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Interview

Witzischkeit und Politik

Horst Schlämmer - Isch kandidiere
"Anruf genügt, und ich mache": Horst Schlämmer vor dem Reichstag 2009 Constantin Film Verleih GmbH

Horst Schlämmer will Angela Merkel ablösen und Kanzler werden. Aber nur fürs Kino. TV SPIELFILM hat mit dem Nachwuchspolitiker gesprochen.

Erdacht hat ihn Multitalent Hape Kerkeling (44). "Es war ein Versuch, auch mal eine eklige Figur zu entwickeln. Dass die dann so beim Zuschauer ankommt - man wundert sich; ist aber schön." Nur vier Jahre nach seinem Debüt ist der Schmuddelschreiber Kult. Jetzt will Schlämmer ganz hoch hinaus. Für den Kinofilm "Isch kandidiere" (Start: 20.8.) hat er die Horst Schlämmer Partei (HSP) gegründet. Sein Ziel: Kanzler werden. TV SPIELFILM hat mit dem Nachwuchspolitiker gesprochen.

Herr Schlämmer, was haben Sie, was Angela Merkel nicht hat?

HORST SCHLÄMMER Ich bin jünger, dynamischer. Die Merkel ist ja deutlich älter, und ich meine, das sieht man auch. Wer Jugend und Dynamik will, der entscheidet sich bei dieser Wahl für Schlämmer.

Bleibt Horst Schlämmer optisch, wie er ist, oder lässt er sich beraten?

In der Politik gilt eins: sich selber treu bleiben. Ich bleibe bei den Farben, die mich rüberkommen lassen wie einen Tiger: Ocker und Erdtöne.

Warum braucht Deutschland Männer wie Sie?

Ich bin ein Tiger. Ich habe gelebt. Ich habe Lebenserfahrung, ich bin ein Macher. Anruf genügt, und ich mache. Gerade so jemand, wie ich es bin, wird in diesen Zeiten benötigt. In Zeiten, in denen entschieden werden muss. Wat die anderen nicht können, kann ich auch.
Foto: 2009 Constantin Film Verleih GmbH, Ist das der nächste deutsche Bundeskanzler?
Was können Sie denn, was die anderen nicht können?

Wir sind uns doch einig, machen wir uns doch nichts vor, dass wir in eine Wirtschaftskrise reinrutschen. Wir haben Abschwung (verschluckt fast sein Gebiss), weltweit. Und wer will wie wat dagegen machen? Glauben Sie, die anderen können das besser als ich? Man muss irgendwie durch die Krise durchwirtschaften. Das kann ich auch.

Ihr Wahlprogramm lautet...

...die HSP steht für Gerechtigkeit. Wir sind für Natur, Familie, für Frauen, für Dings, für alles. Und wir sind vor allem für Gerechtigkeit. Wir sagen: Es ist alles zu wenig, es muss alles mehr werden. Und das betrifft jeden Bürger.

Das heißt konkret?

Für mich heißt Gerechtigkeit, Gerechtigkeit für jeden. Weisse? Dass alles zu wenig ist, dass es mehr werden muss. Es muss mehr von weniger sein. Das ist unsere konkrete, knappe, klare Antwort, die der Wähler braucht.

Wie soll denn das gehen - mehr von weniger für jeden?

Das ist eine Kanzlerentscheidung. Man muss einfach sagen, dass man das jetzt so macht. Und da steh' ich dafür, da steht die HSP für. Wenn ich allerdings nicht die absolute Mehrheit kriege, wovon ich aber nicht ausgehe, und ich müsste am Ende kollidieren, sieht die Sache anders aus, dann muss ich mich auf einen Kompromiss einlassen.

Na, ich hoffe, Sie sind gut versichert, im Falle einer Kollision. Bitte? Wen könnten Sie sich denn vorstellen, in einer Koalition?

Im Prinzip niemanden. Unter Umständen vorstellbar wäre die Fango- Koalition. Unsere Parteifarbe ist Ocker, wenn wir die Grünen dazunehmen, kriegen wir Fango. Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt, bei uns ist doch alles drin. Die HSP ist konservativ, sie ist links und liberal, da gibt es gar nix zu meckern. Wir machen es doch allen recht.

Konservativ, links, liberal, aber doch wohl nicht auch noch rechts, oder?

Die HSP bewegt sich auf demografischem Grund. Wir sind für die pluralistische Gesellschaft. Dat is dat A und O. Auf demografischen Füßen muss das alles stehen. Oder heißt das demokratisch? Egal. Schreib beides.