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Kameras im Test

Die besten Kompakt- und Bridgekameras aus dem Testlabor

Kompaktkameras im Test
GettyImages / piola666

Gute Kompaktkameras knipsen noch immer bessere Fotos als jedes Smartphone - und bieten zudem deutlich mehr Gestaltungsspielraum. Wir stellen die besten Kompaktkameras und Bridgekameras aus dem Test vor. (Redaktion:Margit Hofgärtner)

Das Smartphone hat die Kamera in vielen Bereichen verdrängt. Vor allem im Alltag nehmen nur noch wenige eine Kamera mit, um Fotos zu knipsen. Je nach Anwendungszweck ist das allerdings ein Fehler, denn eine gute Kamera kann noch immer deutlich mehr aus Aufnahmen herausholen, als eine Smartphone-Kamera. Zudem hat man während und nach der Aufnahme maximalen, kreativen Spielraum - bei einem per Smartphone aufgenommenen Foto lässt sich höchstens noch Kleinigkeiten ändern, beispielsweise den Ausschnitt wählen und einen Filter drüberlegen. Kein Wunder also, dass sich viele Fotos auf Instagram, Facebook und anderen Social-Seiten so ähnlich sehen.

Wer maximale Qualität und kreative Freiheit sucht, greift daher zur Kamera. Es muss allerdings nicht gleich die teure und riesige DSLR sein: Auch Kompaktkameras, zu denen auch die sogenannten Bridgekameras zählen, bieten eine erstaunliche Auflösungsleistung - sofern man zum richtigen Modell greift. Wir zeigen dir hier die besten Kompaktkameras aus den unabhängigen Tests des CHIP Testcenters. So viel vorneweg: Abgesehen von Sony investieren andere Hersteller nicht mehr viel in diesen Markt, um ihn ihn mit frischen Neuveröffentlichungen zu beleben. Nach unseren Empfehlungen geben wir dir Tipps für Auswahl und Kauf mit auf den Weg.

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Stärken und Schwächen von Kompaktkameras

Kompaktkameras sind Digitalkameras, deren Optik fest verbaut ist und sich somit im Gegensatz zu Systemkameras nicht wechseln lässt. In der Regel sind sie mit einem optischen Zoom-Objektiv ausgestattet, deshalb ist es auch mit ihnen kein Problem, weiter entfernte Motive näher heranzuholen ohne den Standpunkt zu wechseln. Kompaktkameras sind einfach zu bedienen, denn sie besitzen intelligente Automatiken, die das Motiv bestmöglich zur Geltung bringen. Dennoch lassen sich bei den meisten Modellen gewisse Einstellungen vorgeben, etwa Weißabgleich oder eine einfache Belichtungskorrektur.

Das Gehäuse ist - wie der Name schon sagt - äußerst leicht und kompakt gebaut, deshalb passen Kompakte ohne Probleme in größere Hosen- oder Jackentaschen - für die sogenannten Bridge-Kameras gilt das in der Regel aber nicht. Kompaktkameras sind die idealen Immer-dabei-Kameras. In der Regel wird übers Display fotografiert, manchmal ist auch ein digitaler Sucher eingebaut, der bei grellem Sonnenlicht eine bessere Sicht aufs Motiv gewährt. Auch für Videos sind Kompaktkameras sehr gut geeignet, aktuelle Modelle bieten in der Regel sogar eine Auflösung von bis zu 4K oder zumindest Full HD.

Die Bildqualität von Premium-Kompaktkameras mit 1-Zoll-Sensor ist ausgezeichnet. Lassen Sie sich von einer scheinbar niedrigen Auflösung von beispielsweise 20 Megapixeln nicht täuschen: Kompakte können locker Smartphones mit der dreifachen Auflösung schlagen. Der Grund: Kamera-Einheiten und Sensoren von Handys sind deutlich kleiner und damit anfälliger für Bildrauschen und Unschärfe. Noch besser schneiden allerdings Systemkameras mit Wechselobjektiven ab, dazu zählen Spiegelreflex-Kameras (DSLRs) und spiegellose Modelle (DSLM). In den deutlich größeren Gehäusen sind auch größere Sensoren verbaut, die professionellen Ansprüchen genügen.

Was sind Bridge-Kameras oder Edel-Kompakte?
Foto: Getty Images / melponemen, Welche Kompaktkamera passt zu mir? Wir nennen das richtige Modell für Influencer, Preisbewusste und ambitionierte Fotografen.

