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Ms. Marvel

Originaltitel: Ms. MarvelUS
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Bewertung der Redaktion:

Bunt, sympathisch, lebendig: die bis dato beste Serie aus dem Marvel Cinematic Universe

IMDb-Bewertung: 6,2 von 10

Das Marvel Cinematic Universe bekommt schon wieder Zuwachs – und wird immer diverser. Denn mit Kamala Khan alias Ms. Marvel feiert die erste Superheldin mit pakistanischen Wurzeln ihre MCU-Premiere

Verglichen mit den bisherigen Figuren aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) hat die neueste Heldin auf Disney+ eine relativ junge Comicvergangenheit. Seit 1977 steht das Pseudonym Ms. Marvel schon für drei verschiedene Charaktere: die aktuelle Captain Marvel Carol Danvers (im Kinofilm von 2019 gespielt von Brie Larson), die spätere She-Thing Sharon Ventura und die Schurkin und Antiheldin Dr. Karla Sofen. Doch Kamala Khan, eine pakistanisch-amerikanische Schülerin aus New Jersey, hatte erst im August 2013 in der 14. Ausgabe von „Captain Marvel“ ihren ersten Kurzauftritt, der ein halbes Jahr später in der eigenen „Ms. Marvel“-Comicreihe von Sana Amanat, Stephen Wacker und G. Willow Wilson mündete. Und jetzt feiert die Teenagerin mit Superkräften schon ihr Debüt in Marvels Kino- und Serienuniversum.
Kamala Khan (Iman Vellani) ist ein Riesenfan der Superheldin Captain Marvel. Auf der anstehenden ersten Ausgabe der Avengers Con in New York möchte die 16-Jährige deshalb beim dortigen Kostümwettbewerb ihrem großen Idol huldigen. Während sie mit ihrem besten Freund und Tüftler Bruno (Matt Lintz) an ihrem Outfit bastelt, schiebt ihre liebevolle, aber strenge Mutter (Zenobia Shroff) dem Vorhaben einen Riegel vor – schließlich will Frau Khan nicht, dass ihre minderjährige Tochter in einem knappen Kostüm vor wildfremden Menschen posiert und den Ernst des Lebens vernachlässigt. Doch die quirlige Kamala denkt gar nicht daran, klein beizugeben, und macht sich heimlich zur Convention auf. Vor dem Cosplay-Wettbewerb will sie ihrem Outfit noch eine persönliche Note verpassen, wofür sie einen alten Armreif vom heimischen Dachboden mitgenommen hat. Als sie diesen jedoch überstreift, bekommt Kamala plötzlich wirklich Superkräfte.
Schon der Auftakt der ersten Episode macht klar: „Ms. Marvel“ ist eine augenzwinkernde Mischung aus Origin-Story und Coming-of-Age-Geschichte über eine junge, etwas tollpatschige Außenseiterin (die pakis­tanischen Wurzeln der Hauptfigur spielen dabei eine ebenso gewichtige Rolle).
Die nerdig-verspielte Inszenierung und die visuellen Einfälle, die die tagträumeri­schen Züge von Kamala illustrieren, sorgen darüber hinaus für jede Menge Augenfutter. Die Kamera ist praktisch immer in Bewegung, Textnachrichten erscheinen in der Umgebung, und an Häuserwänden flimmern die Gedanken der Heldin als animierte Einblendungen vorbei. „Die Farben sind extrem und quietschbunt – das poppt total. Das ist für Marvel eine ganz neue
Geschmacksrichtung“, meinte auch Florian Gellinger von der deutschen Effektschmiede Rise FX, die für die Spezialeffekte verantwortlich zeichnete.
Das Prunkstück der Miniserie ist aber Iman Vellani. Die 19-jährige, in Karatschi geborene Newcomerin verschmilzt geradewegs mit ihrer Figur – eine Leistung, die in der begleitenden Kurzdoku „A Fan’s Guide to Ms. Marvel“ näher thematisiert wird. Der Lohn: Ein Auftritt auf der großen Leinwand ist bereits beschlossene Sache. Voraussichtlich im Sommer 2023 wird sie an der Seite von Brie Larson im „Captain Marvel“-Sequel „The Marvels“ von Nia DaCosta („Candyman“) zu sehen sein.

Bilder von "Ms. Marvel"

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