Am 9. Juni startet mit "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" ein neues Dino-Abenteuer in den deutschen Kinos. Und wie die Trailer suggerieren können sich die Fans der Reihe auf einiges freuen: Jede Menge Action, coole neue Dinosaurier und viel Nostalgie – denn zum ersten Mal seit "Jurassic Park" von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 sind die drei Originals-Stars wieder mit an Bord.

Nach fast drei Dekaden sehen wir das Trio – bestehend aus dem Paläontologen Dr. Alan Grant (Sam Neill), der Paläobotanikerin Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) und dem Chaosforscher Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) – also wieder. Eine lange Zeit, in der sich in den Karrieren der drei Stars so einiges getan hat.

 

Sam Neill: Seine Karriere nach "Jurassic Park"

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Sam Neill in "Jurassic Park III".

Vor seinem großen Durchbruch mit "Jurassic Park" war Sam Neill keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt. So hat der neuseeländische Schauspieler bereits vor dem Abenteuerfilm mit "Jagd auf Roter Oktober" und "Das Piano" für Aufmerksamkeit  gesorgt, ehe er als Dino-Forscher Dr. Alan Grant einem breiteren Publikum bekannt wurde.

Seit "Jurassic Park" war Sam Neill zwar definitiv ein sehr beschäftigert Mann. Doch die wirklich großen Filme blieben insgesamt eher aus. So zählten bis Ende der 1990er zu seinen bekanntesten Projekten das Drama "Der Pferdeflüsterer" mit Robert Redford und einer jungen Scarlett Johansson, der TV-Zweiteiler "Merlin" sowie der Sci-Fi-Film "Der 200 Jahre Mann", bei dem er an der Seite von Robin Williams zu sehen war. Anfang der 2000er kehrte Neill schließlich in "Jurassic Park III" in seine Paraderolle als Dr. Alan Grant  zurück. Doch leider war die Fortsetzung bei Kritikern, Fans sowie an den Kinokassen ein Flop.

In den folgenden Jahren folgten eher kleine Filme sowie einige Auftritte in Serien. So brillierte er als fieser Kardinal in der 1. Season von "Die Tudors" sowie als Bösewicht in den ersten beiden Staffeln von "Peaky Blinders". Herrlich grantig war Neill zudem in dem Kritikerliebling "Wo die wilden Menschen jagen" von Taika Waititi. Ebenfalls sehr witzig: sein Kurzauftritt in "Thor: Tag der Entscheidung". Ab 9. Juni 2022 ist Neill nun wieder als Dr. Grant in "Jurassic World 3" zu sehen.

Neben der Schauspielerei widmet sich der heute 74-Jährige zudem der Kunst des Weins. Seit 1993 ist er Inhaber von Two Paddocks, einem kleinen Unternehmen im neuseeländischen Otago, das den erlesenen Traubensaft herstellt. Und auch sonst gehört Sam Neill wohl eher zur bescheidenen Sorte. So lehnte er es 2009 ab, zum Ritter geschlagen zu werden. Der Sir-Titel sei für ihn "viel zu groß", wie die Otago Daily Times berichtete.

Laura Dern: Mit Nebenrollen zur Oscar-Preisträgerin

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Auf der Flucht: Laura Dern in "Jurassic Park".

Ähnlich wie Sam Neill war auch Laura Dern vor "Jurassic Park" schon relativ bekannt. Als Tochter von Bruce Dern und Diane Ladd kam die 1967 geborene Schauspielerin schnell in Berührung mit Hollywood und glänzte in einigen Nebenrollen in Filmen von David Lynch. 1992 kam schließlich Derns erster großer Karrierehöhepunkt: Für "Die Lust der schönen Rose" wurde sie für den Oscar nominiert. Mit "Jurassic Park" wurde die Schauspielerin ein Jahr später dann einem breiteren Publikum bekannt. In den kommenden Jahren war sie dann eher in Nebenrollen in kleineren Film- und Serienprojekten zu sehen, ehe sie wie Sam Neill 2001 in "Jurassic Park III" für einen kurzen Auftritt zu ihrer Rolle als Dr. Ellie Sattler zurückkehrte.

Und auch danach konnte sich Laura Dern zwar nie als Hauptdarstellerin etablieren, aber dafür brillierte sie immer in Nebenrollen und wertete Filme dadurch sogar öfter auf. Zu ihren bekanntesten Projekten zählen in dieser Zeit die Dramen "Ich bin Sam", "The Master" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Für ihre Rolle in "Der große Trip – Wild" wurde Dern schließlich zum zweiten Mal für den Oscar nominiert.

