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"Titanic", "Star Wars" und Co.

8 berühmte Filmzitate, die nie im Drehbuch standen

Titanic, Kate Winslet, Leonardo DiCaprio, Star Wars, Harrison Ford, Han Solo
"Titanic" und "Star Wars" schrieben Filmgeschichte. Teils improvisierten sie sie aber auch. 20th Century Fox / Lucasfilm, Montage: TVSPIELFILM.de

Manchmal entstehen die besten Szenen eines Films ungewollt. Die folgenden bekannten Zitate aus großen Klassikern wurden jedenfalls komplett improvisiert.

Inhalt
  1. 1. Titanic: "Ich bin der König der Welt"
  2. 2. Der dritte Mann: "Die Kuckucksuhr"
  3. 3. Blade Runner: "Tränen im Regen"
  4. 4. Star Wars: "Ich weiß"
  5. 5. Apocalypse Now: "Botenjunge"
  6. 6. Asphalt-Cowboy: "Ich laufe hier"
  7. 7. Dr. Seltsam: "Mein Führer! Ich kann wieder gehen"
  8. 8. Thor 3: "Wir sind Arbeitskollegen!"

Die richtig guten Ideen lassen sich oft nicht planen, sondern entstehen aus der Situation heraus. An Filmsets wird daher mehr improvisiert, als man oft denken würde. Wir haben einige der berühmtesten Zitate der Filmgeschichte herausgesucht, die alle eines gemeinsam haben: Sie standen nicht im Drehbuch, sondern sind erst beim Dreh selbst entstanden und waren Erfindungen ihrer Darsteller.

Titanic: "Ich bin der König der Welt"

Foto: 20th Century Fox, "Ich bin der König der Welt!" – Unvergesslich. "Titanic" war und ist ein Film für die Ewigkeit.

Es ist beinahe ein wenig ironisch, dass ausgerechnet der Ausruf "Ich bin der König der Welt" der wohl berühmteste Moment des epischen Liebesfilms "Titanic" geworden ist. Ursprünglich sollte Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio, dessen Charakter hier erstmals ganz vorne am Bug des riesigen Schiffes steht, einfach nur laut und vor Freude jubeln. Die exakten Worte aber improvisierte er – und schrieb Filmgeschichte.

Der dritte Mann: "Die Kuckucksuhr"

Foto: Studiocanal, Orson Welles spielte als Harry Lime in "Der dritte Mann" einen der besten Film-Schurken.

Der Krimi "Der dritte Mann" erschien 1949, spielt im damals zerbombten Wien und gilt als eines der ganz großen Film-Meisterwerke. Unter anderem wegen der Schauspielleistung von Orson Welles, der den Schurken Harry Lime auf fantastische Art verkörpert – und dessen berühmtesten Monolog komplett improvisierte. Hier der genaue Wortlaut: "In Italien, in den 30 Jahren unter den Borgias hat es nur Krieg gegeben, Terror, Mord und Blut. Aber dafür gab es Michelangelo, Leonardo da Vinci und die Renaissance. In der Schweiz herrschte brüderliche Liebe. 500 Jahre Demokratie und Frieden. Und was haben wir davon? Die Kuckucksuhr!"

Blade Runner: "Tränen im Regen"

Foto: Warner Bros. Entertainment, Grandios: Rutger Hauer in "Blade Runner".

Auch Rutger Hauer improvisierte einen der bekanntesten Monologe des Mediums Film, als für "Blade Runner" die Sterbeszene seiner Figur Roy Beatty gedreht wurde. Die Ansprache aus dem Drehbuch wandelte er ab und machte pure Poesie daraus: "Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben."

Star Wars: "Ich weiß"

Foto: Lucasfilm, Love is in the air: Zwischen Han Solo und Prinzessin Leia knistert es.

Bis heute hat der "Star Wars"-Film "Das Imperium schlägt zurück" die coolste Antwort auf ein "Ich liebe dich" parat. Als Prinzessin Leia das nämlich ihrem Angebeteten Han Solo gesteht, der gerade in den vermeintlich sicheren Tod schreitet, sagt dieser ganz kühl: "Ich weiß." Im Script stand eigentlich ein banales: "Ich liebe dich auch." Die umso vieles ikonischere Reaktion im Film geht ganz auf eine spontane Idee von Han-Solo-Darsteller Harrison Ford zurück.

