Über 20 Jahre ist Harry Potter jetzt schon alt – zumindest in der Filmgeschichte. "Harry Potter und der Stein der Weisen" startete am 4. November 2001 in den Kinos und wurde eine Sensation. Bis heute sind die Potter-Filme eines der größten Jugendphänomene, die Hollywood je hervorbrachte. In 10 Jahren wurden acht Filme veröffentlicht, die ersten zwei stammen von Regisseur Chris Columbus, der zuvor schon für den Klassiker "Kevin – Allein zu Haus" verantwortlich war.
Zum großen Jubiläum hat Columbus mit den Kollegen von Variety gesprochen und in einem Interview auf den Ursprung von Harry Potter zurückgeblickt – aber er sprach auch von der Zukunft. Und war dabei sehr deutlich: Ginge es nach ihm, würde er die Originalbesetzung gerne zurückholen und das Phänomen fortsetzen!
Dank J. K. Rowling: Eine Vorlage ist noch offen
Die acht Potter-Verfilmungen haben sämtliche der Romane von J. K. Rowling adaptiert – der letzte Band, "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", wurde 2010 und 2011 auf zwei Spielfilme aufgeteilt. Seit 2016 gibt es mit "Phantastische Tierwesen" zudem eine neue Film-Saga, in welcher die Vorgeschichte des Potter-Universums erzählt wird. Doch eine weitere Vorlage wäre da noch: Einige Jahre nach dem Abschluss der Romanreihe schrieb J. K. Rowling gemeinsam mit Jack Thorne und John Tiffany das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind".
Darin geht es um Harrys Sohn Albus Severus Potter, der mittlerweile selbst in Hogwarts zur Schule geht und sich mit Scorpius Malfoy anfreundet, dem Sohn von Potters Erzfeind Draco. Damit schloss Rowling direkt an das Ende von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" an, in dessen Schlussszene Potter seinen Sohn erstmals in den Zug nach Hogwarts setzt. Für den Film wurden die Hauptdarsteller Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint damals mit Make-up älter geschminkt. Jetzt sind sie allerdings im passenden Alter.
Wie wahrscheinlich ist ein neunter "Harry Potter"-Film?
So empfindet auch Chris Columbus. Auf die Frage, ob er sich mehr Potter-Filme vorstellen könnte, antwortete er ganz direkt: "Ich würde gerne bei ‚Das verwunschene Kind‘ Regie führen. Es ist ein großartiges Stück und die Kinder sind eigentlich im richtigen Alter, um diese Rollen zu spielen. Das ist eine kleine Fantasie von mir." Columbus ist seit 20 Jahren nach wie vor im regelmäßigen Kontakt mit Daniel Radcliffe und auch noch mit dem Draco-Darsteller Tom Felton befreundet. Kein Wunder also, dass er gerne mit der Originalbesetzung das Potter-Feuer neu entfachen würde.
Allerdings: Die Chancen darauf dürften eher schlecht stehen. Radcliffe hat über die Jahre große Mühen aufgewendet, sein Potter-Image abzustreifen, war deshalb in gruseligen Horrorfilmen ("Die Frau in Schwarz") und harten Actionreißern ("Guns Akimbo") zu sehen. Auch Emma Watson und Rupert Grint gaben sich im Lauf ihrer Karriere Mühe, Abstand zu den Potter-Figuren zu gewinnen.
Noch ein weiteres Problem käme mit einer Verfilmung von "Das verwunschene Kind" auf: In dem Theaterstück reisen Albus Severus Potter und Scorpius Malfoy in die Vergangenheit zu dem Moment, als Cedric Diggory in "Harry Potter und der Feuerkelch" starb. Folglich müssten die alten Darsteller mit aufwendigen Effekten verjüngt werden. Und in dem Stück spielt zudem Professor Severus Snape eine gewichtige Rolle – und dessen Darsteller Alan Rickman ist bereits 2016 verstorben.
Potter-Fans werden aber kaum anders können, als wie Chris Columbus von einem weiteren Film zu träumen. Nachschub aus dem Potter-Universum folgt immerhin mit Gewissheit am 7. April 2022, denn da startet "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" in den deutschen Kinos.