Django

Originaltitel: DjangoIT, FR | 2022 - 2023 | FSK: 16

Western

Bewertung der Redaktion:

Django – Sein Gesangbuch war … das mäßige Drehbuch: Dieser Westernheld reißt niemanden vom Pferd, vor allem im Vergleich zum großen Vorbild

IMDb-Bewertung: 4,7 von 10

Die Geier warten schon: Eine zehnteilige Sky-Serie will die berühmte Figur mit Matthias Schoenaerts in der Hauptrolle auferstehen lassen

Als Franco Nero im Jahr 1966 einen Sarg hinter sich her zog, nihilistische Sprüche klopfte und schwer verletzt einen ultrabrutalen Showdown überlebte, wurde eine Legende des Italowestern geboren. Viele mäßige Filme und eine grandiose Hommage von Quentin Tarantino später (2012 in „Django Unchained“) startet jetzt bei Sky die erste Serienversion des Stoffs. Ein Sarg wird auch hier gezogen, aber ansonsten hat die Fassung des Jahres 2023 mit dem berühmten Original von Sergio Corbucci nicht viel zu tun.
Texas, 1872. Der amerikanische Bürgerkrieg ist seit fünf Jahren vorbei, doch der Rassismus im Süden ist ungebrochen. John Ellis (Nicholas Pinnock) hat am Rand eines Kraters die Stadt New Babylon gegründet, in der Außenseiter aller Hautfarben in Freiheit leben sollen. Er will die junge Sarah (Lisa Vicari) heiraten, deren Leben er einst gerettet hat. Der größte Feind New Babylons ist die extrem religiöse Elizabeth (Noomi Rapace), die die benachbarte Stadt Elmdale mit ihren Männern mit eiserner Hand führt. In dieses explosive Gemisch platzt ein schweigsamer Cowboy namens Django (Matthias Schoenaerts). Er ist auf der Suche nach seiner Tochter – und er erkennt sie in der zwanzigjährigen Sarah wieder.
Diese neu erfundene Django-Figur hat nicht das prägend Pessimistische des ersten Kinofilms, stattdessen geht es um die Restauration des Familienglücks – insofern handelt es sich inhaltlich um ein Prequel. Leider schleppt sich die Geschichte wie ein müder Viehtreck dahin, und sie strotzt nur so vor abgenutzten Bildern, konstruierten Konflikten und Verweisen auf unerreichte Leinwandvorbilder wie Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) oder die Fernsehserie „Deadwood“ (2004–2006).
Fans von Lisa Vicari („Hell“, „Dark“) und vor allem von Noomi Rapace („Millennium-Trilogie“) kommen aber auf ihre Kosten: Selten war jemand im Wilden Western so verbittert und böse wie die 43-jährige Schwedin hier.