Die "Texas Chainsaw"-Filme

Die Chroniken der Kettensäge

Der US-Horrorfilm "The Texas Chain Saw Massacre" von 1974 ist ein Meilenstein des Genres. 30 Jahre nach seinem bundesweiten Verbot läuft der 2011 vom Index gestrichene Film jetzt (DO 15.10. Kabel eins 23.55 Uhr) erstmals im Fernsehen. Anlass genug die ausgesprochen wechselhafte "Chainsaw"-Reihe einmal vorzustellen...

Als "The Texas Chain Saw Massacre" Ende 1974 in die US-Kinos kam, wurde er überwiegend als kranker Gewaltexzess verrissen. Über die Zeit entwickelte der Film aber einen solchen Kult, dass er bei einem Budget von circa 100 000 Dollar weltweit mehr als 50 Millionen Dollar eingespielt haben soll. Da Regisseur Tobe Hooper damals die Rechte an einen Verleih aus dem Mafiaumfeld abgetreten hatte, versickerten die Gewinne in dunklen Kanälen.

Heute gilt das "Kettensägenmassaker" - inzwischen mehrfach fortgesetzt und wiederverfilmt - nicht nur kommerziell als Erfolg. Auch filmhistorisch ist die ungeheure Wucht der Schreckensbilder längst anerkannt.

Zudem hat der Schocker gleich eine ganze Reihe von Genreentwicklungen mitgeprägt. Die dreiste Vorspannlüge, dass der Film auf wahren Tatsachen beruhe (Off-Sprecher John Larroquette wurde mit einem Joint bezahlt), und die nervösen Handkamerabilder nahmen Found-Footage-Grusel à la "Blair Witch Project" vorweg. Das als "Dinner Scene" in der Top-Chart der schwersterträglichen Filmszenen aller Zeiten platzierte Finale, in dem eine junge, gefesselte Frau von der Schlachterfamilie verhöhnt und gepeinigt wird, inspirierte Torture-Porn-Auswüchse wie "Hostel" und "Saw".

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