An Serien kamen wir 2019 natürlich nicht vorbei. Durch den weiteren Vormarsch von Streaminganbietern, die mittlerweile zahlreiche Eigenproduktionen im Serienbereich anbieten. Das macht das Schauen allerdings auch relativ schwierig, denn wer hat schon bei allen Streamingplattformen einen Account? Es hieß also: Sich durch die Flut an Serienneuschöpfungen und Staffeln älterer Formate durchzuwühlen und die Perlen zu finden, die den Sonntagnachmittag auf dem Sofa oder den Feierabend noch schöner machen. Hier stellen wir dir unsere Serienlieblinge aus 2019 vor. Spoiler: Das Finale von "Game of Thrones" hat es nicht geschafft, dafür aber zahlreiche Dramen und Krimiserien. Und so mancher unserer Redakteure konnte sich gar nicht entscheiden und hat direkt zwei Favoriten genannt. Es sei ihnen verziehen, denn manchmal kann man sich einfach nicht entscheiden.

"Weihnachten zu Hause" und "Mindhunter": Ina liebt Gegensätze

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Trailer zu "Weihnachten zu Hause"

"Seit drei Jahren Single macht Johanne einen Fehler: Sie erzählt ihrer Familie in 'Weihnachten zu Hause', sie würde ihren Freund zum gemeinsamen Weihnachtsessen mitbringen. Nun bleiben ihr 24 Tage, den Mr. Right erstmal zu finden. Und dabei lässt sie nichts aus, von Tinder bis Online-Dating. Ihr zuzuschauen ist extrem unterhaltsam, mal komisch, mal traurig, und immer weihnachtlich. Und die letzte Szene lässt auf eine Fortsetzung hoffen …" 

Netflix

Der Trailer zur zweiten Staffel "Mindhunter".

"Als Krimifan war 'Mindhunter' für mich im vergangenen Jahr eine ganz besondere Entdeckung, zu erleben wie die FBI-Agenten Holden Ford (Holt McCallany) und Bill Tench (Jonathan Groff) gegen alle Widerstände Serienmörder befragten und im Anschluss ihr Verhalten analysierten – die Geburtsstunde des Profiling. In der lange erwarteten Staffel 2, die 2019 startete, jagen Ford und Tench auch aktive Mörder. Während Tench zusätzlich einen Mord vor der eigenen Haustür klären will, jagt Ford in Atlanta einen Serienkiller, den die Polizei ignoriert, weil seine Opfer afroamerikanische Kinder sind. Das ist spannender als der spannendste TV-Krimi!"

Ina Milert, Online-Redakteurin

Kristina steht auf US-Dramen: "A Million Little Things" und "All American"

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Der Trailer zu "All American".

"'All American' begleitet den jungen Spencer, der in Crenshaw, einem ärmeren Viertel von Süd-Los-Angeles, ohne Vater mit einer alleinerziehenden Mutter und einem jüngeren Bruder aufwächst. Gangs und Schlägereien, aber auch die amerikanische Hip-Hop-Kultur sind in seinem Alltag ständig präsent. Er ist ein begnadeter Footballspieler. Als er von einem alten Freund seiner Mutter das Angebot erhält, künftig in Beverly Hills Football zu spielen und dafür auch zu ihm, seiner Frau und seinen zwei Kindern zu ziehen, ändert sich für die beiden Familien plötzlich alles ... Die Serie ist inspiriert von wahren Leben des Footballers Spencer Paysinger.

Für mich einer der besten Serien-Neustarts der letzten Jahre. Es geht um Unterschiede zwischen Arm und Reich, alte Familiengeheimnisse, Freundschaften, Liebe – die Dramaserie vereint viele Elemente einer Teenieserie, verliert sich jedoch nicht darin, sondern gewährt einen ungeschönten Blick in die unterschiedlichen Familien in Crenshaw und Beverly Hills. Dass auch auf der goldenen Seite in L.A. nicht alles glänzt und viele Fassaden bröckelig sind, war bereits in den 90ern ein Hit in der damaligen Kultserie 'Beverly Hills 90210'. Tiefe erhält die Serie auch dadurch, dass sie auf wahren Ereignissen beruht. Eine zweite Staffel wurde gerade bestellt."

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Trailer zu "A Million Little Things"

"Die Serie 'A Million Little Things' hat meine Neugier geweckt, weil Grace Park (Kono aus 'Hawaii Five-0') mitspielt. Darum geht es: Ein enger Freundeskreis wird in seinen Grundfesten erschüttert, als einer von ihnen, John, ein Familienvater, ganz unterwartet Selbstmord begeht. Die Freunde versuchen anschließend zu verstehen, wie es dazu kam. Dabei kommen viele Geheimnisse ans Licht, die John vor seinen Freunden hatte, aber die auch die Freunde untereinander, miteinander und voreinander haben. 

Für mich eine überraschende Neuentdeckung: Es ist wie eine erwachsene, dramatische, aber herzerwärmende und comedy-freie Version von 'Friends'. Dabei packen einen die Geschichten der einzelnen Freunde wie bei "This is us". Ich bin gespannt, wohin sich die Serie entwickelt, sie hat noch Luft nach oben. Kommt 2020 zu sixx."

