Angus Cloud (†25) war auf dem Weg, ein Weltstar zu werden. Von 2019 bis 2022 wurde er in der HBO-Serie "Euphoria" als Fezco einem großen Publikum bekannt. Doch dann ereilte ihn ein Schicksalsschlag, den er nicht überwinden konnte. Am 18. Mai verstarb sein geliebter Vater Conor Hickey an Mesotheliom-Krebs. Er wurde nur 65 Jahre alt. 

Am 31. Juli, eine Woche nachdem Angus gemeinsam mit der Familie in Irland war, um die Asche seines Vaters zu verstreuen, folgte er ihm in den Tod. Gerichtsmediziner vermuten, dass er versehentlich eine Überdosis genommen hatte. In seinem Körper wurden Fentanyl und Benzodiazepine gefunden, Medikamente gegen Angststörungen und Schlaflosigkeit. Außerdem entdeckten die Gerichtsmediziner bei der Obduktion Kokain und Methamphetamin. 

Besonders für Angus' Mutter Lisa (61) war der Tod ihres Sohnes ein erschütterndes Erlebnis. Im Gespräch mit "people.com" spricht sie über ihre Gefühle. Auch ein weiteres Familienmitglied und ein Freund kommen zu Wort.  

Seine Mutter Lisa Cloud fand ihn leblos in der Wohnung

Lisa Cloud war die erste Person, die den leblosen Angus Cloud fand. Der Schauspieler hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen. Dort war er gerne künstlerisch tätig, hatte die Wände des Raums mit Graffiti verziert. Es war nicht ungewöhnlich, dass er während seines Schaffens auf seinem Stuhl einschlief. Doch an diesem Morgen reagierte er nicht, als seine Mutter ihn begrüßte. 

Sofort merkte Lisa Cloud, dass etwas nicht stimmte. "Ich fing an, ihn zu schütteln und zu schreien", erinnerte sie sich und fuhr fort: "Ich schubste ihn hart, und er fiel auf den Boden. Ich habe versucht, ihn wiederzubeleben – Mund-zu-Mund-Beatmung." Auch mit einer Herzmassage versuchte es die verzweifelte Mutter, leider ohne Erfolg. "Ich habe nach meinem Nachbarn geschrien, weil ich ihn nicht allein lassen und den Notarzt rufen wollte, und ich habe einfach weitergemacht, bis sie ihn weggebracht haben", erzählte Lisa Cloud unter Tränen und gestand: "Ich vermisse ihn so sehr. Er war die Liebe meines Lebens."

Lisa Cloud fest davon überzeugt, dass ihr Sohn sich nicht das Leben nehmen wollte

Bis heute glaubt Lisa Cloud nicht, dass sich ihr Sohn bewusst das Leben genommen hat. "Es waren vor allem die Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem. Sie verlangsamten sein Herz und seine Atmung", vermutet sie und fügt hinzu: "Er wurde müde, weil er zu wenig Sauerstoff bekam. Alles verlangsamte sich und schließlich blieb sein Herz stehen und er schlief ein. Aber er hat sich nicht umgebracht."

Angus Clouds Onkel: "Er schien topfit und gesund zu sein"

Eine der letzten Personen, die Angus Cloud lebend gesehen haben, war sein Onkel Kevin Cloud. Am Tag, bevor Angus starb, schafften die beiden Männer noch ein kaputtes Sofa aus seinem Zimmer und ersetzten es durch ein Bücherregal. "Wir verbrachten etwa vier Stunden seines letzten Nachmittags zusammen", erinnerte sich Kevin Cloud, der weiter berichtete: "Es war eine entspannte und glückliche Zeit. Er schien topfit und gesund zu sein."

Freund von Angus Cloud macht sich schwere Vorwürfe

Wenige Stunden, bevor Angus Cloud starb, war er noch mit seinem Freund Daniel Aguilera unterwegs. Cloud wurde zwar mit dem Vornamen Angus berühmt. Freunde und Familie nannten ihn jedoch bei seinem ersten Vornamen Conor. 

An seinem letzten Abend wollten Cloud und Aguilera noch in die Stadt ziehen, um mit einem Graffiti eines Freundes zu gedenken, der vor genau sechs Jahren an einer Überdosis Fentanyl gestorben war. "Es war so perfekt", erinnerte sich Aguilera an den Abend und erzählte unter Tränen weiter: "Conor wollte in dieser Nacht wirklich seiner gedenken. Es bedeutete ihm sehr viel. Ich durfte die letzte Nacht mit ihm verbringen und ein Kunstwerk schaffen." 

In den frühen Morgenstunden trennten sich die Freunde. Damals sei es Angus Cloud noch gut gegangen, berichtete Aguilera, der mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat, weil er nicht bei seinem Kumpel geblieben ist. "Ich habe praktisch am selben Tag zwei meiner besten Freunde durch Fentanyl verloren. Ich fühle mich verflucht", sagte er und fuhr fort: "Ich hätte bei Conor bleiben sollen. Ich weiß nicht, wie ich mit mir selbst leben soll. Aber ich bin froh, dass ich sie beide in meinem Leben hatte."