Als 2019 "Game of Thrones" mit seiner letzten Staffel unter Serienfans weltweit für Enttäuschung sorgte, war unklar, ob potenzielle Nachfolgeprojekte noch eine Chance haben. Doch "House of the Dragon" hat das Gegenteil bewiesen: Ein riesiger Erfolg wurde die Serie, die die Vorgeschichte des Hauses Targaryen im fiktiven Kontinent Westeros erzählt. Neben viel Beifall von Kritik und Publikum sind auch die Quoten teils rekordverdächtig.

Jetzt ist die halbe erste Staffel schon rum und die Serie walzt direkt im großen Stil um: Folge 6 tauscht zwei Hauptdarstellerinnen aus und besetzt deren Rolle neu. Wieso so ein großer und wirklich riskanter Einschnitt so früh in einer neuen Serie? Das hängt mit der Buchvorlage zusammen – die verlangt nämlich mehrere große Zeitsprünge.

Ab sofort: Zwei "House of the Dragon"-Stars werden ersetzt

HBO / Sky Deutschland

Rhaenyra und Alicent sehen bald in "House of the Dragon" komplett anders aus.

In "House of the Dragon" wurden bislang immer größere Zeitsprünge eingesetzt, teils von über einem Jahr. Doch zwischen Folge 5 und 6 wird dieses Springen durch die Historie noch verstärkt: Zehn Jahre überspringt die Serie – und muss deshalb umbesetzen. Denn die jüngeren Charaktere sind jetzt auf einen Schlag mehr als erwachsen und können daher nicht von denselben Schauspielern gespielt werden. Betroffen sind vor allem zwei zentrale Charaktere: Thronerbin Rhaenyra Targaryen und ihre Freundin Alicent Hightower.

Bislang wurden diese von Milly Alcock und Emily Carey dargestellt, doch damit ist jetzt Schluss. Ab Folge 6 übernimmt Emma D'Arcy die Rolle der Rhaenyra, während "Bates Motel"-Star Olivia Cooke in die Figur der Alicent schlüpft. Die älteren Rollen, darunter König Viserys (Paddy Considine), Prinz Daemon (Matt Smith) und Ser Harold (Graham McTavish) bleiben an Bord und werden nicht neubesetzt.

Großes Risiko: Leidet "House of the Dragon" unter den Umbesetzungen?

Schon in der Planungsphase von "House of the Dragon" mussten sich die Serienmacher für das Mittel der Zeitsprünge entscheiden, um das sehr viele Jahre umspannende Buch "Feuer und Blut" des Autoren George R. R. Martin vernünftig adaptieren zu können. Jetzt aber könnte diese Entscheidung sich durchaus rächen – denn gerade Milly Alcock wurde durch "House of the Dragon" zur absoluten Sensation und ist bislang der Fanliebling schlechthin.

Es ist daher unklar, wie die Fans auf die Umbesetzungen reagieren werden. Könnte es der Popularität der Serie gar schaden? Es wird davon abhängen, wie gelungen die neuen Darstellerinnen sich die Figuren zu eigen machen – und ob die Geschichte nach dem großen Zeitsprung das Niveau der ersten fünf Folgen halten kann.