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So cool war die DDR

Weitere TV-Highlights

TV Aktuell - 20 Jahre Mauerfall
Ostalgie 2009: auf der Brust das DDR-Wappen und unter dem Hintern eine liebevoll restaurierte Schwalbe Foto: Thomas Leidig, Model: Joana/THESPECIAL.ORG
Es gab allerdings auch Grenzen, die man besser nicht überschritt, allen voran die Zonengrenze und die Mauer. Neue Untersuchungen gehen von mindestens 136 Toten an der Berliner Mauer und mehreren Hundert Opfern an der innerdeutschen Grenze aus. Dass der Irrsinn auch an den Soldaten nicht spurlos vorbeiging, zeigt eindrücklich das Drama "Drei Sterne Rot" (2001), der zum Mauerfalljubiläum noch einmal ins Kino kommt (ab 5. November).

"Jenseits der Mauer": DDR-Drama im Ersten
Foto: WDR/Julia Terjung, Edgar Selge u. Katja Flint in "Jenseits der Mauer"
Ein heikles Thema, das die ARD in dem Spielfilm "Jenseits der Mauer" und in der Doku "Trennung von Staats wegen" aufgreift, ist die Zwangsadoption. Kinder von Republikflüchtlingen kamen in Waisenhäuser und wurden von linientreuen Eltern adoptiert.

In der DDR wurde diese Praxis totgeschwiegen, sagt Ulrike Krumbiegel. Die 47-Jährige hatte zur Zeit des Mauerfalls ein Engagement in Ostberlin. Im ARD-Spielfilm schlüpft sie in die Rolle einer Mutter, die ein Mädchen adoptiert, dessen Eltern in den Westen geflohen waren. Der hervorragend besetzte Film mit Henriette Confurius (siehe Interview) geht mit der historischen Wahrheit allerdings recht großzügig um: Wer beim Fluchtversuch von den Grenztruppen festgenommen wurde, landete, anders als es der Fernsehfilm suggeriert, in der Regel erst einmal etliche Monate im Gefängnis.

TV-Movies und Dokus
Foto: ZDF/Simone Weigelt, Szene aus aus dem ZDF-Film "Die Ex bin ich"
Die Mehrzahl der TV-Movies und Dokus zum Thema 20 Jahre Mauerfall läuft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, teilweise zu sehr später Stunde. So zeigt das ZDF seine "vier Geschichten zum Umbruch", darunter die Erstausstrahlung "Die Ex bin ich" (19.10., 0.40 Uhr) über die Hausbesetzerszene in Berlin nach dem November 1989, jeweils montags nach Mitternacht.

Dagegen strahlt Arte ab 26.10. eine neue fünfteilige Reihe des Tierfilmers Andreas Kieling zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr aus. Thema von "Grenzgänger" ist die Natur entlang der ehemaligen Grenze. Während den Menschen im Osten das rote Himmelreich nur versprochen wurde, lebten Tiere und Pflanzen im Schatten des Stacheldrahts teilweise wirklich wie im Paradies, fern von Feinden und Unkrautvernichtungsmitteln. Sie hätten wirklich Grund zur Ostalgie.

Text: Rainer Unruh