Secret Invasion

Originaltitel: Secret InvasionUS | 2023 - 2023

Science-Fiction

Bewertung der Redaktion:

Spannender Agententhriller mit einigen erzählerischen Fallstricken

IMDb-Bewertung: 5,9 von 10

15 Jahre nach seinem Debüt in „Iron Man“ erzählt Marvel endlich Nick Furys Geschichte.

Mit Auftritten in elf Kinofilmen und einer Serie ist Samuel L. Jackson Marvels größte Geheimwaffe. Doch so richtig kennengelernt haben wir den Ex-Chef von „S.H.I.E.L.D.“ noch nicht. Das ändert sich in diesen sechs Folgen, mit denen Marvel auf den Spuren von Verschwörungsthrillern der 1970er wandelt.

Im Zentrum der Geschichte steht die grüne Alien-Rasse Skrulls, die zum ersten Mal 2019 in „Captain Marvel“ zu sehen war. Damals führte Talos (Ben Mendelsohn) eine Abordnung seiner Spezies auf die Erde, um dem Krieg in seiner Heimat zu entkommen. Nick Fury ging mit den Aliens eine Kooperation ein: Sie helfen ihm mit ihren formwandlerischen Fähigkeiten, er hilft ihnen, einen neuen Planeten zu finden.

Das erste Treffen, in dem Jackson mittels digitaler Verjüngung 25 Jahre jünger zu sehen war, wird auch in „Secret Invasion“ noch einmal gezeigt, verbunden mit einer Enthüllung. Statt weniger Tausend sind eine Million Skrulls auf der Erde – und weil Fury auch nach einem Vierteljahrhundert keine Heimat für sie gefunden hat, strebt eine Splittergruppe um General Gravik (Kingsley Ben-Adir) und Talos’ entfremdeter Tochter G’iah (Emilia Clarke) die Übernahme der Erde an. Mit seiner erstmals zu sehenden Ehefrau (Charlayne Woodard), alten Verbündeten und neuen wie der britischen MI6-Agentin Sonya Falsworth (Olivia Colman) will Fury sie stoppen.

Man merkt, dass Kyle Bradstreet zuvor für „Mr. Robot“ geschrieben hat. Sein Sechsteiler hat eine ähnliche Stimmung und besitzt eine ähnlich komplexe Erzählstruktur. Dabei kann sich „Secret Invasion“ auf ein exzellentes Ensemble verlassen, in dem Oscar-Gewinnerin Olivia Colman heraussticht. Ihre Sonya wirkt, als hätte Queen Elizabeth aus „The Crown“ eine Vorliebe für Folterszenen entwickelt. Als Problem erweisen sich allerdings die Skrulls. Die Formwandler könnten theoretisch jeder sein, und der Gimmick, den Zuschauer damit zu überraschen, wird schnell nervig. Schlimmer noch: Jede Sekunde vermutet man einen Trick der Autoren, wodurch man sich nicht in der Geschichte verlieren kann.