CHIP testet regelmäßig die neuesten Smart-TVs in allen Größen und Preisklassen. Nach umfangreichen Messungen werden sie in eine Bestenliste aufgenommen. Die derzeit besten Smart-TVs stellen wir dir im Folgenden vor. Der Schwerpunkt der Tests von CHIP liegt auf Modellen mit den Bildschirmdiagonalen 55 Zoll und 65 Zoll – derzeit die beliebtesten Bildschirmgrößen in Deutschland.

In diesem Beitrag erfährst du: Neben den Top-Empfehlungen aus den CHIP-Tests findest du auch günstigere Alternativen und einen Preistipp. Ebenfalls enthalten ist ein Vorschlag für kompaktere Smart-TVs. Wir erklären dir zudem das Testverfahren, mit dem das CHIP-Testcenter die Geräte prüft. In einer umfangreichen Kaufberatung zeigen wir anschließend auf, welche Features beim Kauf eines Smart-TVs wichtig sind.

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Smart-TV: Fernsehen auf Seitenwegen

Mit Smart-TV bezeichnet man gemeinhin Fernsehgeräte die mehr können, als nur TV-Signale zu empfangen oder Videos vom Blu-ray-Player wiederzugeben. Ob auch schon das Aufzeichnen und die Wiedergabe von einem USB-Stick smart ist — darüber scheiden sich die Geister. Die wichtigste Eigenschaft eines smarten Fernsehers ist es jedenfalls, sich mit dem heimischen Netzwerk zu verbinden, um von dort auf das Internet zugreifen zu können. Damit steht ihm der Weg zu Streaming-Diensten und den Mediatheken der Fernsehsender offen.

Letzteres wird über HbbTV organisiert. »Hybrid broadcast broadband Television« ist ein gemeinsamer Standard von Sendern und Herstellern, der nicht nur den Transport archivierter Sendungen organisiert, sondern auch Programm-Informationen (EPG) sowie einen optisch aufgehübschten Teletext bereitstellt. Auch interaktives Fernsehen, etwa die unmittelbare Teilnahme an Spiele-Shows ist damit möglich, hat sich aber noch nicht durchgesetzt.

Im lokalen Netzwerk kann der Smart-TV auf dort gespeicherte Medien zugreifen. Umgekehrt können darüber auch Smartphones oder Tablets mit ihm gekoppelt werden, etwa um ihre Inhalte auf den großen Bildschirm zu spiegeln oder den Fernseher mittels einer App des Herstellers zu bedienen. Auch die Sprachsteuerung ist inzwischen ein beliebtes smartes Feature. Neben eigenen Lösungen, wie Samsungs Bixby, haben einige auch schon plattformübergreifende Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Assistant installiert.

Ein populäres Betriebssystem für Smart-TVs ist Android TV. Es läuft unter anderem auf den Geräten von Sony oder Philips. Auch Panasonic setzt es teils ein, bleibt aber ansonsten dem eigenen »my Home Screen« treu. Grundig nutzt auf seinen Geräte Amazon Fire TV, bei LG ist es WebOS und Samsung schwört auf sein Eigengewächs Tizen.

Der Funktionsumfang der Systeme unterscheidet sich nur marginal. Allenfalls bei neuen Streaming-Diensten dauert es einige Zeit, bis alle nachziehen — oder auch nicht. Eine nachträgliche Ergänzung, auch mit anderen Apps und Spielen, ist nur möglich, wenn es das jeweilige Betriebssystem vorsieht.

Die Vorteile der OLED-TVs

Wenn du einen Smart-TV kaufen möchtest, stehst du im Premium-Segment vor einer grundsätzlichen Entscheidung: Soll es ein Smart-TV mit OLED-Panel oder mit LC-Display sein? OLED-Smart-TVs steuern ihre Helligkeit auf Pixel-Ebene. Sie sind in der Lage, zur Verbesserung des Schwarzwertes und der Kontrastdarstellung einzelne Bildpunkte abzuschalten. Das macht sich vor allem bei der Darstellung visuell komplexer Szenen bemerkbar, in denen dunkle und helle Bereiche eng miteinander verwoben sind. Darüber hinaus sind OLED-Smart-TVs ziemlich blickwinkelstabil, was sich auf den Kontrastabfall bei einem seitlichen Blickwinkel kaum auswirkt. Die Farbdarstellung ist ebenfalls hervorragend. Die Modelle können den für HDR-Filme relevanten großen DCI-P3-Farbraum vollständig abbilden.