Ihre Erfolgssträhne riss danach nicht ab. Es folgten Engagaments in der erfolgreichen Animationsserie "F is for Family", der Fortsetzung von David Lynchy Miniserien-Hit "Twin Peaks", die Satire "Downsizing" mit Matt Damon und Christoph Waltz sowie in dem Sci-Fi-Blockbuster "Star Wars: Die letzten Jedi". Mit dem Emmy und dem Golden Globe für die Serie "Big Little Lies" und dem Oscar für "Marriage Story" gelang Dern schließlich wohl der bisher größte Coup ihrer Karriere, ehe sie in "Jurassic World 3" zu ihren Wurzeln zurückkehrt.

Neben der Schauspielerei setzt sich Laura Dern zudem für Menschen mit Downsyndrom ein und ist Aktivistin für die Rechte von Frauen und Immigrant*innen. 2010 bekam sie zudem einen Stern auf dem Hollywood Walk auf Fame.

Jeff Goldblum: Vom Chaosforscher zum Marvel-Star

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In "Jurassic Park" spielt Jeff Goldblum den Chaosforscher Ian Malcolm.

Auch Jeff Goldblum war vor "Jurassic Park" kein Unbekannter. Nach kurzen Auftritten in eher kleineren Film- und Serienprojekten wurde die Welt durch "Die Fliege" von David Cronenberg auf den heute 69-Jährigen aufmerksam, der in dem Ekel-Horror einen Wissenschaftler spielte, der sich nach einem missglückten Experiment langsam in eine Fliege verwandelt. 1996, also drei Jahre nach "Jurassic Park", folgten gleich zwei Karrierehöhepunkte für Goldblum: So war der Schauspieler für sein Regiedebüt "Little Surprises" bei den Oscars in der Kategorie Bester Kurzfilm nominiert und er war an der Seite von Will Smith in dem supererfolgreichen Sci-Fi-Blockbuster "Independence Day" zu sehen. Ein Jahr darauf schlüpfte Goldblum für "Vergessene Welt: Jurassic Park" erneut in die Rolle von Dr. Ian Malcolm.

Anfang der 2000er-Jahren unternahm der Schauspieler einige Ausflüge ins Serien-Metier. Neben kurzen Auftritten in den Hit-Sitcoms "Friends", "Will & Grace" und "Glee" bekleidete Goldblum aber auch Hauptrollen in den Crime-Serien "Raines" sowie "Criminal Intent – Verbrechen im Visier". In dieser Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit Wes Anderson. Nach dem Startschuss  "Die Tiefseetaucher" war Goldblum noch in zwei weiteren Filmen des Regisseurs zu sehen bzw. zu hören: in der Komödie "Grand Budapest Hotel" und dem Stop-Motion-Film "Isle of Dogs". Schauspielerisch glänzte Goldblum in dieser Periode seines Schaffens vor allem mit dem Drama "Ein Leben für ein Leben", in dem er einen Holocaust-Überlebenden spielte.

Mit "Mortdecai – Der Teilzeitgauner" und "Independence Day: Wiederkehr" folgten dann wieder größere Filme – doch beide gingen bei Kritiker*innen und an den Kinokassen unter. Neuen Aufwind brachte Jeff Goldblum hingegen die beiden Marvel-Kracher "Guardians of the Galaxy Vol. 2" und "Thor: Tag der Entscheidung". In den beiden spielte er die quirlige Rolle des Grandmasters. Ein Jahr später war Goldblum schließlich wieder – wenn auch nur ser kurz – als Dr. Ian Malcolm in "Jurassic World: Das gefallene Königreich" zu sehen. In "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" hat er hingegen wieder eine tragendere Rolle.

Abseits von Kino und TV spielte Jeff Goldblum 2008 auf der Bühne des Old Vic Theatres in London in der Hollywood-Satire "Speed-the-Plow" mit, wofür er exzellente Kritiken erhielt. Darüber hinaus ist der Schauspieler auch passionierter Jazz-Musiker. Sein erstes Album mit dem Titel "The Capitol Studios Sessions" erschien 2018. Nebenbei arbeitet Goldblum auch als Schauspiellehrer. Zusammen mit Robert Carnegie gründete er 1982 die Playhouse-West-Schule, wo er bis heute unterrichtet. Im Juni 2018 bekam Goldblum zudem einen Stern auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame.