Über den Völkermord Deutschlands an den Herero und Nama, beeinflusst durch pseudowissenschaftliche Rassentheorien.
Im Jahr 1896 soll Ethnologie-Doktorand Alexander Hoffmann im Rahmen der Berliner Völkerschau eine Delegation von Herero aus dem deutschen Kolonialgebiet Südwestafrika vermessen. Sein Professor lehrt die allgemein vertretene evolutionistische Rassentheorie, dass Schwarze Menschen genetisch bedingt kleinere Schädel hätten und daher weniger intelligent als weiße seien.
Doch Hoffmann realisiert im Gespräch mit Herero-Dolmetscherin Kezia Kunouje Kambazembi (Girley Charlene Jazama), dass sie ihm intellektuell nicht unterlegen ist. Da ihm niemand seine Theorie glauben will, reist Hoffmann zu Forschungszwecken nach Südwestafrika, wo er den Krieg zwischen der deutschen Kolonialmacht und den Herero und Nama miterlebt.
Nach „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (2015) und „Das schweigende Klassenzimmer“ (2018) widmet sich Lars Kraume erneut einem schmerzhaften Kapitel der deutschen Geschichte. Basierend auf Uwe Timms Roman „Morenga“ (1973) zeigt er eindringlich und ernüchternd die systematische Ausbeutung, Entmenschlichung und Vernichtung eines Volkes.
Einziger Hoffnungsschimmer ist die grandiose Girley Charlene Jazama als Kezia, die eine unerschütterliche Würde und Ruhe ausstrahlt, egal wie herablassend und unmenschlich sie behandelt wird. Dass sie und die andere Herero nur eine untergeordnete Rolle spielen, ist die große Schwäche des Films.
Info:
- Genre:
- Historiendrama
- Land:
- D/Namib.
- Jahr:
- 2023
- Länge:
- 105 Min.
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Alexander Hoffmann
- Leonard Scheicher
- Kezia Kambazembi
- Girley Charlene Jazama
- Josef Ritter von Waldstätten
- Peter Simonischek
- Oberleutnant Wolf von Crensky
- Sven Schelker
- Korporal Kramer
- Max Koch
- Fähnrich Hartung
- Ludger Bökelmann
- Bernd Wendenburg
- Leo Meier
- Friedrich Maharero
- Anton Paulus
- Missionar Kuhlmann
- Tilo Werner
- Henriette Hoffmann
- Corinna Kirchhoff
- Regie:
- Lars Kraume
- Drehbuch:
- Lars Kraume