Der Erfolg in Zahlen
Ferner heimste "Big Bang" zahlreiche Preise und Nominierungen ein. Zu den bekannteren und prestigeträchtigeren Würdigungen dürften die 52 Emmy-Nominierungen gehören, die zu zehn Auszeichnungen führten. Auch wurde die Serie sieben Mal für den Golden Globe in die engere Wahl genommen - 2011 durfte dann Jim Parsons eine Trophäe mit nach Hause nehmen als Bester Schauspieler in einer Comedy- oder Musicalserie. Laut Angaben bei der IMDb wurde "The Big Bang Theory" insgesamt 68 Mal geehrt bei 224 Nominierungen.
Nicht vergessen sollte man zudem die bärenstarken Einschaltquoten: Nach einem langsamen Start konnten kontinuierlich immer mehr Menschen vor den Flimmerkisten versammelt werden und seit der sechsten Staffel, die zwischen 2012 und 2013 ausgestrahlt wurde, war "Big Bang" in den USA nie schlechter als die drittbeste Sendung mit mindestens 18,63 Millionen Zuschauern. Mit der elften Season landete man sogar auf den ersten Platz!
Das "Big Bang"-Stipendium
"Big Bang" war aus rein geschäftlicher Sicht schon ein voller Erfolg, der trotz der immensen Produktionskosten (alleine die Gagen der Stars verschlangen bis vor Kurzem noch bis zu eine Million US-Dollar pro Folge) enorme Einnahmen für Produktionsstudio und Sender generiert hat. Aber auch darüber hinaus hat sich die Show für die Ewigkeit in Stellung gebracht.
Dank des "The Big Bang Theory"-Stipendiums werden junge Menschen nicht nur an die beliebten Nerds erinnert, sondern auch noch in ihrem Bestreben einer akademischen Karriere unterstützt. Ins Leben gerufen wurde es 2015 von Ko-Schöpfer Chuck Lorre, die Stars der Serie wie Johnny Galecki oder Kaley Cuoco steuerten großzügige Spenden bei. Vier Millionen US-Dollar wurden zu Beginn des Projektes gesammelt, die zunächst 20 Studenten der UCLA (University of California, Los Angeles) aus einkommensschwachen Haushalten zugutekamen, die sich für Wissenschaften, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik einschrieben. Mit jedem neuen Jahr kommen dann jeweils fünf weitere hinzu.
Zwar ist unbekannt, ob das Stipendium in seiner jetzigen Form auch nach dem Ende der Sitcom weiter bestehen wird, aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, so hat es schon mehreren Personen in ihren Leben geholfen.
Wissenschaftliche "Big Bang"-Entdeckungen
Da in dem populären Serientitel geniale Forscher im Mittelpunkt stehen, verwundert es nicht, dass die Show auch von echten Wissenschaftlern wahrgenommen wird. Und zumindest einige haben "The Big Bang Theory" Denkmäler für alle Zeiten verpasst: Sheldons typischer Ausruf "Bazinga!" inspirierte jedenfalls 2017 die Studentin Na Hyun Jo die Elemente Barium [Ba], Zink [Zn] und Gallium [Ga] zu mischen, in der Hoffnung, etwas Neues zu entdecken. Als wegweisend hat sich das Ergebnis zwar nicht erwiesen, aber eine bis dato unbekannte atomare Struktur kam dennoch heraus.
Und wo wir schon bei "Bazinga!" sind: Euglossa bazinga wurde eine Bienenart benannt, die in Brasilien entdeckt wurde; bei Bazinga rieki handelt es sich wiederum um eine einzigartige Quallenspezies und im Zoo nördlich der US-Stadt Columbus wurde ein Affe schlichtweg Dr. Sheldon Cooper getauft. Zukünftige Generationen könnten also im Biologie-Unterricht auf Spuren von "The Big Bang Theory" stoßen.
"Bazinga!"
Eines der zentralen Elemente bei "The Big Bang Theory" sind die ständigen Anspielungen auf die Popkultur: Ganz gleich ob Filme, Comics, Serien oder Videospiele, die Nerds lieben all das und werden nicht müde, leidenschaftlich darüber zu diskutieren. Doch mit den Jahren wurde aus der referenz- und zitatreichen Sendung selbst ein ganz eigenes Kultphänomen. Wer heute "Bazinga!" sagt, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Leute stoßen, die genau wissen, woher der Ausruf kommt - und die vielleicht einen oder mehrere Merchandise-Artikel ihr Eigen nennen, die sie mit der gleichen Liebe pflegen, wie Sheldon und seine Freunde Produkte anderer Marken.
Wer außerdem die letzten zehn Jahre nicht unter einem Stein verbracht hat, wird es bemerkt haben: Einstige Nischenthemen, die früher klischeehafterweise den Nerds vorbehalten waren, stoßen heute auf breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Es vergeht kein Kinojahr, in dem nicht gleich mehrere Comicverfilmungen wie "Wonder Woman" oder "Deadpool" für enorme Einspielergebnisse und für große Bekanntheit der entsprechenden Helden sorgen und Videospiele haben wiederum die Filmindustrie längst überholt. Unterdessen war "The Big Bang Theory" stets im Fernsehen mit all diesen Themen und mit guten Quoten präsent - da dürfte es doch nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen sein zu spekulieren, dass die Serie ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen hat.
Es mag sein, dass das Interesse an "The Big Bang Theory" mit den Jahren schwinden wird, aber die Sitcom hat sich einen festen Platz in der Fernsehgeschichte gesichert und Spuren hinterlassen, die weit über bloße Quoten und Preise hinausgehen, weshalb man sich immer an sie erinnern wird. Gegenwärtig dürften sich aber Fans auf der ganzen Welt auf die letzten Folgen vorbereiten. Hierzulande kommen Anhänger der lustigen Geeks demnächst in den Genuss der neuen Folgen der elften Staffel: Ab dem 10. September 2018 um 20:15 Uhr ist es bei ProSieben so weit.