Am 29. Februar 2004 schaffte "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" etwas, was bis heute noch kein anderer Film erreicht hat: Peter Jacksons Finale der "Ringe"-Saga gewann elf Oscar bei elf Nominierungen. Nur "Ben Hur" und "Titanic" konnten derart viele Trophäen einheimsen, sie waren allerdings noch öfter nominiert. Die Trefferquote von 100 % sollte gebührend gefeiert werden. Doch die traditionellen Oscar-Partys von Variety und Co. guckten in die Röhre, denn die "Ringe"-Gewinner hatten andere Pläne.
"Der Herr der Ringe"-Stars pfeifen auf Tradition
1999 wurde die Website TheOneRings.net von einer Gruppe Tolkien-Fans ins Leben gerufen. Eine davon war Erica Challis, die mehrfach versuchte, sich an das Set von "Die Gefährten" zu schleichen. Schließlich wurde sie von Peter Jackson eingeladen und bekam eine Tour durch das Set. Im selben Jahr ging die Website online, auf der durch die Kontakte zu Jackson exklusive und spekulationsfreie Nachrichten über die Dreharbeiten veröffentlicht wurden.
Als die Filme dann erschienen, wurde es zur Tradition, eine Oscar-Party zu veranstalten. Bei der ersten waren 2002 noch 400 Leute anwesend. Zwei Jahre später waren dann so viele Fans dabei, dass sie nicht mehr gezählt werden konnten. Zu ebendieser Party hatte es die Gewinner um Peter Jackson, Fran Walsh und Barrie M. Osborne verschlagen.
"Wir sind nicht zur Vanity Fair oder zu anderen Dingen gegangen", erinnerte sich Billy Boyd, der in der Trilogie den Hobbit Pippin spielte, gegenüber LAWeekly. "Wir wollten hierherkommen, um hallo zu sagen. Am Ende haben wir die ganze Nacht dort verbracht."
Wie auf dem Instagram-Kanal der Fanpage zu lesen ist, ließen die Gewinner sogar die Fans ihre Trophäen halten und machten gemeinsame Fotos. Die Helden des Abends ließen die Prominenz also hinter sich und feierten lieber mit den Leuten, die ihren Film so erfolgreich gemacht hatten.