Dopesick

Originaltitel: DopesickUS | 2021 - 2021

Drama

Thriller

Bewertung der Redaktion:

Schockierende Anklage von Gier und Korruption

IMDb-Bewertung: 8,6 von 10

Die Miniserie zeichnet nach, wie die USA in die Opioid-Epidemie gerutscht sind.

„Wir werden eine Lawine an Verschreibungen auslösen, die die Konkurrenz begraben wird!“ Mit diesen Worten feierte Firmenchef Richard Sackler (Michael Stuhlbarg) 1996 die Markteinführung von Oxycontin. Das neue Wundermittel von Purdue Pharma sollte in der Lage sein, mittlere bis schwere Schmerzen zu beseitigen, ohne die Suchteffekte anderer Opioide auszulösen. Das Risiko einer Abhängigkeit liegt bei „weniger als 1%“, versprach die Werbung. Dass dies weder durch Studien belegt wurde noch der Wahrheit entsprach, ließ man unter den Tisch fallen.

Die leeren Versprechungen, die Pharmavertreter wie Billy Cutler (Will Poulter) in die Welt trugen, führten dazu, dass die Ärzte ihren Patienten immer häufiger Oxycontin verschrieben. „Ich kann nicht glauben, wie viele von ihnen tot sind“, erklärt Dr. Samuel Finnix (Michael Keaton) im Jahr 2005 mit tränenerstickter Stimme einem Geschworenengericht.

Was zwischen diesen beiden Daten geschah, arbeitet der Achtteiler von Autor Danny Strong und Regisseur Barry Levinson auf. Ihre Serie schildert nicht nur beklemmend, wie der Mediziner aus Virginia vom verantwortungsvollen Allgemeinarzt quasi zum Drogendealer unschuldiger Patienten wie Minenarbeiterin Betsy (Kaitlyn Dever) wurde. Sie zeigt auch, wie Staatsanwalt Mountcastle (Peter Sarsgaard) und DEA-Agentin Meyer (Rosario Dawson) auf verstörende Details stoßen, die dazu führten, dass in den USA seither mehr als 600 000 Menschen an ihrer Opioid-Sucht gestorben sind. Doch „Dopesick“ ist nicht nur wichtig, die Serie ist auch spannend und exzellent gespielt. Michael Keaton sollte schon mal seine Regale für viele TV-Preise freiräumen.