Bei Kameras mit fest verbauter Optik gibt es zwei Unterklassen, die auch zu den Kompaktkameras gezählt werden: Bridge-Kameras und Edel-Kompakte. Erstere unterscheiden sich von typischen Kompaktkameras durch wesentlich größere Gehäuse, die an klassische Spiegelreflex-Kameras erinnern. Dadurch lassen sich größere Optiken mit noch deutlich stärkerem Zoom-Faktor verbauen, einige bieten sogar sensationelle 125x-fache optische Vergrößerung. Außerdem liegen die Bodys besser in der Hand und bieten mehr Platz für zusätzliche Knöpfe und Einstellräder. Bridgekameras sind deutlich schwerer, die können auch mal knapp ein Kilo auf die Waage bringen.

Die Gehäuse von Edel-Kompakten ähneln regulären Kompaktkameras, sie sind lediglich etwas größer. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn sie müssen einem Sensor Platz bieten, der genauso groß ist wie der klassischer Spiegelreflex-Kameras. Bildqualität und Kompaktheit lässt sich bei den Edel-Kompakten allerdings nur mit einer festen Brennweite vereinbaren, der Bildausschnitt lässt sich also höchstens digital vergrößern, ein optischer Zoom fehlt. Die Brennweite liegt meist um die 30 mm und eignet sich daher durchaus für Street Photography und die meisten Reise- und People-Motive.

Wie viel muss ich für eine Kompaktkamera ausgeben?

Die Preise für Kompaktkameras sind sehr unterschiedlich: Kompakte, in denen die neueste Technik verbaut ist, können schon mal über 1.000 Euro kosten, aber es gibt auch Schnäppchen für rund 100 Euro. Welche Kamera davon für dich die Richtige ist, hängt von deinem Budget und dem Einsatzgebiet ab.

  • Schnäppchen bis 200 Euro: In besonders günstigen Kompaktkameras sind in der Regel Komponenten verbaut, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Die Bildqualität ist im besten Fall durchschnittlich, der Autofokus nicht besonders treffsicher, und die Videofunktionalitäten ebenfalls eingeschränkt. Trotzdem kann eine Schnäppchen-Kamera Sinn machen, beispielsweise für Kinder oder als Spaß-Kamera für den Strand, auf die man nicht immer aufpassen muss. Und immerhin: Bei ausreichend Tageslicht machen auch diese Kameras schöne Bilder, Defizite zeigen sich meist erst in der Dämmerung und in schlecht beleuchteten Innenräumen als Bildrauschen und Unschärfe.

  • Preiswerte Modelle bis 500 Euro: In diesem Preisbereich finden sich viele Modelle mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Manche davon sind schon einige Jahre auf dem Markt, aber bieten dennoch eine sehr gute oder gute Bildqualität, ein großes 3-Zoll-Display, das sich manchmal sogar klappen lässt, eine Optik mit viel Zoom, manuelle Einstellmöglichkeiten und oft sogar 4K-Video. Für 500 Euro finden preisbewusste Einsteiger eine gute Kamera, an der sie lange Freude haben werden. Doch auch hier gilt die Einschränkung: Je besser das Licht, desto besser die Ergebnisse.

  • Top-Modelle bis 1.000 Euro: Die aktuellen Flaggschiffe der bekannten Hersteller Sony, Panasonic und Canon sind nochmal deutlich teurer. Einige dieser Modelle bieten einen besonders großen 1-Zoll-Sensor, mit dem auch unter schlechten Lichtverhältnissen gute Aufnahmen gelingen. Der Autofokus ist besonders treffsicher und reaktionsfreudig, das Gehäuse ist hochwertig gefertigt und bietet ein klappbares hochauflösendes Display. Diese Top-Modelle empfehlen sich für qualitätsbewusste Fotografen, die in jeder Situation herausragende Bilder machen möchten.

  • Luxus-Kompakte ab 1.000 Euro: Einige wenige Kompaktkameras durchstoßen sogar die 1.000-Euro-Grenze. Das sind so gut wie immer Modelle mit besonders hochwertigem Gehäuse und einem Sensor im APS-C- oder Vollformat, der sonst nur bei Systemkameras mit Wechselobjektiven verbaut sind. Dadurch ist die Bildqualität noch ein Stück besser als bei Kompaktkameras mit 1-Zoll-Sensor. Die meisten Luxus-Kompakten bieten keinen Zoom, sondern nur eine feste, lichtstarke Brennweite, weil die sich optimal gegen Verzeichnungen und andere Objektivfehler korrigieren lässt.

