Alles drehte sich um die Hits der 80er und 90er in der zweiten Ausgabe von "Kiwis großer Partynacht". Reibungslos lief die über drei Stunden lange TV-Show aber nicht nach. Einige Patzer und Pannen geschahen auf der Bühne, während Stargäste wie u.a. Dr. Alban, Oli P., Loona, Thomas Anders und Heinz Rudolf Kunze ihre Hits präsentierten.  

Ein erstes Mal unangenehm wurde es, als Kiewel ihren Gast Lou Bega danach fragte, welche die tollste Show war, in der je aufgetreten ist. Als ihm nach kurzem Zögern keine Antwort einfällt, empfiehlt sie ihn, einfach "Kiwis große Partynacht" zu sagen. Brav, aber offensichtlich auch verlegen wiederholte Bega dann den Titel. Als Kiwi ihn zudem fragt, wann er auf seinen Partyhit "Mambo No. 5" die Fortsetzung "Mambo No. 6" folgen lässt (Kiewel selbst kündigte diesen Scherz zuvor als "hoch investigative journalistische Frage" an), wirkt Bega erst recht leicht bedröppelt.

Kiwi überrascht Mike Singer, Sat.1 leistet sich Werbe-Panne

Kurz darauf geschah Kiewel der nächste Faux-Pas, als sie Mike Singer auf der Bühne hat und mit ihm über seine Coverversionen deutscher Songhits spricht – und dabei auch "Tausendmal berührt" (alias "1001 und 1 Nacht") erwähnt. "Das ist doch noch gar nicht draußen", erwidert Singer empört. Tatsächlich wurde die Sendung vorab aufgezeichnet und Singers Cover des Rocksongs der Klaus-Lage-Band bislang nicht offiziell angekündigt.

Die nächste Panne ging auf die Kappe von Sat.1: Als Andrea Kiewel den sogenannten "Tanz-Countdown" startet, kommt im Saal geradezu Silvesterstimmung auf. Lautstark zählt das ganze Publikum die Sekunden runter – und mittendrin schaltet Sat.1 einen Werbespot. Als der vorbei ist, ist der Countdown bereits abgelaufen und das Medley verschiedener Disco-Hits schon in Gange. Gerade aufgrund dessen, dass es sich bei der Sendung um eine Aufzeichnung und nicht um ein Live-Event handelt, eine bizarre Entscheidung.  

Spürhunde im Einsatz & Schwache Quoten für Kiwi

Da es sich bei allen "Kiwis große Partynacht"-Ausgaben um Aufzeichnungen handelt, konnte Schlager.de bereits im Vorfeld von hinter den Kulissen berichten und verriet so, dass vor allen Sendungen Polizeieinsätze mit Spürhunden stattfanden. Der Grund: Zum Zeitpunkt der Aufzeichnungen brach der Krieg in Israel aus. Andrea Kiewel lebt selbst seit Jahren in Tel Aviv, ihr Lebensgefährte musste als Soldat für Israel an die vorderste Front. Aufgrund von Kiewels eigenen Aussagen zum Krieg, wurde die Moderatorin sogar bedroht. Daher reiste sie nicht nur immer in Begleitung von Bodyguards zum Studio, sondern täglich überprüften Polizei-Spürhunde alle Räumlichkeiten, um im Zweifel Sprengstoff zu erschnüffeln.

Viel Trubel auf und hinter der Bühne also, doch Sat.1 dürfte unabhängig davon mit "Kiwis große Partynacht" nicht zufrieden sein. Die Sendung am 5. Januar 2024 sahen gerade einmal durchschnittlich rund 780.000 Zuschauer, gerade mal halb so viele wie noch bei der Auftaktshow. Ein Marktanteil von 3,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe an einem Freitagabend zur Primetime? Ein sehr schwacher Wert. Die Hoffnung dürfte jetzt auf den beiden noch kommenden Ausstrahlungen liegen.