Die Kritiken sind gespalten, an den Kinokassen sieht es nicht gut aus: Der erhoffte Erfolg ist "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" nicht geworden. Doch er hat Fans eine lange Sequenz beschert, in der sie den originalen Indy noch einmal zu sehen kriegen, denn für die erste lange Actionszene des Films wurde Hauptdarsteller Harrison Ford mittels modernster Computertechnologie künstlich verjüngt – im restlichen Film ist der Ü80-jährige Star dann in seinem heutigen gewohnten Selbst zu sehen.
Diese Szene bekommt durchweg Lob von Kritikern und Fans. Verjüngungseffekte nutzt Hollywood schon seit einiger Zeit, sehr prominent etwa anhand von Samuel L. Jackson im Superheldenfilm "Captain Marvel", doch so gut wie bei Indiana Jones sah es zuvor nie aus. Und dementsprechend viel Arbeit ist die Szene auch gewesen, wie zwei Beteiligte jetzt ausplauderten.
3 Jahre für verjüngten "Indiana Jones"-Effekt
Die beiden Spezialeffektkünstler Andrew Whitehurst und Robert Weaver sprachen mit Variety über die Effekte in "Indiana Jones und das Rad des Schicksals". Verjüngt wurde Harrison Ford durch eine Kombination aus bereits bekannten Effekten und neuen Techniken. ILM FaceSwap kam hier erstmals zum Einsatz, ein Toolset, welches eine riesige digitale Bibliothek von Bildern aus Fotos von Drehorten und Materialen aus Archiven zusammensucht. Sie konnten so wahnsinnig viele Aufnahmen von Harrison Ford aus alten Filmen und Behind-the-Scenes-Material zusammensammeln.
Für diese Anstrengung waren über 100 Effektkünstler für mehr als 3 Jahre beschäftigt. So konnten sie virtuell mithilfe von ILM FaceSwap und KI-Technologien ein junges künstliches Abbild von Harrison Ford erschaffen, um sein Aussehen näher an das der alten "Indiana Jones"-Filme zu bringen.
Neben "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" sowie "Captain Marvel" wurde die kontrovers diskutierte Technik in vereinfachter Fassung auch für Carrie Fisher im "Star Wars"-Ableger "Rogue One: A Star Wars Story" verwendet sowie für Mark Hamill als Luke Skywalker in den Serien "The Mandalorian" und "Das Buch von Boba Fett". Zudem setzte der Netflix-Film "The Irishman" die Technik vermehrt ein.