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The Sandman

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Originaltitel: The SandmanUS
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So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
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Bewertung von Nutzern der Film- und Seriendatenbank IMDb auf einer Skala von 1 bis 10. Sie gilt als Indikator für die Beliebtheit und Qualität.
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Visuell wie erzählerisch berauschende Parabel auf das Leben, den Tod und die Hoffnung

IMDb-Bewertung:
7,7
/10

Die Serienverfilmung von Neil Gaimans kultisch verehrter Graphic Novel ist mehr als eine Adaption: eine Offenbarung

Mit „American Gods“ (2017–2021) hat sich Amazon zwischen 2017 und 2021 bereits an einer Adaption eines epischen Neil-Gaiman-Werkes versucht (zur Info: Amazons „Good Omens“ basiert auf einem Roman von Gaiman und Terry Pratchett). Allerdings konnte die Umsetzung nur visuell überzeugen. Nun ist Netflix an der Reihe. Mit einem Budget von kolportier­ten fünfzehn Millionen Dollar pro Episode verfilmte der Streamingdienst „Sandman“, die Geschichte von Morpheus, der auf der Suche nach seinen drei gestohlenen Insignien zwischen der Traum- und der Wachwelt hin und her wandelt. Und eins vorweg: Das Ergebnis ist trotz Unterschieden zur Vorlage brillant (lesen Sie dazu auch unsere Hintergrundstory ab Seite XX).
Die erste Staffel ist gespickt mit Bezügen auf die Mythologien unserer Welt, von William Shakespeare bis zum Alten Testament, von der Popkultur bis zu den Volksmärchen. Doch wo andere Produktionen das Publikum mit der Fülle an Referenzen erschlagen oder sich in ihnen verlieren, gelingt „Sandman“ das Kunststück, all diese Elemente unprätentiös und unaufdringlich aufzubereiten und daraus etwas gänzlich Neues zu erschaffen.
Die einzelnen Folgen überraschen wie die Graphic Novel mit unterschiedlichen Tonalitäten: Die Spannung über das Duell zwischen Morpheus und Lucifer in der Hölle weicht nur wenig später einer eindringlichen und horrorhaften Eskalation der Wahrheit in einem Diner. Gefolgt von einer melancholischen Ode an das (ewige) Leben, das Wirken des Todes und die Freundschaft. Schon lange nicht mehr wurden philosophi­sche Fragen so virtuos mit den Stilmitteln des modernen Erzählens verbunden.
Tom Sturridge („On the Road“) brilliert dabei als hagerer Lord des Traumes, der bei aller stoischen Selbstbeherrschung die Neugier auf die Menschen in nuancierten Ges­ten aufblitzen lässt. Doch „Sandman“ ist keine One-Man-Show. Die Fülle an Figuren wird nur übertroffen von der Vielschichtigkeit eines jeden Einzelnen. Selbst über Morpheus’ Raben Matthew möchte man am Ende mehr erfahren. Ganz zu schweigen vom Wandler durch die Jahrhunderte oder über das Wesen des ultimativen Bösen. Die Grenzen zwischen Licht und Schatten, Traum und Realität, Gut und Böse verschwimmen. Die Faszination entsteht durch das Unbekannte, das Unvorhergesehene, das Unvermeidliche. „Sandman“ ist all das. Und so viel mehr.
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