Als Komiker und Sänger war er ein Ass, doch durch seine erfolgreiche Filmkarriere wurde Eddie Murphy in den 1980ern zur Inspiration für eine ganze Generation. Als einer der ersten afroamerikanischen Weltstars des US-Kinos war er der Vorläufer von späteren Ikonen wie Denzel Washington, Samuel L. Jackson oder dem dieses Jahr tragisch verstorbenen Chadwick Boseman. Der große Erfolg war verdient: Zwischen 2007 und 2008 verdiente Murphy laut Forbes Magazin Gagen in Höhe von 55 Millionen Dollar!

Doch so viele Hits wie Murphy landete, so oft griff er in seiner Karriere auch daneben. Erfolg und Misserfolg liegen bei ihm so nahe wie sonst wahrscheinlich nur noch bei Nicolas Cage. Eine seiner beliebtesten Rollen ist nur ein Stimmeinsatz: Er spricht Esel in allen vier "Shrek"-Filmen, die auf Bluray bei amazon.de ab 13,97 Euro erhältlich sind.

Top 3: Die besten Filme mit Eddie Murphy

1. Nur 48 Stunden

Mit diesem Film fing alles an: 1982 landete Eddie Murphy seine erste Hollywood-Rolle und spielte direkt an der Seite von Nick Nolte den Hauptpart. Der Actionfilm "Nur 48 Stunden" war ein Überraschungshit, der weite Spuren nach sich zog. Erzählt wird, wie der Polizist Jack Cates (Nolte) mit dem Strafgefangenen Reggie Hammond (Murphy) eine Gruppe von Mördern stoppen muss. Dafür wird Hammond zwei Tage lang aus der Haft entlassen.

Regisseur Walter Hill prägte mit der schnellen, kompromisslosen Action und den wilden Sprüchen zwischen den Hauptfiguren das Buddy-Cop-Genre. Filme, in denen zwei ungleiche Ermittler sich anzanken, wurden in Folge von "Nur 48 Stunden" zum Erfolgsrezept – siehe "Lethal Weapon", "Rush Hour" und "Bad Boys – Harte Jungs". Die Szene, in der Murphy in einer Kneipe als Polizist getarnt eine Reihe Hinterwäldler aufmischt, gehört zu den Sternstunden seiner Karriere.

2. Beverly Hills Cop

Viele Worte braucht man über diesen Kultfilm nicht zu verlieren. Murphy spielt Axel Foley, einen Polizisten aus Detroit, dessen bester Freund von einem Auftragsmörder hingerichtet wird. Daraufhin verfolgt er seine einzige Spur, die ihn in die Welt der Reichen und Schönen nach Beverly Hills führt. Und die waren 1984 noch keine Afroamerikaner als Polizisten gewohnt…

"Beverly Hills Cop" ist die perfekte Mischung: Eddie Murphy als wie ein Wasserfall redender Cop ist genial besetzt, die Geschichte ist witzig, aber trotzdem ernstzunehmend und die Titelmusik "Axel F" von Harold Faltermeyer nervt heute bei jedem dritten Handy als Standard-Klingelton. Dazu kommen coole Action und ein Plot mit Subtext: Das leicht rassistische Verhalten in Hollywood wird genauso angesprochen wie Murphys geniale Tricks, die Vorurteile der Reichen zu seinen Gunsten zu nutzen. Ein verdienter Klassiker!

3. Der Prinz aus Zamunda

Mit dem Regisseur John Landis hatte Murphy schon 1983 die Komödie "Die Glücksritter" gedreht. Fünf Jahre später kamen sie wieder zusammen für "Der Prinz aus Zamunda". Hier ist Murphy als afrikanischer Prinz Akeem zu sehen, der in die USA reist, um dort eine Braut für sich zu finden – und sich erstmal mit der ganz anderen Lebensweise der Nordamerikaner anfreunden muss.

Zum Weihnachtsprogramm im TV gehört "Der Prinz aus Zamunda" längst dazu. Warum? Die intelligente, rührende Komödie wirkt durchgehend wie ein verfilmtes Märchen. Und Murphy zeigt sich von einer anderen Seite: Ist er sonst oft der brachiale Komiker mit dem superschnellen Mundwerk, gibt er hier auch leise, nuancierte Töne, die an Charlie Chaplin erinnern. Resultat? Der Film wurde 1989 für zwei Oscars nominiert.

Flop 3: Die schlechtesten Filme mit Eddie Murphy

1. Beverly Hills Cop III

Nach den für ihn grandiosen 80er Jahren war Murphys Karriere in der Folge immer wieder von Tiefschlägen geprägt. Der erste war für Fans seiner Filme besonders schmerzlich: 1994 wagte er sich ein drittes Mal, den Axel Foley zu spielen und holte dafür "Zamunda"-Regisseur John Landis ins Boot. Doch mit der Geschichte um einen Mord, der in den fiktiven Freizeitpark "WonderWorld" (eine Parodie auf das Disney-Land) führt, taten sich beide keinen Gefallen.

Die Magie der Vorgänger ließ sich nicht wiederholen. Die Witze waren dieses Mal zu zahm, die aufgezwungene Liebesgeschichte billig und die Geschichte kaum überzeugend. Bis auf einigermaßen spektakuläre Action erwies sich "Beverly Hills Cop III" als Reinfall und auch als Sargnagel für die vielversprechende Actionfilmreihe. Erst letztes Jahr wurde nach 25 Jahren doch noch eine Fortsetzung bei Netflix in Auftrag gegeben.

2. Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia

Nicht nur für Eddie Murphy war "Pluto Nash" ein Fehltritt: Die Komödie von 2002 gilt als einer der größten Flops in der ganzen Filmgeschichte. Schon die Geschichte um einen Nachtclub auf dem Mond und Erpressungen durch die Mafia wirkt verwirrend, doch was besonders schade ist: Die meisten (ohnehin dürftigen) Witze präsentieren alle Charaktere, bis auf Eddie Murphy.

Der ist in "Pluto Nash" eher die typische Heldenfigur, was so gar nicht zum Schauspiel-Star passen will. Der Film ist so schlecht, dass er 2003 für fünf Goldene Himbeeren nominiert wurde: ein Preis für die schlechtesten Film-Leistungen des Jahres. Murphy erhielt 2010 die Goldene Himbeere als "Schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts". Dabei wurde betont, dass er diese zweifelhafte Ehre vor allem "Pluto Nash" verdankt.

3. Norbit

Ein Film wie "Norbit" spottet jeder Beschreibung: Die Liebeskomödie gilt als absoluter Schandfleck in der Karriere von Murphy und seinen Co-Stars Thandie Newton und Terry Crewis. Murphy spielt darin Titelfigur Norbit und dessen korpulente Ehefrau Rasputia. Die Witze des Drehbuchs sind durchgehend auf Niveau unter der Gürtellinie.

Obwohl die Masken Murphy überzeugend als Frau verkaufen, ist alles andere an "Norbit" eine Qual: Die Geschichte ist eine Frechheit, ergibt wenig Sinn und ist schrecklich unkomisch. Murphy und sämtliche Schauspieler wirken lustlos und zur Arbeit gezwungen. Szenen wie die im Bordell "Nipplopolis" beweisen den schlechten Geschmack der Macher. Dieses Mal gab es 2008 gleich dreimal eine Goldene Himbeere für Murphy: als "Schlechtester Schauspieler", "Schlechteste männliche Nebenrolle" und "Schlechteste weibliche Nebenrolle". Damit hat die Himbeer-Jury mehr Humor bewiesen als das Team hinter "Norbit"…