Apocalypse Now: "Botenjunge"

Foto: Studiocanal, Kurtz aus "Apocalypse Now" ist die Hölle auf Erden – phänomenal gespielt von Marlon Brando.

Um den diabolischen Kurtz zu spielen, ging Marlon Brando über seine Grenzen hinaus. Während der Dreharbeiten zu "Apocalypse Now" schrieb er seine eigenen Sätze ständig um. Einmal improvisierte er vor laufender Kamera einen 18-minütigen Dialog, von dem letztlich nur zwei Minuten im Film landeten – darunter der berühmte Satz, in dem er Captain Willard als "Botenjunge" bezeichnet. Am Ende der Rede soll Brando übrigens zu Regisseur Francis Ford Coppola gegangen sein und ihm gesagt haben: "Francis, ich bin so weit gegangen, wie ich gehen kann. Wenn du mehr brauchst, hol dir einen anderen Schauspieler."

Asphalt-Cowboy: "Ich laufe hier"

Foto: Arthaus, Hat schon einige Jahre auf dem Buckel, dennoch zerreißt einem "Asphalt-Cowboy" heute noch das Herz.

Ein Beinahe-Unfall am Set des Oscar-prämierten Sozialdramas "Asphalt-Cowboy" führte zu einem der legendärsten Filmmomente aller Zeiten. Die Crew hatte damals kein Geld für eine Drehgenehmigung auf offener Straße in New York City. Daher filmten sie heimlich und ohne Absperrungen. Als Jon Voight und Dustin Hoffman dann die Straße überquerten, wurden sie fast von einem Taxi überfahren. Die Szene blieb im Film, da Hoffman nicht aus der Rolle fiel, sondern seinem Charakter Ratso treu blieb. Aggressiv schlug er auf die Motorhaube des Taxis und brüllte: "Kannst du nicht gucken? Ich laufe hier! Ich laufe hier!"

Dr. Seltsam: "Mein Führer! Ich kann wieder gehen"

Foto: Sony Pictures Home Entertainment, Peter Sellers als wahnsinniger "Dr. Seltsam": Bizarr, irritierend und urkomisch!

Er war der Meister der Impro-Comedy: Peter Sellers brachte an Filmsets regelmäßig die anderen Schauspieler zum Lachen, wich gerne vom Drehbuch ab. In der Kriegssatire "Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" spielte er gleich drei Rollen, eine davon war der ehemalige Nazi-Wissenschaftler Dr. Seltsam, der im Rollstuhl sitzt. Mit diesem wirren Kautz endet der Film. Während die Welt durch Atombomben vernichtet wird, erhebt sich Dr. Seltsam aus seinem Rollstuhl und schreit auf: "Mein Führer! Ich kann wieder gehen." Dem Regisseur Stanley Kubrick gefiel diese absurde Improvisation von Sellers so gut, dass er mit ihr den Film beendete.

Thor 3: "Wir sind Arbeitskollegen!"

Foto: Marvel Studios / Disney Entertainment, Im dritten "Thor"-Film muss der Donnergott einen seiner "Avengers"-Kollegen verkloppen.
Hinter einem der besten Gags aus dem Marvel-Film "Thor: Tag der Entscheidung" steckt eine traurige Geschichte. Während der Dreharbeiten bekam die Besetzung Besuch von einem kleinen totkranken Jungen, dem im Rahmen einer wohltätigen Organisation sein letzter Wunsch erfüllt wurde, einmal bei einem Marvel-Film am Set zu sein. An dem Tag, als der Junge zu Besuch war, wurde gerade das Arena-Duell zwischen Thor und dem Hulk gedreht. Und der Kleine hatte eine Idee: Er sagte zu Thor-Star Chris Hemsworth, er solle den Hulk allen anderen als seinen "Arbeitskollegen" vorstellen. Der Witz kam bei Regisseur Taika Waititi so gut an, dass er nicht nur im Film blieb, sondern auch in allen Trailern landete.