Achtung, Spoiler zu "Joker" folgen!

Der womöglich größte Comic-Fiesling überhaupt ist gegenwärtig mit seinem eigenen Film im Kino zu sehen. In "Joker" spielt Joaquin Phoenix die titelgebende Figur, für die er sich bis in den Wahnsinn gehungert hat – und das mit Erfolg. Nicht nur gilt er als früher Kandidat auf den Oscar als Bester Hauptdarsteller, die Regiearbeit von Todd Phillips ist auch kommerziell schon jetzt ein großer Hit.

Doch noch heute werden sicher nicht wenige beim Namen Joker an Heath Ledger denken, der ihn in Christopher Nolans "The Dark Knight" zum Leben erweckte und dafür posthum mit einem Oscar gewürdigt wurde. Und wer bei "Joker" ganz aufmerksam hinschaut, wird auch eine filmische Anspielung auf den Film von 2008 erkennen.

Der Joker in Gewahrsam – oder auch nicht

"The Dark Knight" ist der zweite Teil der Batman-Trilogie von Nolan, in dem es der Held im Fledermauskostüm erstmals mit dem Joker zu tun bekommt. Der führt seinen Widersacher mehr als nur einmal an der Nase herum und an einer Stelle entkommt er sogar dem Gewahrsam durch die Staatsgewalt. An einer Stelle lehnt er sich aus dem Fenster eines fahrenden Polizeiautos, hält sein Gesicht in den Fahrtwind und scheint diesen zu genießen – diese Einstellung entwickelte sich in den Jahren nach der Veröffentlichung des Films zu einem ikonischen Bild vom Joker und insbesondere von Heath Ledgers Version des Antagonisten.

Am Ende von "Joker" wird Arthur Fleck (Phoenix) ebenfalls von der Polizei verhaftet. Auf der Rückbank eines Autos sitzend, wird er durch New York gefahren. Dabei gibt es einen Shot, der ihn von außen zeigt, wie er seinen Kopf gegen die Scheibe lehnt und die Stadt an sich vorbeiziehen sieht. Und genau dieser Moment kann als Hommage an "The Dark Knight" verstanden werden. Warum? Weil die Einstellung das exakte Spiegelbild zu der von vor elf Jahren ist! Dieselbe Perspektive wird angewandt und sogar die Farbgebung wird in beiden Momenten von dunklen Blautönen dominiert. Der einzige Unterschied ist lediglich der, dass Ledgers Joker sich eben rauslehnt und Phoenix‘ Version hinter der Scheibe verbleibt, wodurch auch visuell die zwei sehr gegensätzlichen Interpretationsansätze der Figur deutlich werden.

Welchen Joker man aber am Ende besser findet, muss jeder für sich selbst herausfinden. "Joker" ist seit dem 10. Oktober 2019 hierzulande im Kino zu sehen. Hier ist der Trailer: