Es ist wohl eine der legendärsten Filmszenen, die Steven Spielberg je geschaffen hat: Am Ende von "Jurassic Park" wird ein Tyrannosaurus Rex zum Helden und rettet die menschlichen Inselforscher vor dem Tod. Die fulminante Szene, die sich vielen Zuschauern ins Gedächtnis gebrannt haben dürfte, hätte es so aber fast nicht gegeben – stattdessen sollte das Ende plump und kitschig werden. Dass der Saurier doch noch seinen großen Auftritt hatte, ist den damals neusten Technologien zu verdanken.

Der T-Rex in "Jurassic Park" sorgte für ein imposantes Ende

Die letzten Minuten vom 1993 erschienenen Kinohit "Jurassic Park" sorgten bei den Zuschauern nochmal für ordentlich Nervenkitzel: Als Dr. Grant (Sam Neill), Dr. Sattler (Laura Dern), Lex (Ariana Richards) und Tim (Joseph Mazzello) aus dem Besucherzentrum des Parks fliehen wollen, werden sie von Velociraptoren umzingelt und drohen zur Beute zu werden. Genau im richtigen Moment wird einer der Raptoren plötzlich vom Tyrannosaurus Rex "Roberta" angegriffen, woraufhin der andere Dino diesen attackiert. Während die Saurier mit ihrem Kampf untereinander beschäftigt sind, können die Forschenden und Kinder schließlich zum Ausgang flüchten, um von dort zur Helikopterplattform zu fahren und die Isla Nublar zu verlassen. Am Ende triumphiert der T-Rex über seine deutlich kleineren Gegner, stößt einen heroischen Schrei aus und ein Banner fällt vor ihm zu Boden – ein episches Happy End für den Dino-Kultfilm.

Steven Spielbergs Saurierkampf ersetzte kitschige Filmszene

Für das Drehbuch von "Jurassic Park", an dem unter anderem Michael Crichton, Malia Scotch Marmo und David Koepp beteiligt waren, gab es mehrere Entwürfe. So war unter anderem angedacht, John Hammond (Richard Attenborough) von Dinosauriern fressen zu lassen oder einfach auf der Insel zurückzulassen. In der endgültigen Version des Drehbuchs durfte der freundliche alte Mann dann aber doch überleben. In der finalen Szene erfolgte außerdem eine weitere wichtige Änderung: Eigentlich sollte die Truppe um Dr. Grant nämlich nur von einem Raptor in das Besucherzentrum verfolgt werden, der schließlich im Rachen eines T-Rex-Skeletts verendet wäre. Eine durchaus sinnvolle Überlegung, bedenkt man, dass die Dinosaurier ursprünglich per Stop Motion zum Leben erweckt werden sollten. Ein Saurier-Kampf wäre damit wohl kaum umsetzbar gewesen.

Zum Glück entschied man sich kurzfristig dazu, den Film stattdessen mit der damals neuartigen CGI-Animation umzusetzen. Laut James Mottrams Buch "Jurassic Park: The Ultimate Visual History" drängten vor allem die Experten für Spezialeffekte dazu, die kitschige Idee des T-Rex-Skeletts zu verwerfen und lieber möglichst spektakuläre Animationen einzubringen. Schließlich sollte Spielbergs Dinofilm auch aufzeigen, wozu die modernste Technologie damals fähig war – um so die Kinokassen klingeln zu lassen. Die CGI-Effekte und das fulminante Ende mit dem siegenden T-Rex konnten die Zuschauer schließlich überzeugen: "Jurassic Park" brach zahlreiche Rekorde und wurde zum umsatzstärksten Film des Jahres 1993.