6 Dinge, auf die du beim Kauf einer Kompaktkamera achten solltest

Jeder Fotograf hat andere Lieblingsmotive und damit unterschiedliche Anforderungen an seine Kamera. Wir haben hier alle wichtigen Features aufgelistet, die du beim Kauf beachten solltest:

  • Sensorgröße: Ein sicheres Indiz für gute Bildqualität ist nicht etwa die Auflösung in Megapixel, sondern die Größe des Sensors. Wer auch unter widrigen Lichtverhältnissen scharfe und rauscharme Bilder machen will, der besorgt sich am besten eine Kamera mit einem 1-Zoll-Sensor.

  • Display: Bei den meisten Kompaktkameras sind 3-Zoll-Displays verbaut. Manche davon lassen sich per Touch bedienen: Dann reicht ein Fingertipp auf ein Motiv, um den Fokus oder die Belichtung darauf abzustimmen. Wer gerne aus ungewöhnlichen Kamerapositionen fotografiert, sollte auf ein Klappdisplay achten. Wenn es sich nach vorne drehen lässt, kann man sich beim Selfie optimal in Pose setzen.

  • Optischer Zoom: Du möchtest scheue Tiere oder andere weit entfernte Motive möglichst formatfüllend fotografieren? Dann benötigst du eine Kompaktkamera mit einem hohen Zoomfaktor beziehungsweise Brennweitenbereich. Wenn du vor allem Menschen und klassische Reisemotive fotografierst, reicht ein 3-fach Zoom auch aus. Achtung: Manche Hersteller werben auch mit einem Digitalzoom, der allerdings immer zu Lasten der Bildqualität geht.

  • Foto-Funktionen: Automatik-Funktionen und spezielle Motiv-Programme wie "Panorama" oder "Nacht" bieten fast alle Kameras. Wer lieber selbst Einstellungen vorgibt, sollte auf manuelle oder halbautomatische Modi achten, um beispielsweise die Belichtungszeit oder Blende vorgeben zu können. Wer gerne Bildbearbeitungen vornimmt, ist mit einer Kamera gut beraten, die nicht nur JPEG aufnimmt, sondern auch RAW.

  • Video-Funktion: So gut wie alle Kompaktkameras filmen in Full HD, die meisten davon sogar in 4K-Auflösung. Für coole Effekte sorgen Spezialfunktionen wie Zeitraffer oder Zeitlupe bzw. Videoclips mit einer Framerate von 120 fps. Die Mikrofone der meisten Kameras sind ok, für wirklich professionelle Videoclips sollte sich ein externes Mikrofon per 3,5mm-Klinke anstecken lassen.

  • Blitz: Kompaktkameras besitzen meist einen integrierten Blitz, der sich idealerweise aufklappen lässt. Ist auch ein Blitzschuh vorhanden, kann sogar ein externer Aufsteckblitz benutzt werden, der Motive noch besser ausleuchten kann.

So testet CHIP Kompaktkameras

Die Gesamtwertung setzt sich aus drei Kategorien zusammen: Die Bildqualität läuft zu 50 Prozent in die Endnote, die Ausstattung zu 40 Prozent und die Geschwindigkeit zu 10 Prozent.


Bildqualität: Am wichtigsten ist bei einer Kamera natürlich die Bildqualität. Hier müssen alle Kameras ein standardisiertes Arrangement ablichten. Dabei achten die Experten bei jedem Test auf die exakt gleichen Lichtbedingungen im Testlabor. Anschließend werden die Aufnahmen unter anderem softwaregestützt von den Experten analysiert und benotet.


Ausstattung: In die Ausstattungsnote fließen Punkte wie die Displayqualität, die Bedienung sowie die Akkuleistung.


Geschwindigkeit: Hier prüfen die Experten vor allem, wie lange die Kamera benötigt, um das Bild zu knipsen. Denn die beste Bildqualität nützt wenig, wenn die Kamera viel zu langsam reagiert und auslöst.

Der Die besten Kompakt- und Bridgekameras aus dem Testlabor wird veröffentlicht von CHIP.de.