Die raue Landschaft der Nordsee, Dünen, Strand und kleine Ortschaften. Dazwischen lauert das Unheil in Form von gleich drei Leichen – für den kleinen Ort Werlesiel eine Katastrophe, für den Krimi-Fan ein echtes Glück.

Wer jetzt dachte, das beschauliche Polizeipräsidium, die Dorfpolizisten und die Kleinstadt würden uns direkt zu den öffentlich-rechtlichen Sender der ARD und ZDF führen, der irrt. Wir sind bei RTL zur Primetime am Dienstagabend.

Hier verschwindet Vicky (Amelie Henning) spurlos und es deutet alles auf ein Gewaltverbrechen hin. Der Fall wird für die örtliche Polizistin Femke (Pia-Micaela Barucki) eine Nummer zu groß und so kommt LKA-Kommissar Tjark (Hendrik Duryn) aus Wilhelmshaven zur Hilfe. Die gemeinsamen Ermittlungen führen schnell zu einem Verdächtigen: Fokko (David Bredin), der Sonderling von Werlesiel. Es wird klar, dass Eile geboten ist, denn Femke und Tjark finden drei Frauenleichen in den Dünen, die Uhr tickt also für Vicky.

Dünentod: Alles was ein Krimi braucht

In einer beschaulichen Kleinstadt kommt es zu einer Reihe von Kapitalverbrechen, mit denen die örtliche Polizei überfordert ist. Zur Hilfe eilt ein LKA-Beamter, der gleichzeitig auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Natürlich fährt dieser kein Auto von der Stange und selbstverständlich ist der Umgangston untereinander rau. Aus anfänglicher Skepsis zwischen den Ermittlerinnen und Ermittlern wächst ein starkes Team, das nach einigen unerwarteten Wendungen den wahren Täter ergreifen kann und Menschenleben rettet. Das klingt nicht nur vertraut, das ist der solide Stoff, aus dem Krimis gemacht sein müssen, um beim geneigten Publikum anzukommen.

Diese Faustformel beherrschen ARD und ZDF bekanntlich gut, jede Woche begeistern die Sender mit neuen Krimis und finden im Ersten ihren Höhepunkt immer sonntags mit dem Tatort. Dass sich jetzt ausgerechnet RTL auch an den Stoff traut, zeigt einen umkämpften Quotenmarkt. Für RTL ist die Rechnung in jedem Fall aufgegangen. Denn "Dünentod" nimmt es problemlos mit "Tatort" und Co. auf.

ARD und ZDF bekommen Konkurrenz von RTL

Die Charaktere in "Dünentod" sind ernst und fein ausgearbeitet. Wer hier Humoreinlagen sucht, ist fehl am Platz, schließlich geht es hier um einen Serienmörder. RTL bewegt sich mit dem Format weg von überspitzten Handlungen und überzeichneten Figuren. Alles wirkt professionell und seriös: ein weiterer Punkt, der Krimi-Fans nahtlos auf RTL umschalten lässt, um "Dünentod" zu sehen. Zumal die öffentlich-rechtlichen Sender in den letzten Jahren immer wieder klamaukige Krimigeschichten zur Primetime veröffentlichten, die eher in den Vorabend passten.

RTL zeigt hier, wie Krimi geht und das macht sich auch in den Quoten bemerkbar. 13,8 Prozent Marktanteil ergatterte der Sender in der Gruppe der 14- bis 59-Jährigen. Damit landet der Krimi auf Platz 2 des Abends. Eine Quote, die sich sehen lassen kann für RTL. Zumal der Dienstag taktisch gewählt ist, da zumindest das ZDF an diesem Tag auf Wissensformate setzt und damit der Weg frei ist für einen Krimi bei RTL.

Am 07. Februar läuft um 20.15 Uhr "Dünentod - Ein Nordsee-Krimi - Tödliche Falle", dann kann RTL beweisen, dass es an den Erfolg anknüpfen und dauerhaft ein Platz für gute Krimi-Formate werden kann. "Dünentod: Das Grab am Strand" gibt es jederzeit bei RTL+ zu sehen.