Kristina Brkić, Senior Social Media Managerin

"Watchmen" ist für Michael rundum gelungen

Trailer zu "Watchmen"

"Eine Serienadaption von 'Watchmen' kann nur scheitern? Falsch gedacht! Während Zack Snyders 2009er Verfilmung der legendären Graphic Novel bei Fans der Heldenbande nur Achselzucken auslöste, wagt die Serie einen mutigen Ansatz: Inhaltlich 34 Jahre nach der Comicvorlage angelehnt, erzählt Serienmacher Damon Lindelof ("The Leftovers", "Lost") eine brillant inszenierte, komplexe Geschichte um Rassismus und die Vorherrschaft des alten weißen Mannes. Fans der 'Avengers' sind hier falsch. 'Watchmen' ist subtiles, emotionales und enorm nachdenkliches Kino. Aber Achtung: Zumindest den Comic sollte man vorher gelesen haben, um den Charakteren und ihren Geschichten vernünftig folgen zu können.

Michael Hille, Volontär

Mo ist von "The Handmaid's Tale" begeistert

Trailer zur dritten "The Handmaid's Tale"-Staffel

"Drei Staffeln gibt es schon von der gefeierten Serie 'The Handmaids' Tale', doch gefühlt hat sie noch kein Mensch in Deutschland gesehen, was einem Kapitalverbrechen schon sehr nahekommt. Denn auch in der dritten Runde zeichnet der Titel nach Vorlage des gleichnamigen Romans von Margaret Atwood ein gesellschaftskritisches Bild einer ziemlich plausiblen Zukunft und offenbart dabei schauspielerische Leistungen und inszenatorisches Handwerk zum Niederknien. Elisabeth Moss, Yvonne Strahovski und Joseph Fiennes geben Vollgas und die emotionale Richtung vor, Co-Stars wie Alexis Bledel und Ann Dowd sind das Salz in der stimmungsvollen, dystopischen Suppe, die so düster ist, dass sie bitter schmeckt – und noch sehr lange nachhallt."

Woon-Mo Sung, Online-Redakteur

"The End of the F***ing World" ist für Johannes der Hit

Trailer zur zweiten Staffel von "The End of the F***ing World"

"Wer aus einer kleinen Gemeinde kommt wie ich, der kennt das: Tristes und Einöde bestimmen den Alltag. Wie oft malt man sich aus, einfach mal was wirklich Verrücktes und Gefährliches zu tun. In der ersten Staffel von 'The End of the F***ing World' von Netflix tun die Figuren genau das. Die zwei Jugendlichen Alyssa und James scheißen einfach auf alles und brechen von zu Hause aus. Gespickt ist die Geschichte mit düsteren, aber wunderschönen, Szenenbildern und einem wirklich famosen Soundtrack. Wer dachte die zweite Staffel wird nicht so gut, der irrt. War richtig gutes Zeug."

Johannes Merkle, Online-Redakteur

Netflix-Dramen "When they see us" und "Unbelievable" liefen bei Kyra

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"Unbelievable" erzählt eine wahre Vergewaltigungsgeschichte, die zwischen 2008 und 2011 in den USA stattfand.

"Nichts für schwache Nerven: 'When they see us' und 'Unbelievable' sind mit Abstand die zwei Serien, die mich 2019 am meisten berührt haben. Beide Netflix-Originals basieren auf wahren Ereignissen rund um eine Vergewaltigung und reißen den Zuschauer förmlich mit. Jedoch könnte der Inhalt nicht unterschiedlicher sein: 'When they see us' greift den Fall der damals 28-jährigen Trisha Meili im New Yorker Central Park auf und den damit zusammenhängenden Festnahmen fünf unschuldiger, jugendlicher (farbiger) Tatverdächtiger im Jahr 1989, den 'Central Park Five'. Während sich hier die Handlung nach und nach aufbaut, beginnt die erste Episode von 'Unbelievable' mit voller Wucht und zeigt, wie die junge Frau Marie Adler (Kaitlyn Dever) in ihren eigenen vier Wänden über mehrere Stunden von einem Unbekannten vergewaltigt wird. Erzählt wird das Verbrechen aus der Perspektive des Opfers, ein beklemmendes Gefühl."

Kyra Winterfeld, Online-Redakteurin

Kerstin liebt ihre Royals - auch bei "The Crown"

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Der Trailer zur dritten Staffel von "The Crown"

"Wer mich kennt, weiß: Ich habe einfach ein Faible für alles rund um die britischen Royals. Klar, dass ich seit der ersten Staffel großer Anhänger von 'The Crown' bin. Doch vor der dritten Staffel hatte ich etwas Bammel: Der komplette Cast wurde ausgetauscht. Doch die Angst war unbegründet, die neue Staffel setzt in Sachen Bildern und Erzählform noch einmal neue Maßstäbe. Dazu eine brilliante Olivia Coleman als Queen Elizabeth - da würde ich mich auch gerne mal zum Tee einladen."

Kerstin Ammermann, Senior Content Manager