Allerdings hat die Technik auch Nachteile: Ein großflächiges Weiß ist hier oftmals nicht so hell wie bei den hellsten LCD-Modellen. Winter-Szenen werden dadurch zum Beispiel etwas matter dargestellt. Zudem arbeiten OLED-Smart-TVs mit organischen Elementen, d. h. sie altern ihrer Verwendung entsprechend. Dadurch können Geisterbilder auftreten, die dauerhaft erscheinen können und nicht mehr verschwinden. Dieses Phänomen dürfte für die meisten Nutzer nicht auftreten – vor allem dann nicht, wenn sie ständig wechselnde Inhalte sehen. Trotzdem hat das einen Einfluss auf die Handhabung. Übrigens: CHIP hat über mehrere Monate einen Burn-In-Test durchgeführt und hierbei keine signifikanten Alterungserscheinungen feststellen können, die das Sehvergnügen beeinträchtigen.

Ein OLED-Smart-TV reduziert zum Schutz aber die Helligkeit langsam, sobald er statische Elemente erkennt. Darüber hinaus dürfen die Geräte nicht vom Strom getrennt werden. Sonst können sie wichtige Schutzmaßnahmen nicht durchführen (Pixel Refresher).

Die Vorteile der LCD-TVs

Die besten LCD-Fernseher strahlen deutlich heller und sind robuster. Damit eignen sie sich für die Verwendung in Bereichen, in denen OLED-Modelle nicht glänzen: im hellen Tageslicht und für die regelmäßige Anzeige statischer Elemente. Dazu gehören auch knallige Senderlogos. Sehr gute LCD-Fernseher überzeugen auch beim heimischen Filmabend – vor allem dann, wenn eine Zimmerlampe dezent den Raum erhellt. Dann sind die Unterschiede zum OLED-Fernseher nicht mehr ganz so gravierend, da die Oberklasse-LCD-Fernseher ihre großflächige Hintergrundbeleuchtung zonenweise regeln, um so zum Beispiel die schwarzen Filmbalken verschwinden zu lassen. Andere Modelle kommen nur mit Edge-LED-Dimming daher, wo die beleuchtenden und dimmbaren LEDs nur am Rand liegen und nicht hinter dem ganzen Bild. In günstigen Smart-TVs kommen gar keine Dimming-Techniken zum Einsatz. Das resultiert in einem schlechteren Schwarzwert.

Sehr gute LCD-TVs bieten teils auch eine gute Darstellung bei einem seitlichen Blickwinkel. LCD-Smart-TVs im mittleren und niedrigen Preissegment zeigen hier deutliche Einbußen. Sie leiden unter einem stark abfallenden Kontrast, was sich in einem milchigen Bild äußert, wenn Sie seitlich draufsehen.

Wie relevant ist die Spitzenhelligkeit des Smart-TV?

Es gibt natürliche Grenzen für die maximale Helligkeit. Wohl kaum jemand empfindet es als angenehm, beim Fernsehen mit einem 65-Zoll-Modell von einer grellweißen Fläche geblendet zu werden. Allerdings ist ein hoher Maximalhelligkeitswert für einzelne Spitzlichter wünschenswert, damit Bilder mehr Dynamik und Tiefe erhalten. Viele 4K-Blu-rays sind auf 1.000 cd/m² festgelegt, andere wieder auf 4.000 cd/m². Full-HD-Blu-rays kommen in der Regel mit 100 cd/m² als Zielhelligkeit daher. Das heißt aber nicht, dass ein Smart-TV die Filme nicht heller wiedergeben kann, wenn du das möchtest.

Ein OLED-Fernseher mit insgesamt niedriger Maximalhelligkeit stellt einzelne kleine Spitzlichter (wie Sterne) brillanter dar als die besten LCDs in HDR. Um das sogenannte Blooming zu verhindern, dimmen die Premium-LCDs diese Flächen herunter. Beim Blooming werden weiße Flächen aufgrund der mehr oder weniger großflächigen Hintergrundbeleuchtung in dunkle Bereiche überstrahlt. Daher reduziert sich die Spitzenhelligkeit von LCDs anders als bei OLEDs bei der Anzeige sehr kleiner heller Flächen. OLEDS haben dafür Probleme mit einer großflächigen Helligkeit.

Mittlerweile sind übrigens alle relevanten TV-Hersteller auf den OLED-Zug aufgesprungen - selbst Samsung setzt eine eigene OLED-Technik bei seinen Premium-Modellen ein.

HDR10, Dolby Vision, HDR10+: Was bedeuten die HDR-Standards?

