Ostern 2024: Die Film-Highlights des Oster-Wochenendes
Barbaren
Die Schlacht im Teutoburger Wald gilt als Geburtsstunde Deutschlands. Sorgt sie auch für Deutschlands nächsten Netflix-Hit?
Allerdings sollte man die geschichtlichen Details nicht zu genau nehmen. Das Rahmenkonstrukt stimmt, aber in den Feinheiten nimmt sich die Serie doch viele künstlerische Freiheiten. Allen voran in der Figur des germanischen Helden Arminius (Laurence Rupp), der mit einer zahlenmäßig und technisch unterlegenen Armee ein Achtel des römischen Heers vernichtete und dadurch die Expansion des Weltreichs nach Germanien stoppte.
2000 Jahre später sind die Details der Schlacht – selbst der Ort ist fraglich – und die Biografien umstritten. Dass der tatsächlich lange im Dienst der Römer stehende Arminius Ziehsohn seines Gegners Varus (Gaetano Aronica) war, darf man aber getrost als künstlerische Freiheit abtun. Viel ärgerlicher als das sind jedoch die anachronistischen Dialoge. Wenn sich die Barbaren mit dem Mittelalter-Schimpfwort „Arschloch“ belegen oder Arminius’ Kindheitsfreunde Thusnelda (Jeanne Goursaud) und Folkwin (David Schütter) wie Teenies aus einer US-Highschoolserie herumflirten, kann man die Serie kaum noch ernst nehmen. Zumal sie auch handwerklich unfreiwillig komisch wirkt. Wenn zwei Barbaren komplett in einen römischen Abwasserkanal abtauchen und mit fäkalienfreiem und trockenem Oberkörper heraussteigen oder Jeanne Goursaud im größten Kampfgetümmel noch wie ein Topmodel mit perfekt drapierten Blutspuren aussieht, wird klar, dass hier nicht verstanden wurde, wie eine Historienserie auszusehen hat.
Dabei hätte „Barbaren“ durchaus alle Zutaten für ein deutsches Gegenstück zu „Vikings“ gehabt. Dass dies misslingt, liegt auch an der schlecht inszenierten Schlacht im Teutoburger Wald, die das Finale der Serie bildet. Drei Tage lang soll es in Wahrheit gedauert haben, bis Arminius mit seinen Truppen 15 000 Römer und ihre 5000 Tiere vernichtete. Hier wird das Ganze in achtzehn Minuten abgehandelt. Und damit ja keine Spannung aufkommt, schneiden die Macher immer wieder von der Schlacht zu einer pathetischen Ansprache von Arminius zurück.
So hat das Ganze eher was von Karl-May-Festspielen im Römergewand als von einem Historienspektakel. Dass David Schütter und vor allen Dingen Bernhard Schütz („Eichwald, MdB“) als intriganter Cherusker dabei so übertrieben agieren, als spielten sie für die letzte Reihe im Freilufttheater, verstärkt diesen Eindruck nur.
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Cast und Crew von "Barbaren"
Cast
- Thusnelda
- Jeanne Goursaud
- Arminius
- Laurence Rupp
- Folkwin Wolfspeer
- David Schütter
- Varus
- Gaetano Aronica
- Segestes
- Bernhard Schütz
- Seeress Runa
- Sophie Rois
- Flavus
- Daniel Donskoy
- Irmina
- Eva Verena Müller
- Pelagios
- Nikolai Kinski
- Tiberius
- Giovanni Carta
- Reik Segimer
- Nicki von Tempelhoff
- Marbod
- Murathan Aqil Muslu
- Odarike
- Katharina Heyer
- Dido's Father
- David Wurawa
- Reik Brandolf
- Wolfram Kunkel
Crew
- Regisseur
- Stefan Ruzowitzky
- Regisseur
- Barbara Eder
- Regisseur
- Lennart Ruff
- Regisseur
- Steve Saint Leger
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