20 Jahre ist es her, dass "Harry Potter und der Stein der Weisen" eine der größten Filmreihen aller Zeiten lostrat. Die erste Verfilmung der Romane von J.K. Rowling war ein gewaltiger Erfolg. Zu verdanken ist das im Wesentlichen dem Regisseur Chris Columbus, der zuvor bereits Klassiker wie "Kevin – Allein zu Haus" und "Mrs. Doubtfire" gedreht hatte. Ihm gelang das Unmögliche, als er Rowlings detailliertes Kinderbuch in 152 Minuten Film presste.

Wäre es nach Columbus gegangen, wäre der Film aber noch länger geworden. Im Gespräch mit den Kollegen von The Wrap erzählt er, seine ursprüngliche Version hätte eine Länge von drei Stunden gehabt. Zwar gibt es von "Harry Potter und der Stein der Weisen" schon eine verlängerte Fassung auf DVD und Blu-ray, allerdings geht auch diese "nur" 157 Minuten. Folglich gibt es noch 23 Minuten, die nie in einer fertigen Fassung zu sehen waren.

Die Eltern fanden ihn zu lang, die Kinder fanden ihn zu kurz

Columbus musste den Film damals kürzen, weil das Studio sich mit der Länge seiner Fassung unwohl fühlte. Er selbst fand den Film in der drei Stunden Version allerdings perfekt und hatte keine Bedenken damit, obwohl der Film für Kinder gedacht war, wie er erklärt: "Wir wussten, dass der Film funktioniert, weil wir ein paar Vorschauen gemacht haben – insbesondere eine Vorpremiere in Chicago, bei der unsere erste Version drei Stunden lang war. Die Eltern sagten hinterher, er sei zu lang, die Kinder sagten, er sei zu kurz. Ich dachte mir, naja, die Kinder haben vermutlich eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne, also ist das eine gute Sache."

Was ist Fans in den geschnittenen Szenen entgangen?

In dem Interview geht Columbus sehr offen damit um, was er aus der "Stein der Weisen"-Verfilmung entfernte: "Wir müssen Peeves wieder in den Film einbauen", so der Regisseur. Peeves der Poltergeist ist eine Figur, die in allen sieben "Harry Potter"-Romanen auftritt, aber in keinem der Filme je zu sehen war. Rik Mayall wurde damals für die Rolle besetzt und drehte viele Szenen für den ersten Potter-Film, aber all seine Momente wurden entfernt – obwohl er laut vielen Aussagen ehemaliger Crew-Mitglieder des Films hervorragend war und alle durchgehend mit seiner Performance zum Lachen brachte.

Columbus und Potter: Never ending story?

Chris Columbus inszenierte noch den zweiten Potter-Film "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", stieg aber später aus der Reihe aus, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Mittlerweile wäre er für eine Potter-Rückkehr offen. Nicht nur wünscht er sich eine Veröffentlichung seiner Mega-Version von Teil 1, sondern auch einen neuen Film mit der Originalbesetzung – basierend auf Rowlings Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind". Ob es dazu kommen wird, ist fraglich.

Nachschub für Potterheads gibt es im Januar 2022 bei einer großen Show-Reunion der alten Stars – und am 15. April 2022 im Kino, wenn "Fantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" startet.