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Neue Comedy-Serie von "Two and a Half Men"-Macher in Planung

Two and a Half Men
"Two and a Half Men"-Macher Chuck Lorre entwickelt Buddy-Comedy Verleih

Er produziert Serien-Hits am Fließband und hat offenbar immer noch nicht genug: Nach "The Big Bang Theory", "Two and a Half Men" oder "The Kominsky Method" will Chuck Lorre nun eine Buddy-Comedy mit politischem Unterbau auf Sendung bringen.

Seit Donald Trump in den USA an der Macht ist, sind Themen wie Ausgrenzung von Minderheiten an der Tagesordnung. Der US-Präsident will seit Amtsbeginn an der mexikanischen Grenze eine Mauer bauen, setzte Anfang 2017 ein Dekret durch, welches Bürgern aus mehrheitlich muslimischen Staaten die Einreise verbot und sagte den Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib, Ilhan Omar und Ayanna Pressley kürzlich, sie sollten "dahin zurückgehen, woher sie gekommen sind". Drei von ihnen wurden in den USA geboren.

Die Afghanen, um die es in der neuen Serie "The United States of Al" von Chuck Lorre gehen soll, sind nicht in den Vereinigten Staaten geboren und doch haben sie dem Land einen großen Dienst erwiesen. Sie haben in Afghanistan als Militär-Übersetzer gearbeitet. So politisch wie in "The United States of Al" wurde der Serienschöpfer von Hits wie "Two and a Half Men" oder "The Big Bang Theory" noch nie, wenn auch nur im Metatext.

Comedy mit ernstem Unterton

Aktuell ist es noch ein Arbeitstitel, unter dem Chuck Lorre für den US-Sender CBS eine Comedyserie entwickelt. "The United States of Al" dreht sich um den Ex-Marine Riley, der nach seinem Einsatz in Afghanistan noch Probleme hat, sich wieder an das Leben als Zivilist in Ohio zu gewöhnen, sowie um Awalmir alias "Al", den afghanischen Übersetzer, der für Rileys Einheit tätig war und gerade sein neues Leben in den Vereinigten Staaten beginnt.

Die als "Buddy-Comedy" angelegte Produktion rückt damit das Schicksal von Militär-Übersetzern ins Rampenlicht, das in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht hat. Unter der Regierung von Präsident Trump soll die Vergabe an Visa für diese Mitarbeiter der US-Truppen in Afghanistan und im Irak stark reduziert werden. Rund 70.000 Afghanen kamen vor Trumps Amtszeit mit ihren Familien in die Vereinigten Staaten, da sie in ihrer Heimat nach ihrem Einsatz für die USA um ihr Leben fürchten mussten. Sie gelten in ihren Heimatländern als Verräter.

Wann die Serie zu sehen sein wird, ist derzeit noch völlig unklar. Chuck Lorre befindet sich gemeinsam mit seinen Drehbuchautoren David Goetsch und Maria Ferrari, die bereits bei "The Big Bang Theory" und "Young Sheldon" zum Autorenteam gehörten, in der Entwicklungsphase. Warner Bros. Television produziert die Comedy für CBS - wo die Serie künftig in Deutschland landen wird, muss abgewartet werden. Zwar laufen CBS-Serien hierzulande in der Regel bei ProSieben, doch mit dem neuen Streamingdienst von Warner, HBO Max, könnte sich diese Tradition bald erledigt haben.