Das Wiener "Tatort"-Team wird kleiner: Am kommenden Sonntag läuft der neue Fall aus der österreichischen Hauptstadt um 20.15 Uhr im Ersten und es wird der letzte für einen der Schauspieler sein. Thomas Stipsits hört auf und damit auch Chefinspektor Manfred Schimpf. Es steht übrigens schon fest, welches "Tatort"-Team das Jahr 2021 einleiten wird. Jetzt schauen wir uns erstmal kurz an, was die Kollegen über Stipsits zu sagen haben.
Tatort: Unten – Zum letzten Mal mit Schimpf
Seit 2012 war Schauspieler Stipsits als Manfred Schimpf beim Wiener "Tatort" dabei. Sein erster war damals "Falsch verpackt" und neben der Schauspielerei ist der Österreicher noch ein erfolgreicher Kabarettist. Als einfacher Polizist gestartet blieb es für die "Tatort"-Nebenfigur dabei aber nicht. Obwohl die Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) das eigentliche "Tatort"-Team waren, gelang es Schimpf im Laufe der Zeit zum Chefinspektor aufzusteigen. Im neuen "Tatort" mit dem passenden Namen "Unten" hat nun seine Stunde geschlagen und Schimpf hört auf. Da ließen es sich die Kollegen natürlich nicht nehmen sich von Darsteller Stipsits zu verabschieden.
Im Interview mit der ARD betonten beide, wie sehr sie ihn vermissen werden. Krassnitzer fand den Abschied "ein bisserl traurig, weil das ja alles in die Corona-Zeit fiel und wir kein großes Abschiedsfest machen konnten." Sein Verhältnis zu Stipsits bezeichnet er als "nah" sowie "freundschaftlich, kollegial, offen" und er erzählt, dass sie manchmal ein paar Stunden telefoniert hätten. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Dreharbeiten im März auch unterbrochen werden.
Rührende Worte fand auch Schauspielkollegin Neuhauser. "Er ist ein sehr kluger und liebevoller, empathischer Mensch." Von seinem Weggang hatte sie erst während der Dreharbeiten erfahren. "Ich habe sehr, sehr gerne mit Thomas gearbeitet und auch hinter der Kamera schöne Gespräche mit ihm geführt." Sie könne aber verstehen, dass er neue Herausforderungen sucht.
Darum geht's im "Tatort: Unten" – Schnellcheck
Der neue Film trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Auf einem früheren Industriegelände wird die Leiche eines Obdachlosen gefunden. Der Fall scheint nur solange Routine zu sein, bis eine ganze Reihe Psychopharmaka und Crystal Meth bei dem Toten gefunden wird. Fellner und Eisner ermitteln daraufhin im sehr undurchsichtigen und heterogenen Obdachlosen-Milieu, zu dem auch ein Heim zählt. Dort hat der Tote früher öfter Schutz gesucht. Gab es für andere Obdachlose Gründe den Mann zu töten? Oder geben die Hinweise, die der Mann vor längerer Zeit rund um einen Gesundheitskonzern zusammengetragen hatte, Aufschluss?
Der Krimi hat eine spannende Geschichte, die zwar zum Ende etwas dick aufträgt, aber die Wiener "Tatorte" geben sich ja gerne mal groß in ihren Ambitionen. Die Härte der Sozial-Doku "Hartes Deutschland" von RTLZWEI trifft auf die Komplexität vom 70er-Thriller "Der Marathon-Mann" – ein rundes Paket.