assistentin Pat Hackett, die 1989, zwei Jahre nach seinem Tod, seine Tagebücher herausgab.
„Maschinen haben weniger Probleme. Ich wäre gerne eine Maschine.“ Warhols Zitat schwebt als Motto über allem. Da passt es, dass die Stimme, die seine Tagebuchpassagen liest, mit der Hilfe einer KI und des Schauspielers Bill Irwin („The Dropout“) zum Leben erweckt wird. Dazu gibt es viel Originalmaterial, und Kunsthistoriker wie die Kuratorin Jessica Beck vom Warhol-Museum und Weggefährten wie Regisseur Julian Schnabel („Basquiat“) oder Blondie-Sängerin Debbie Harry erzählen.

Wir werden nie erfassen, wer Andy Warhol wirklich war. Die sechs Folgen der Doku versuchen es dennoch, und das erschöpfend – im wahrsten Sinne des Wortes, manchmal geht es fast zu sehr ins Detail. Dass Warhol eine eigene MTV-Show hatte und Werbung für Homecomputer machte, führt irgendwann zu der Frage: Was hätte der geniale Selbstvermarkter Andy Warhol mit dem Internet gemacht? Bestimmt richtig gute Geschäfte.

Bilder von "The Andy Warhol Diaries"