Kein hochwertiger Smart-TV kommt noch ohne HDR-Unterstützung aus. Die "High-Dynamic-Range"-Technik verbessert vorrangig den Kontrastumfang, aber durch die Vergrößerung des anvisierten Farbraums auch die Farbdarstellung. Der DCI-P3-Farbraum ist derzeit die Referenz für 4K-HDR-Filme. Hier ist der Farbraum deutlich größer als der Standard-RGB-Farbraum für Full-HD-Blu-rays. Vor allem die Farben Rot und Grün sind in HDR viel ausdrucksstärker. HDR sorgt damit für ein eindrucksvolleres und realistischeres Heimkino-Bild.

Der offizielle HDR-Standard ist HDR10, wobei die Zahl 10 für eine Farbtiefe in 10 Bit statt 8 Bit steht. Dadurch sind feinere Abstufungen möglich, die Bildartefakte bei Material mit einem sehr hohen Dynamikumfang vermeiden. Smart-TVs mit "Ultra-HD-Premium-Logo" sind grundsätzlich HDR10-fähig. Smart-TV-Modelle ohne UHD-Premium-Logo, für die mit HDR-Fähigkeit geworben wird, sind schlechter aufgestellt. Zum Teil haben diese Fernseher kein 10-Bit-Panel und deren Farbdarstellung genügt zum Teil nicht den hohen Anforderungen.

Dolby-Vision und HDR10+ kämpfen ebenfalls um die HDR-Hoheit. So verweigert sich LG HDR10+, während Samsung Dolby Vision ablehnt. Es gibt aber TV-Hersteller, die Dolby-Vision und HDR10+ unterstützen. Der Vorteil beider Formate ist, dass sie die Darstellung individuell pro Bild oder je nach Szene anpassen können. Beim HDR10-Format ist dies nur einmal für den gesamten Film möglich. Dadurch können einige Details in sehr hellen und sehr dunklen Szenen verlorengehen. In den meisten Fällen gilt das meist nur für Smart-TVs mit eingeschränktem Kontrast- und Helligkeitsvermögen.

Full HD vs. 4K vs. 8K: Wie wichtig ist die Auflösung?

Was die Bildschirmgröße angeht, kannst nur du entscheiden, was das Beste für dich ist. Zwar existieren unterschiedliche Formeln, die den optimalen Sitzabstand berechnen, letztendlich zählt aber nur dein eigener Geschmack. Eine gute Auflösung bietet bereits ein Smart-TV mit Ultra-HD- bzw. 4K-Auflösung in der 40-Zoll-Klasse. Für die kompakteren Geräte ist Full HD zwar ausreichend, UHD-Modelle bieten oft aber eine bessere Bildqualität. Für 8K gibt es jedoch kaum Inhalte und das wird sich in naher Zukunft auch kaum ändern. Das ist auch Herstellern bewusst, die betonen, dass ihre 8K-Fernseher aufgrund "intelligenter" Upscaling-Techniken auch 4K-Material aufwerten. Laut CHIP ist der Nutzen eher begrenzt. Zudem bekommen 8K-TVs Probleme mit EU-Regularien, weil sie vergleichsweise viel Strom verbrauchen. 4K-Geräte mit 75 Zoll sollten auch für die nächsten Jahre genügen. Ein 8K-Smart-TV ist deshalb vorerst nicht notwendig. Andererseits gibt es auch keine Gründe, die gegen den Kauf eines 8K-Fernsehers sprechen – vom höheren Preis und Stromverbrauch abgesehen.

Welche Einschränkungen gibt es bei günstigen LCD-Fernsehern?

Käufer, die auf der Suche nach einem richtig günstigen Fernseher sind, können nur zu einem LCD-Fernseher greifen. Auf diesem Preisniveau ist häufig die Spitzenhelligkeit niedriger, der Schwarzwert schlechter, die Blickwinkelstabilität schlechter und der Farbraum kleiner. Eine Bewertung mit "gut" in der Bestenliste ist ein guter Anhaltspunkt. Die Note "befriedigend" ist ebenfalls ein Hinweis auf ein akzeptables Gerät, wenn es günstig zu haben ist.

Eine gute Blickwinkelstabilität bieten LCD-TVs mit IPS- statt VA-Panel. Dafür ist der Schwarzwert schlechter. Vor dem Kauf solltest du daher das eigene Nutzungsverhalten überdenken und dementsprechend die Technik wählen. Gute günstige Fernsehgeräte reichen allerdings auch für das Ansehen von Blu-ray-Videos und zum normalen Fernsehen. HDR-Qualität ist hier allerdings nicht zu erwarten.

