Seit 2006 kennt man Dieter Fischer als Anton Stadler bei den "Rosenheim-Cops". Zur Hauptrolle wurde seine Figur aber erst 2011. Seither hat sich der grantlende Kriminalhauptkommissar in die Herzen der Zuschauer gespielt.
Zum Schauspielberuf kam der gebürtige Freisinger erst auf Umwegen. Eigentlich sollte er nämlich Handwerker werden, meinte seine Großmutter. "Die Oma meinte, jeder von uns solle Handwerker werden, damit wir uns gegenseitig die Häuser bauen können", so Fischer bei Süddeutsche.de. Statt Handwerker wurde er Kaufmann, wie er auch im ARD-Podcast "Promitalk mit Thees" erzählte. Genauer gesagt: Fischfachverkäufer. Für diesen Beruf hätte er weiter Karriere machen und studieren können, doch er liebte die Arbeit mit den Lebensmitteln. Nebenbei spielte er Bauerntheater, wo ihn ein Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks motivierte, weiterzumachen. Bloß: Fischer wusste gar nicht, dass es sowas wie Schauspielschulen gibt. Im Radio hörte er dann von der Otto-Falckenberg-Schule und bewarb sich - mit wenig Erfolg: Wegen seines Dialekts wurde er nicht angenommen.
Fischer: Schauspielkarriere auf Umwegen
Wie er dann doch noch zu einer Ausbildung kam, erzählte Fischer Kristian Thees: Auf einer Hochzeit traf er auf einen Mann, der zum Anzug Bermudas trug – ein Schauspieler. Und der sagte: "Bewirb dich doch bei uns." Vorgespielt und genommen. Und so büffelte Fischer drei Jahre im Münchener Schauspielstudio und arbeitete weiter an der Fischtheke. In der Zeit, die noch übrig blieb, trainierte er Hochdeutsch. Unterstützt und ermutigt wurde er immer von seinem Chef.
Erfolg hatte Fischer dann gerade wegen seines Dialekts, der für die Falckenberg-Schule ein Hindernis war. Von 2008 bis 2011 spielte er die Hauptrolle in der BR-Serie "Der Kaiser von Schexing" als Bürgermeisters Andreas "Andi" Kaiser.
Neben der Schauspielerei noch andere Leidenschaft
Durch den großen Erfolg der urbayerischen Geschichten aus der ländlichen Rathaus-Bürokratie kam Fischer dann auch zu den "Rosenheim-Cops", zunächst nur als Vertretung für den erkrankten (und mittlerweile verstorbenen Joseph Hannesschläger), später dann als "fester" Kommissar. Und in der Rolle des Stadler pflegt er den bayerischen Grant, für ihn eine schwer erkennbare Form des Humors. Hochdeutsch beherrscht er zwar auch noch, aber nur auf der Bühne mit gelernten Texten.
Privat wie als Stadler ist er verheiratet, doch nur als "Rosenheim-Cop" trägt er einen Ehering. "Wenn ich den Ring trage, mutiere ich zum Stadler", erklärt er im Podcast mit Thees. Nach den vielen Jahren, die er ihn schon spielt, kennt er die Rolle wie einen guten Freund.
Neben der Schauspielerei hat Dieter Fischer noch eine Leidenschaft: Mit seinen Brüdern sammelt er Traktoren von der ehemaligen Schlepper-Manufaktur "Schlüter". Er selbst besitzt zwölf der schweren Maschinen. Ein Hobby, das ihm ja auch bei den Cops zunutze kommen kann, wenn Hilfe auf dem Hofer-Hof gefragt ist …
Noch bis voraussichtlich 12. November entstehen in München, Rosenheim und Umgebung 26 neue Folgen der 21. Staffel "Die Rosenheim-Cops". Im TV laufen derzeit alte Episoden als Wiederholung, am Samstag um 16:10 Uhr und am Dienstag um 19:25 Uhr.