Thomas Gottschalk wird für immer in einem Atemzug mit "Wetten, dass..?" genannt werden. Es gäbe nur Formate, "die Thomas Gottschalk sind. Meine Freundin Karina, die sich mit Fernsehen auskennt, sagt, es sei sehr selten, dass Moderator und Show zu einer Einheit zusammenwachsen", erzählte er im Interview mit der Zeit. Für das "Supertalent" und ihn gilt das offensichtlich nicht. Auch über diese kurze Phase als Juror sprach Giovanni di Lorenzo mit dem Entertainer.

Thomas Gottschalk kritisiert Dieter Bohlen

Zu der Castingshow mit Dieter Bohlen hätte ihn sein Freund Hans Riegel (ehemaliger Eigentümer von Haribo, das Gottschalk von 1991 bis 2014 beworben hat) gebracht. Nach dem "Wetten, dass..?" aus 2011 aufgrund des Unfalls von Samuel Koch hätte der zu ihm gesagt: "Hör mal, isch hätte disch schon jerne noch am Samstagabend. Du kannst mir net einfach so verschwinden." Ute Biernat, eine weitere Freundin, ihres Zeichens Fernsehproduzentin, schlug dann das "Supertalent" vor. "Ich dachte, mit der freundlichen Michelle auf der rechten und mir auf der linken Seite werden wir den Bohlen schon einnorden", so Gottschalk. Ein Trugschluss, wie er einsehen musste. "Ich habe nie einen Menschen getroffen, der mit solchen Scheuklappen durch seine Fernsehexistenz geht. Sobald Drehpause war, ist der ins Auto gesprungen und in eine Berliner Nobelkneipe zum Essen gefahren." Auf di Lorenzos Feststellung: "Das wird nichts mehr zwischen Ihnen und Dieter Bohlen" kam eine klare Ansage: "Nein, er lässt auch nicht zu, dass ein Gag von jemand anderem als von ihm selbst kommt." 

Seine Kritik am Pop-Titan ist nicht neu. Schon in seinem Buch "Herbstblond" ging er nicht zimperlich mit dem Kollegen um. Auch damals fiel das Wort Scheuklappenmentalität, die Gottschalk "bisher so nicht kennengelernt hatte, zog er eine Ein-Mann-Show durch, und ich hatte weder Lust noch die Eier, auf Konfrontationskurs zu gehen."