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Bares für Rares: Händler Daniel Meyer im Porträt

Daniel Meyer, bares für Rares
Bares für Rares: Händler Daniel Meyer im Porträt. ZDF/Frank W. Hempel

Seit Frühjahr 2016 gehört Daniel Meyer zum Händlerstamm der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Wir stellen den studierten Kunsthistoriker und Antiquitätenhändler aus Münster vor.

Ob Walter Lehnertz, Wolfgang Pauritsch oder Elisabeth Nüdling – der Erfolg von "Bares für Rares" beruht auch auf dem Einsatz der Händler. Zu denen gehört seit dem 21. April 2016 auch Daniel Meyer.

Der gebürtige Augsburger studierte Kunstgeschichte in Münster. Schon während des Studiums jobbte Meyer auf Antik- und Trödelmärkten. Seit 1999 handelt er in seiner eigenen Firma mit Antiquitäten, Möbeln, Silber, Schmuck sowie hochwertigen Einzelstücken und klassischen Antiquitäten. Aber auch er hat mal klein angefangen: mit "Flohmeyers Kaufhaus", einer Trödelhalle in Bahnhofsnähe. "Ich habe damals so manche Sache vor dem Sperrmüll gerettet, die heute wertvoll ist", so Meyer in den "Westfälischen Nachrichten".

Außer im jetzt edleren Ladengeschäft führt Meyer auch regelmäßig Kunst- und Antiquitätenauktionen durch – und steht vor den "Bares für Rares"-Kameras.

Mit Gewinn verkauft

Rund 50 Folgen dreht Daniel Meyer pro Jahr für Horst Lichters Trödelshow. Dabei hat er schon manch' "Schnäppchen" gemacht, so etwa eine Zehn-Dukaten-Münze aus dem Jahr 1648, die er mit Fabian Kahl gemeinsam für 25.000 Euro erworben hat: "Wir haben eine Dreiviertelstunde vor laufender Kamera Geldscheine gezählt". Verkauft wurde das Stück dann für 33. 000 Euro, den Gewinn teilten sich Meyer und Kahl gerecht.

Zu Meyers Kundschaft zählen seit "Bares für Rares" auch Prominente, wie er sich in den "Westfälischen Nachrichten" erinnert: "Ich bekam einen Anruf: 'Hallo, hier ist der Thomas.' Doch ich sagte dem Mann, dass ich keinen Thomas kenne." Kannte er doch, denn an der Strippe war Thomas Gottschalk. Der wollte seiner Frau zum Geburtstag eine Frauenskulptur schenken, den diese in der Sendung gesehen hatte.

Inzwischen ist auch Daniel Meyer selbst etwas prominent: "Ich hätte nie gedacht, dass mich Menschen im Supermarkt ansprechen und um ein Autogramm bitten". Doch Ruhm ist ihm nicht wichtig. Auch Geld, das er aus den Schätzen schlagen könnte, zumindest nicht vordergründig: "Sie sind nur Besitz auf Zeit, ich möchte den Menschen zeigen, dass es für alte Dinge immer irgendwo einen Platz gibt."

Kopfentscheidung

Über seine Berufswahl sprach Daniel Meyer 2019 im Interview mit Julian Schmitz-Avila. "Es war eine Kopfentscheidung, mit 23, 24 Jahren zu sagen, Kunstgeschichte wird zu Ende studiert und das ist das Standbein, das seriöser ist."

Und nebenher hat er einen 1000 Quadratmeter Trödelmark geleitet, "das war Maloche. Also, Möbel hin und her, Schränke aufbauen, Schränke abbauen…"

Und wie kam der Malocher zum Fernsehen? Ein Redakteur kam irgendwann in seinen Laden, hatte eine Kamera dabei und sagte: "Ich bin vom ZDF, kann ich mal ein paar Probeaufnahmen machen? Ich möchte mir dir eine Postkarte drehen." Eine Postkarte? Was das ist, musste Meyer dem Kollegen Kahl auch erklären: "Du stellst dich so hin, wartest, die Kamera geht an, du kriegst keine Antwort, was du machen musst und irgendwann fängst du an unmerklich Spaß zu machen, zu grinsen, in die Kamera zu lachen, irgendeinen Quatsch zu machen." Dann sei man locker genug, locker für "Bares für Rares" auch.

Was sammelt Daniel Meyer besonders gern? Antikes Silber zum Beispiel, aber auch Gemälde und Teppiche.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.