Nach einem Jahr Abstinenz sorgte "Game of Thrones" 2018 wieder für Furore bei den Emmys. Die preisgekrönte Serie erweiterte mit den neun gewonnenen Auszeichnungen den ohnehin schon reichlich geschmückten Trophäenschrank. Für die Macher der populären Geschichten aus Westeros war es eine willkommene Gelegenheit über die Serie und ihre bevorstehende, letzte Staffel zu sprechen - wie wir bereits berichteten, waren nicht alle Stimmen durchweg positiv.

Eine der interessantesten O-Töne lieferte Showrunner David Benioff. Gemeinsam mit D. B. Weiss ist er für die HBO-Adaption der Romane von George R. R. Martin verantwortlich. Dementsprechend hat es Gewicht, wenn er sich zu der Zukunft von "Game of Thrones" äußert. Auf die achte Staffel der Serie angesprochen, weist er Kritiker in die Schranken, die der Produktion vorwerfen, sich lange Zeit zu lassen.

Staffel 8: Weniger Episoden, mehr Zeit

Die epische Geschichte von "Game of Thrones" muss nun in sechs Episoden auserzählt werden, mehr Zeit bleibt nicht. Daher ist es Benioff wichtig, zu betonen: "Die letzte Staffel braucht eine lange Zeit, weil es das Größte ist, was wir je gemacht haben."

Am Rande der Emmy-Verleihung erklärte er auf dem Roten Teppich auch, woran das liegt: "Obwohl es nur sechs Episoden sind, brauchten wir mehr Drehtage - wir haben fast ein ganzes Jahr in Belfast verbracht, bevor wir alles im Kasten hatten!"

Eine durchaus überraschende Aussage, denn bis zur 6. Staffel war es in der Welt von "Game of Thrones" noch üblich, zehn Episoden pro Season abzudrehen. Nur bei der 7. Staffel verringerte sich die Folgenanzahl auf sieben. Bereits bei der vergangenen Staffel wurden alle Rekorde gebrochen. Höhere Kosten, größere Schlachtenszenen, eine aufwändigere Post-Produktion durch anspruchsvolle CGI-Effekte und bildgewaltige Fantasyelemente.

Mit der letzten Staffel wird das nun nochmal getoppt: "Ich finde es außergewöhnlich, was Crew und Schauspieler geschaffen haben. Ich denke, wenn die Leute es tatsächlich sehen, werden sie verstehen, warum es so lange gedauert hat.", verspricht Benioff deshalb vollmundig. Dass es mehr Tote geben wird und die größte Schlacht aller Zeiten im GoT-Kosmos gezeigt wird, dürfte dazu beitragen, dass die längst abgedrehte Staffel nun in der Postproduktion länger dauert.

Game of Thrones: Vorgeschichte

Auch der Showrunner David Benioff möchte deshalb alle Zweifler beruhigen und bekundet augenzwinkernd: "Niemand hat sich Urlaub genommen!" Anscheinend hatten die Macher von "Game of Thrones" mit den Vorwürfen zu kämpfen, sie hätten sich eine nette Zeit an den Drehorten gemacht.

Er bekräftigt seine These von dem Umfang der Arbeit mit dem abschließenden Satz: "Es ist die letzte Staffel, die weit über das hinausgeht, was wir jemals zuvor versucht haben, und das dauert eben verdammt lange."

Immerhin gibt es auch gute Nachrichten. Am Rande der Emmy-Veranstaltung erinnerte der Autor George R. R. Martin alle Fans daran: "Wir haben fünf Prequels in verschiedenen Entwicklungsstadien. Wir sind noch nicht mit Westeros fertig."

Die achte und letzte Saison "Game of Thrones" wird in der ersten Jahreshälfte 2019 auf HBO starten. Hierzulande sendet Sky die Folgen immer parallel zur US-Ausstrahlung.