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"House of the Dragon"-Kritik: Folge 5 zeigt bislang größte Schwäche der Serie

Meinung | Die fünfte Folge "House of the Dragon" macht alles ein wenig anders als die vorherigen Folgen. Unser Autor Michael Hille findet: Damit zeigt die Serie auf, was die bislang ganz große Schwachstelle des Fantasy-Epos ist.

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Es ist fast ein wenig albern, mit "House of the Dragon" hart ins Gericht zu gehen: Die bisherigen fünf Folgen, womit jetzt die Hälfte der ersten Staffel abgeschlossen sind, boten grandiose Unterhaltung, waren ein riesiger Publikumserfolg und haben das Vertrauen in das "Game of Thrones"-Universum zurückgewonnen. Und doch: Ein Kritikpunkt brennt manchem Fan auf der Seele – und er wird umso stärker mit der neu erschienenen fünften Episode.

House of the Dragon: Wer A sagt, sollte auch B sagen

Was ist anders als bei den vorherigen Folgen in der fünften "House of the Dragon"-Episode? Ganz einfach: Erstmals macht die Serie zwischen zwei Folgen keinen größeren Zeitsprung. Wir erinnern uns: Folge 2 spielte sechs Monate nach Folge 1. Die dritte Folge spielte mehr als drei Jahre nach der Episode 2. Und Folge 4 spielte wieder ein Jahr später. Folge 5 ist das erste Mal, dass eine Episode direkt an die Ereignisse der vorhergehenden anschließt.

Die vielen Zeitsprünge ergeben für "House of the Dragon" Sinn, schließlich muss eine wahrlich umfangreiche Vorlage irgendwie adaptiert werden. Dennoch führt das erzählerisch zu Problemen. So sehen wir selten die direkten Konsequenzen, die eine Handlung auf die jeweilige Figur haben – weil wir regelmäßig Monate in der Entwicklung verpassen. Insbesondere schade ist das bei den weiblichen Protagonisten Rhaenyra und Alicent, denn wie die von jungen Mädchen zu standhaften Frauen werden, können wir nur erahnen – dafür sehen wir einfach zu wenig von dem, was ihnen alles in den Jahren widerfährt.

Ohne Zeitsprung fühlt sich "House of the Dragon" gleich besser an

Folge 5 macht das wie gesagt erstmalig anders und es wirkt gleich viel besser: Die Auswirkungen des Sex-Skandals der vorangegangenen Episode sind so tatsächlich spürbar, für Rhaenyra und ihren Onkel Daemon. Statt einer Leerstelle wird dieser Teil der Geschichte wirklich auserzählt. Gewagte Aktionen und ihre teils brutalen Konsequenzen waren einst die Stärke von "Game of Thrones" – kein Wunder also, dass sie auch "House of the Dragon" guttun.

So lässt sich nach diesen fünf Folgen ein gespaltenes Fazit ziehen: "House of the Dragon" macht viel richtig. Die Westeros-Welt ist erneut bildgewaltig eingefangen, die Actionszenen eine Schau, alle Darsteller exzellent besetzt. Aber es bleibt der Eindruck, ob diese halbe Staffel nicht besser eine volle Staffel hätte sein müssen, um den Entwicklungen und Geschichten aller Charaktere in Gänze gerecht zu werden.