Ostern 2024: Die Film-Highlights des Oster-Wochenendes
Inventing Anna
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So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
IMDb:
Bewertung von Nutzern der Film- und Seriendatenbank IMDb auf einer Skala von 1 bis 10. Sie gilt als Indikator für die Beliebtheit und Qualität.
Meinung der Redaktion
Faszinierende Geschichte, die etwas zu ausgewalzt erzählt wird
IMDb-Bewertung:
6,9
/10
Die wahre Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokin wird zur ersten Netflix-Serie von Shonda Rhimes.
Dass diese Behauptung nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, bewies die echte Anna Sorokin Anfang Februar, als sie den Start der Netflix-Serie über ihr Schwindlerleben nutzte, um auf dem Onlineportal insider.com einen klagenden Brief über ihr Leben in Abschiebehaft und über „Inventing Anna“ zu veröffentlichen. „Obwohl ich neugierig bin, wie sie all die zur Verfügung stehenden Materialien interpretiert haben, fühle ich mich wie ein Nachsatz“, beschwert sie sich. Vielleicht auch, weil ihre Bezahlung für die Serie in einen Treuhandfonds wandert. Dafür hat der Bundesstaat New York sogar das nach dem gleichnamigen Serienkiller benannte „Son of Sam Law“ angewendet, durch das verhindert werden soll, dass jemand aus einem Verbrechen nachträglich persönlichen Profit macht.
Laut Anklage soll sich die 31-Jährige durch ihre spektakuläre Hochstaplerei 275 000 US-Dollar erschwindelt haben. Wie sie das geschafft hat, erzählt „Bridgerton“-Produzentin Shonda Rhimes in ihrer ersten eigenen Netflix-Serie. Protagonistin ihrer neun Folgen ist allerdings nicht Anna Sorokin alias Anna Delvey, sondern Vivian Kent. Die Journalistin des fiktiven „Manhattan Magazine“ ist Jessica Pressler nachempfunden, deren Artikel für das „New York Magazine“ die Inspiration für die Serie bildet.
„Diese Geschichte ist komplett wahr“, behauptet Shonda Rhimes zu Beginn der Serie – um sich gleich danach mit einem Nebensatz eine Hintertür offenzulassen: „ausgenommen der Sachen, die komplett ausgedacht sind.“ Eine notwendige Einschränkung, weil Anna Sorokin ein so komplexes Lügenkonstrukt aufgebaut hatte, dass niemand mehr durchschauen kann, was davon wahr ist und was nicht. Ihre Behauptung, eine deutsche Erbin zu sein, war gelogen. Aber waren ihre Bemühungen, eine Stiftung aufzubauen, auch nur ein Vorwand oder ein legitimer Plan? Das lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit belegen.
Und so strickt die mit zehn Stunden etwas zu lang geratene Serie aus Fakten und Vermutungen ein spannendes Porträt einer jungen Frau, die Dutzende Menschen eingewickelt hat. Um dabei glaubhaft zu wirken, braucht es natürlich eine charismatische Darstellerin, und mit Julia Garner („Ozark“) hat Rhimes die perfekte Besetzung gefunden. Während sie in den Szenen im Rikers-Gefängnis kühl und berechnend wirkt, versprüht sie in den Rückblenden einen spröden Charme, dem sich auch das Publikum nicht entziehen kann. Und sogar ihr – für die englische Originalversion antrainierter – Akzent ist perfekt getroffen. Ganz anders als der russische Akzent, den „Babylon Berlin“-Star Peter Kurth in einer kleinen Rolle als Annas Vater benutzt.
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