Die "Fast & Furious"-Reihe umfasst bislang acht reguläre Teile und mit "Hobbs & Shaw" einen offiziellen Ableger, dazu gibt es eine animierte Netflix-Serie und sogar ein recht neues Videospiel. Fans dürfte es freuen, dass die Zukunft des PS-starken Franchises rosig aussieht und als nächstes "Fast & Furious 9" ansteht, wenngleich der Blockbuster wegen der Coronakrise weit nach hinten verschoben wurde und nun erst 2021 erscheinen wird. Dann wird ganz sicher ein ganz neues Level auf der Verrücktheitsskala erreicht – womöglich geht es sogar ins All.
Doch solange Kinogänger das nicht mit eigenen Augen sehen können, dürfte vor allem eine Actionsequenz aus "Fast & Furious 7" noch immer ein heißer Anwärter auf den Thron des durchgeknalltesten Moments der Marke sein. Schließlich fallen Dom (Vin Diesel) und seine Freunde mit ihren Boliden aus einem fliegenden Flugzeug. Was viel zu verrückt erscheint, um wirklich wahr zu sein, wurde tatsächlich so gefilmt (via Business Insider).
Lesetipp
Fast & Furious 7: Irrer Stunt in 3700 Metern
Beim vierten Film "Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile" war man im Nachhinein der Ansicht, dass man sich zu sehr auf Computereffekte verlassen hat, weshalb man anschließend stärker auf Realismus setzte. Deshalb durfte Stuntveteran Spiro Razatos zeigen, was er sein Team wirklich draufhaben. Im fünften Teil dachte er sich die Verfolgungsjagd mit dem Tresor auf der Straße aus, für den sechsten sorgte er dafür, dass auch ein echter Panzer auf den Straßen fuhr. Bei "Fast & Furious 7" schubste man dann also Autos aus dem Flugzeug.
Es dauerte mehrere Monate, das Vorhaben vorzubereiten, mehrere Sicherheitsrisiken und andere Faktoren mussten berücksichtigt werden. Nach einem Testlauf war es dann so weit: Ein Flugzeug hob zweimal mit jeweils zwei Autos an Bord ab und stieg auf 3700 Meter Höhe. Dann wurden die Fahrzeuge aus der Ladeluke befördert. Mehr als zehn Kameras waren dafür im Einsatz, am Boden, im Flugzeug, an den Autos selbst, auf einem extra Hubschrauber und sogar Fallschirmspringer waren dabei und mit Kameras ausgestattet.
Fast & Furious 7: Unfälle bei Flugzeug-Auto-Stunt
Der Stunt barg natürlich jede Menge Gefahren, auf die man achtgeben musste. Besonders die Fallschirmspringer waren gefährdet: Mitunter mussten sie auf einzelne Trümmerteile aufpassen, die sich von den Autos lösen konnten. Während des freien Falls standen Beobachter am Boden mit ihnen im ständigen Funkkontakt und warnten sie, falls eines der Autos ihnen zu nahekam. Der Helikopter durfte sich der Action selbstverständlich auch nicht zu sehr nähern wegen der Rotorblätter.
Glück im Unglück gab es dennoch: Ein Springer stolperte und fiel unsanft aus dem Flugzeug, konnte sich aber zum Glück wieder fangen. Der Fallschirm eines Autos hatte eine Luftblase eingefangen und trieb so mitsamt des Gefährts in Richtung einer Autobahn, obwohl es eigentlich schon gelandet war. "Leute fuhren auf Motorrädern hin, sprangen aufs Auto und versuchten, den Fallschirm loszuschneiden." Und bei einem Auto öffnete sich der Fallschirm sogar gar nicht. "Das Auto wurde demoliert", so Razatos. Man konnte sehen, was passiert, wenn wirklich ein Auto aus dieser Höhe fällt."
Der Aufwand hat sich aber gelohnt, große Teile der entsprechenden Aufnahmen schafften es tatsächlich in den fertigen Film. Die Schauspieler wurden nachträglich ins Geschehen eingefügt, der Eindruck von Geschwindigkeit wurde später überarbeitet. Aber ansonsten sieht man in "Fast & Furious 7" wirklich Autos aus dem Flugzeug fallen. Unter diesem Gesichtspunkt bekommt der Actionkracher gleich eine ganz neue Qualität – hier ist nochmal der Trailer: