Moon Knight

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Originaltitel: Moon KnightUS | 2022 - 2022

Action

Science-Fiction

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Bewertung:

Meinung der Redaktion

Marvels neuester Superheld glänzt trotz etwas verwirrender Storyline mit Ecken und Kanten

IMDb-Bewertung:

7,3

/10

Mit der weitgehend unbekannten Comicfigur Moon Knight stößt ein neuer Rächer zum großen Superhelden-Kader des Marvel Cinematic Universe dazu. Und der hat gleich mehrere Gesichter

Bislang haben sich die vier Live-Action-Serien des Marvel Cinematic Universe auf Disney+ wie zuletzt „Hawkeye“ (2021) um bereits etablierte Charaktere aus dem MCU gedreht. Mit „Moon Knight“ geht das Franchise jetzt ein gewisses Risiko ein: Die gleichnamige Hauptfigur, die 1975 in Ausgabe 32 der Comicreihe „Werewolf by Night“ debütierte und nun ihren Einstand im MCU feiert, gehört nämlich zu den weniger bekannten Helden aus dem Marvel-Kosmos – und hat auch noch mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung zu kämpfen. Eines Tages erfährt der sanftmütige Museumsangestellte Steven Grant (Oscar Isaac), warum er regelmäßig von Blackouts und merkwürdigen Erinnerungen heimgesucht wird: Steven leidet unter einer dissoziativen Identitätsstörung (DIS) und teilt sich den Körper mit einer anderen Persönlichkeit: dem ehemaligen US-Söldner Marc Spector, der wiederum der irdische Avatar des ägyptischen Mond- und Rachegotts Khonshu ist und sich durch dessen Kräfte in den Superhelden Moon Knight verwandeln kann. Gemeinsam versuchen Marc und Steven den sinistren Sektenführer Arthur Harrow (Ethan Hawke) zu stoppen, der die Jenseitsgöttin Ammit zu neuem, unheilvollen Leben erwecken will.In ihrer Version des von Autor Doug Moench und Zeichner Don Perlin erfundenen Helden, der ursprünglich in den Comics als Marvels Gegenentwurf zu DCs Batman angelehnt war, konzentrieren sich Showrunner Jeremy Slater („Umbrella Academy“) und Regisseur Mohamed Diab („Cairo 678“) auf dessen Kampf mit den inneren Dämonen. Das mag gerade zu Beginn etwas konfus zugehen, Oscar Isaac („Dune“) gelingt es aber überzeugend, Stevens psychische Leiden für den Zuschauer spürbar zu machen. Visuell werden die Wechsel zwischen Stevens Identitäten noch über abrupte Schnitte und Zeitsprünge recht plakativ abgehandelt, im Verlauf der vier vor Redaktionsschluss gezeigten Episoden werden diese Übergänge jedoch nach und nach nahtloser und subtiler – je mehr sich Steven und Marc kennenlernen und annähern. Nach der Einführung von Stevens Alter Egos kommt die Story dann immer mehr in Gang und entwickelt sich zu einem packendem Psychodrama mit humorvollen Einschüben. Hinzu kommen solide Actioneinlagen und eine turbulente Abenteuerjagd: Zusammen mit Marcs Frau Layla (May Calamawy) reist der psychisch labile Held durch die Wüste, bekommt es mit ägyptischen Göttern zu tun und muss diverse Rätsel lösen, deren Auflösung auch Marc Spectors dunkle Vergangenheit betrifft. Und am Ende der vierten Folge darf man sich auf eine unvorhergesehene Wendung freuen, die es in sich hat. Funfact: Die Magie von Mondgott Khonshu war nicht zuletzt für das Chaos in Shawn Levys „Nachts im Museum“-Komödien (2006–2014) verantwortlich