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Copenhagen Cowboy

Originaltitel: Copenhagen CowboyDK | 2023 - 2023 | FSK: 16
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Bewertung der Redaktion:

Ein schicker, aber zu selbstverliebter Kunst-Exzess

IMDb-Bewertung: 6,8 von 10

Viel Gewalt, neongeflutete Bilder, wummernde Musik und eine wirre Geschichte: Nicolas Winding Refn ist zurück.

Nicolas Winding Refn ist einer der polarisierendsten Filmemacher unserer Zeit. Einerseits hat der Däne eine faszinierende Bild- und Tonsprache voller Neonfarben und vibrierenden Beats. Andererseits wirkt es oft, als sei der 52-Jährige die Personifikation der Floskel „Style over Substance“. Zwar gelang ihm mit dem Ryan-Gosling-Film „Drive“ 2011 ein Meisterwerk, seine darauf folgenden Gewalt- und Stil-Exzesse wie „Only God Forgives“ oder die Amazon-Serie „Too Old to Die Young“ fanden jedoch ein geteiltes Echo. Auch sein Werk „Copenhagen Cowboy“, das Refn einfach so betitelt hat, weil ihm die Zusammenstellung der Wörter gefiel, ist nur für die ganz harten Fans des Regisseurs erträglich. Alle anderen sind bereits beim Vorspann genervt, wo der Exzentriker nach dem Titel lediglich sich selbst – und das auch nur mit dem überheblichen Kürzel „by NWR“ – nennt.

Die Alibi-Geschichte, die er danach erzählt, dreht sich um die wortkarge Miu (Angela Bundalovic), die vermeintlich ein menschgewordener Glücksbringer ist. Als die junge Frau im blauen Trainingsanzug der zwielichtigen Rosella (Dragana Milutinovic) nicht die Erfüllung ihres lang gehegten Kinderwunsches ermöglicht, wird sie an deren Bruder weitergereicht, der einen albanischen Prostitutionsring leitet. Der Auftakt zu einer immer weiter eskalierenden Gewaltspirale, bei der sich Miu erst die Menschenhändler, dann die chinesische Mafia und schließlich eine arische Vampir-Gruppierung vorknöpft.

Filmschaffende loben immer wieder die künstlerischen Freiheiten, die ihnen bei Streamingdiensten geboten werden. „Copenhagen Cowboy“ ist ein Beweis, dass dies nicht immer ein Vorteil ist. Ohne jemanden, der ihn in ein wenig in die Schranken weist, suhlt sich Winding Refn fünf Stunden lang genauso hemmungslos in seinem eigenen Saft, wie es die in seiner Serie omnipräsenten Schweine im Dreck tun.

Der Einsatz der Allesfresser, die in der ersten Folge die Hintergrundkulisse für einen Mord bilden, rief nicht nur die Tierschutzorganisation PETA auf den Plan, weil Winding Refn die Erschießung eines Schweins gefilmt haben soll. Er sorgt auch dafür, dass die Serie eine penetrante „Männer sind Schweine“- Metapher erhalten hat, die einen vollkommen absurden Dreh bekommt, wenn Rosellas Ehemann Sex hat oder verprügelt wird und dabei wie ein Schwein grunzt und quiekt.

Solche Eigenheiten sind über die Lauflänge eines Films vielleicht noch amüsant und originell, aber auf sechs Folgen gedehnt ist es einfach nur anstrengend. Zumal Winding Refn das Publikum mit seiner unnahbaren und mysteriösen Protagonistin Miu bewusst erst einmal auf Abstand hält.

Cast und Crew von "Copenhagen Cowboy"

Cast

Miu
Angela Bundalovic
Nicklas
Andreas Lykke Jørgensen
Mor Hulda
Li Ii Zhang
Chiang
Jason Hendil-Forssell
Ying
Hok Kit Cheng
Lai
Shang Preben Madsen
Cimona
Valentina Dejanovic
Miroslav
Zlatko Buric
Beate
Maria Erwolter
Rakel
Lola Corfixen
Andre
Ramadan Huseini

Crew

Regisseur
Nicolas Winding Refn
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