Warum der Meister der Flüsterer nicht mehr seinen Job machte und stillschweigend den Untergang von Dany beobachtete? Eine Lappalie angesichts der haarsträubenden Unlogiken in der finalen Season "Game of Thrones". Zwar schmerzte der Tod von Lord Varys viele Zuschauer, doch auch wenn Conleth Hill selbst Kritik an der Serie übte, gibt es im Internet zu anderen Szenen und Entwicklungen mehr lustige Reaktionen zu finden.

Eine wirklich amüsante Aufstellung gibt es auf der Seite Bored Panda zu finden. Darin wurden Ausschnitte aus der Serie dem Showrunner David Benioff gegenübergestellt. In unnachahmlicher Weise "kommentiert" der Macher seine eigenen Fehler. Weil wir dies nicht besser auf den Punkt bringen können, spielen wir Übersetzer und zeigen euch die lustigsten Beispiele.

Jons Wiederauferstehung

Viele Fans fragen sich im Nachhinein nicht zu unrecht, wieso Jon von Melisandre zurück ins Leben geholt wurde. Ein wenig überspitzt ausgedrückt: "Wir haben vergessen, dass wir Jon aufgrund einer höheren Bestimmung zurückgebracht haben, also haben wir ihn in Staffel 8 zu einer Nebenfigur werden lassen."

Okay, Jon hat sich als Kämpfer gut geschlagen. Aber seine strategischen Entscheidungen (Dothraki vor!) in der Schlacht gegen den Nachtkönig waren wenig clever und am Ende muss er zurück zur Nachtwache, was nicht gerade einer "großen Aufgabe" entspricht.

Die Unbefleckten sind keine Bedrohung mehr

Warum Jon zurück zur Nachtwache gebracht wird? Im Finale von GoT wird es so dargestellt: Der Graue Wurm und seine Armee wollen, dass der Mörder von Daenerys Targaryen eine gerechte Strafe erhält. Soweit, so wenig nachvollziehbar. Schließlich haben die Unbefleckten keine politischen Entscheidungen zu treffen und Jon ist Aegon Targaryen, der rechtmäßige Thronerbe. Kann dieser nicht eine Irre Königin töten, um die Menschheit vor ihr zu schützen?

Nun gut, nehmen wir die Begründung so hin. Dann fragt sich aber, warum es überhaupt eine Rolle spielt, dass Jon verbannt wird? Schließlich verlassen Grauer Wurm und seine Landsleute den Kontinent.

Symbolträchtige Armee der Toten

"Wir haben vergessen, dass wir sieben Staffeln lang eine tiefere Bedeutung der Armee der Toten aufgebaut haben, was ihre Bestimmung ist und warum sie abgedrehte Symbole lieben. Also haben wir uns entschieden, sie alle zu töten, ohne das zu erklären."

Tatsächlich war es sehr verwunderlich, wie schnell und abrupt die Armee der Toten plötzlich keine Rolle mehr spielte. Noch in der ersten Episode der Serie wird das flammende Kreuz prominent eingeblendet und alle Zuschauer fragen sich, was die Symbolik wohl bedeuten könnte. Mit dem Ende der dritten Episode war dieser Erzählstrang beendet.

Was kann Bran eigentlich?

Eine der größten Geheimnisse nimmt "Game of Thrones" mit ins Grab. Welche Fähigkeiten beherrscht Bran als Dreiäugiger Rabe eigentlich genau? In "Die lange Nacht" wargt er sich, während die Schlacht vor den Toren Winterfells tobt, in einen Raben und fliegt durch die Gegend. Ohne Ergebnis. Bis zum Ende wissen wir nicht mit Sicherheit, ob er in die Zukunft blicken kann oder ob er, wie er selbst gegenüber Tyrion sagt, "die ganze Zeit in der Vergangenheit lebt".

Schauwerte über Story

Ein häufiger Vorwurf an die Macher von "Game of Thrones" lautet: Sieht schön aus, hat aber keine Substanz. Mit einem kolportierten Budget von über 90 Millionen US-Dollar ist die Produktion der finalen Staffel das größte und teuerste, was das Fernsehen weltweit gesehen hat. Manche Szenen wirken so, als wäre ihre Optik wichtiger gewesen, als ihre Aussagekraft.

Beispiel: Arya Stark reitet am Ende der fünften Folge auf einem Schimmel aus den Toren von Königsmund. Die Szene sieht toll aus, das weiße Pferd strahlt förmlich in der Trümmerlandschaft der zerstörten Hauptstadt. Doch diese Symbolik läuft ins Leere, als Arya zu Beginn der nächsten Episode zu Fuß unterwegs ist und das Pferd gar keine Rolle mehr spielt.

Dothraki und Unbefleckte beherrschen Zellteilung

Sehr ungewöhnlich war der Anblick von Danys Armee am Ende von "Game of Thrones". Wir erinnern uns: Die Dothraki wurden von der Armee der Toten in der Schlacht um Winterfell verschluckt, lediglich Jorah Mormont schaffte den Weg zurück, nachdem die Reiter blindlings ins Verderben gerannt waren. Und auch die Unbefleckten musste schwere Verluste erleiden, sie kämpften bis zum Schluss vor den Toren der Festung, um die Toten vor dem Eindringen abzuhalten. Am Ende brechen sie unter der Last der Massen ein, nur wenige können sich retten.

Danach folgt noch die Zerstörung von Königsmund, die Dany mit Drogon feuerspeiend aus der Luft vornimmt. Doch in Folge 6 sehen wir so viele Reiter und Krieger wie nie zuvor. Es gibt nur eine Erklärung: Sie beherrschen Zellteilung.