In der Einstiegsklasse solltest du mit ca. 500 Euro für einen Smart-TV in der 40-Zoll-Bildschirmdiagonale rechnen. Für einen größeren Smart-TV musst du rund 600 Euro veranschlagen und 800 Euro für einen 65-Zoll-Fernseher. Nach oben gibt es preislich keine Grenzen.

Gaming und mehr: Welche Vorteile bringt HDMI 2.1?

HDMI im Standard 2.1 ist für all jene wichtig, die beabsichtigen, eine Playstation 5 oder Xbox Series X zu kaufen. HDMI 2.1 kommt mit einer maximalen Bandbreite von 48 Gbit/s – im Gegensatz zu 18 Gigabit pro Sekunde beim Vorgänger-Anschluss HDMI 2.0b. Die dazu passenden Kabel sind am Label "HDMI Ultra High Speed" erkennbar. Die höhere Bandbreite ist vor allem für Gamer eine Verbesserung, da HDMI 2.1 ganze 120 fps in 4K-Auflösung ohne Farbverlust in HDR-Qualität einspeist.

Darüber hinaus erlaubt HDMI 2.1 weitere gamingrelevante Features wie das automatische Schalten in den Gaming-Modus (ALLM, auto low latency mode) und die Synchronisation der Bildwiederholrate des TVs mit der der Grafikkarte (VRR, (variable refresh rate). Nützliche Features wie eARC zur Verbesserung der Audioübertragung an einen nachgeschalteten AV-Receiver (HD-Tonformate via audio return channel) und QMS ("quick media switching") zur Anpassung der Bildwiederholrate ohne kurzzeitiges Dunkelschalten des Smart-TVS runden die Ausstattung des Smart-TVs ab. Verwirrend ist aber, dass viele HDMI-2.1-Features optional sind und man somit nie exakt weiß, welche Features der Hersteller unterstützt - es sei denn, er benennt das explizit.

Praktische Features: Doppel-Tuner, Videorekorder, Netzwerk

Wer unkompliziert Medien aus dem Internet wiedergeben möchte, muss bei der Wahl des Smart-TVs auf dessen Internetfähigkeit via WLAN oder LAN achten. Bei den meisten Modellen aus der CHIP-Bestenliste fehlt diese nur bei den ganz günstigen Einstiegsmodellen. Mit an Bord ist bei einem internetfähigen Fernseher ein Smart-TV-System mit Apps für Amazon Prime Video, Netflix und YouTube. Allerdings solltest du die Wahl deines Smart-TVs nicht vom Smart-TV-System abhängig machen. Ein Android TV ist in der aktuellen Version schnell genug und auch die anderen Betriebssysteme wie Tizen, WebOS und Firefox unterstützen die gebräuchlichen Funktionen. Trotzdem ist ein Android TV in Sachen Erweiterbarkeit weiterhin unschlagbar. Über einen Fire TV, einer Nvidia Shield oder einem Chromecast kann der Smart-TV problemlos erweitert werden, solltest du mit einem Betriebssystem unzufrieden sein.

TV-Liebhaber, die gern ihre Lieblingsserie aufzeichnen, sollten beim Kauf auf ein Modell mit Doppel-Tuner und PVR-Funktion (personal video recorder) achten. Über diese Funktion ist die Aufzeichnung auf einen USB-Speicher problemlos möglich. Wer beim Aufzeichnen gleichzeitig eine andere Sendung sehen möchte, bekommt mit dem Doppel-Tuner diese Möglichkeit. Dabei spielt die Art des Signals – terrestrisch (DVB-T2), Satellit (DVB-S2) oder Kabel (DVB-C) keine Rolle. Alle durch CHIP getesteten Smart-TVs unterstützen alle wichtigen Standards. In vielen Fällen ist am Smart-TV auch eine USB-Buchse vorhanden, mit der eine Festplatte angeschlossen und Videos abgespielt werden können. In diesem Fall solltest du auf die Unterstützung des Formats am Gerät achten, da einige Smart-TVs nicht mit DTS umgehen können.

Viele Smart-TVs unterstützen zudem die Verwendung von Bluetooth-Kopfhörern oder erlauben zumindest den Anschluss eines kabelgebundenen Kopfhörers. Ältere Eingänge wie SCART- oder Komponenten-Eingänge, über die Spielkonsolen und alte Abspielgeräte verbunden werden können, sind inzwischen eher selten. In der Oberklasse kommen diese fast gar nicht mehr vor. Hier setzen die Hersteller nur noch auf HDMI. Ein Lichtsensor ist ein wirklich schönes Feature, das eine automatische Helligkeitsanpassung an die Lichtverhältnisse der Umgebung erlaubt.

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