"Harry Potter und der Halbblutprinz" bietet eigentlich sehr großes Potential als Buch sowie die anderen Romane des Universums auch. An anderer Stelle haben wir bereits Uneindeutigkeiten gefunden, die im Buch gut erklärt waren im Film aber gar nicht funktioniert haben. Ein großes Thema, das im Film ebenfalls gefehlt hat, ist Harrys vollständige Reise mit dem Denkarium. Ein Umstand, der den Film fast im Alleingang ruiniert.
Harry Potter und die Reise in Voldemorts Vergangenheit
Nicht jeder muss die Verfilmung vom "Halbblutprinz" mögen und sie hat natürlich auch einige Stärken aber in einem Punkt hinkt sie dem Roman schon stark hinterher. Im Buch nimmt es einen sehr relevanten Teil von Harrys Alltag ein. Dumbledore reist mit ihm dank des Denkariums zu verschiedenen Orten in Voldemorts Vergangenheit, als er noch Tom Riddle war. Im Film sind es zwei Erinnerungen, die Dumbledore und Harry besuchen. Einmal wie der Schulleiter Tom Riddle das erste Mal im Waisenhaus trifft und sofort versteht, wie mächtig er ist. Die zweite Erinnerung ist Professor Slughorn, der sich mit Riddle über die Horkruxe unterhält. Die wichtigste Erinnerung für die Figur Voldemort beziehungsweise Tom Riddle fehlt aber.
Wer waren Tom Riddles Eltern?
Es ist nachvollziehbar, dass nicht jedes Detail eines Buchs in einen Film wandern kann – allein aus zeitlichen, finanziellen und technischen Gründen. Aber in diesem Fall hätten die Verantwortlichen lieber an anderer Stelle sparen sollen und zwei Erinnerungen verfilmen sollen, die absolut wichtig sind. Harry und Dumbledore schauen sich zwei Erinnerungen im Denkarium an.
Die erste dreht sich um Tom Riddles Großvater, der ein Nachfahre von Slytherin ist und nicht wollte, dass seine Tochter Merope mit einem Muggel zusammen ist. Schon dort gibt es viel Gewalt und der Großvater wird als eine Art "Reinblüter-Faschist" dargestellt. Die Geschichte erklärt, warum Tom Riddles Familie von Hass regelrecht zerfressen ist.
In der zweiten Erinnerung besucht der 16-jährige Tom selbst seinen eigenen Onkel Morfin. Wenig später sind Toms Vater und dessen Eltern tot, die in der Nähe leben. Die Morde gibt Morfin zu, um seinen Neffen zu schützen, denn Tom hat in Warheit Teile seiner eigenen Familie getötet. Der Grund: Er war selbst davon angewidert kein Reinblüter zu sein. All diese Kindheitserlebnisse fließen in Voldemorts faschistoide Weltanschauung mit ein und kosten unzählige Zauberer das Leben. Ein Fakt, der es nie in die Filme geschafft hat, dadurch verliert "der Halbblutprinz" aber einen großen Teil seiner Relevanz, die er für die Geschichte hat. Sie zeichnet auch Tom Riddle viel exakter nach. Nur die Bücher offenbaren diesen Teil von Voldemort.