Manche Filme schaffen es, ihre Requisiten täuschend echt aussehen zu lassen - doch manchmal sind sie auch gar keine Nachbildungen. Ein solcher Fall ist im Kult-Horrorfilm "Poltergeist" von Tobe Hooper und Steven Spielberg aus dem Jahr 1982 zu sehen: Wie sich im Nachhinein herausstellte, handelt es sich in einer Szene nämlich gar nicht um Knochenattrappen, sondern um echte menschliche Skelette.

Poltergeist: Echte Skelette dienten als Requisiten

Imago / Everett Collection

Die besagte Szene aus "Poltergeist".

Die Szene, in der die Skelette zu sehen sind, spielt gegen Ende des Films, als der Spuk im Haus in der finalen Nacht seinen Höhepunkt erreicht. Darin versucht die Protagonistin Diana (JoBeth Williams) während eines Gewitters durch den Garten zu fliehen. Aufgrund des starken Regens rutscht sie jedoch aus und fällt in den halbfertigen Swimmingpool des Anwesens. Plötzlich tauchen dort Knochen auf, Särge öffnen sich und halbverweste Leichen fallen heraus. Am Ende ist Williams in dieser Szene also zusammen mit einer ganzen Reihe von Skeletten in einem mit Schlamm gefüllten Pool zu sehen.

Nicht einmal die Schauspielerin selbst wusste während der Dreharbeiten, dass es sich bei den für die Szene verwendeten Knochen tatsächlich um menschliche Überreste handelte. In der Sendung "TV Myths and Legends" erinnerte Williams sich: "Die Dreharbeiten für diese Sequenz dauerten vier oder fünf Tage. In meiner Unschuld und Naivität nahm ich an, dass es keine echten Skelette waren. Ich ging davon aus, dass es sich um Requisiten-Skelette aus Plastik oder Gummi handelte". Erst nach Abschluss der Dreharbeiten erfuhren die Schauspielerin und der Rest des Teams, dass die Gerippe echt waren.

JoBeth Williams: "Alle haben sich sehr gegruselt"

Diese Nachricht sorgte bei allen Beteiligten zunächst für Entsetzen. "Ich fand heraus - wie das ganze Team, dass sie echte Skelette benutzten, weil es viel zu teuer ist, falsche Skelette aus Gummi oder so herzustellen. Und ich glaube, alle haben sich bei dem Gedanken sehr gegruselt." Der Grund für die Verwendung menschlicher Überreste war also, die Kosten für den Film zu senken. Die verwendeten Skelette stammten angeblich von einer medizinischen Firma und wurden ansonsten zu Demonstrationszwecken im schulischen Kontext verwendet. Für seine Spezialeffekte wurde "Poltergeist" 1983 für einen Oscar nominiert.