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The Dropout

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Originaltitel: The DropoutUS
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Meinung der Redaktion:
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Meinung der Redaktion

Packende Charakterstudie eines finanziellen Blutsaugers

IMDb-Bewertung:
7,5
/10

Die wahre Geschichte der Hochstaplerin Elizabeth Holmes, die einen revolutionären Bluttest versprach und am Ende ihre Investoren ausbluten ließ.

Das Gesundheitssystem der USA krankt an allen Ecken und Enden. Zehn Prozent alle Amerikaner haben keine Krankenversicherung, bei ihnen schlägt eine Blutuntersuchung mit bis zu tausend Dollar zu Buche. Für sie muss Elizabeth Holmes wie eine Erlöserin gewirkt haben. 2003 versprach die junge Unternehmerin mit ihrer Firma Theranos (eine Wortmischung aus Therapie und Diagnose) einen Bluttest, der die Medizin revolutioniert hätte. Mit nur einem Tropfen Blut, der auf ein Steckmodul aufgetragen und von einem Analysegerät digital untersucht wird, sollten Patienten auf 240 Krankheiten getestet werden. Das kostengünstige Verfahren wäre in der Lage gewesen, den Gesundheitssektor vollständig umzuwälzen, und lockte finanzstarke Investoren an. Es gab nur einen Haken an der Sache: Theranos war ein Luftschloss.

2019 zeichnete die Journalistin Rebecca Jarvis in ihrem Podcast „The Dropout“ den Aufstieg und Fall der Jungunternehmerin Holmes nach, die aktuell auf das Strafmaß in ihrem Prozess wartet. Die investigative Audiorecherche bildet jetzt die Grundlage für die gleichnamige Serie, in der Amanda Seyfried in die Rolle der heute 38-jährigen Holmes schlüpft – und dem realen Vorbild verblüffend nahkommt.

Als Klammer der Serie dienen dabei Aussagen, die Holmes 2017 vor der amerikanischen Börsenaufsicht SEC getätigt hat und bei denen das Publikum zweimal hinschauen muss, ob Showrunnerin Elizabeth Meriwether („New Girl“) nicht vielleicht doch Originalaufnahmen verwendet hat. Von ihnen gehen die acht Folgen in die recht chronologisch erzählte Geschichte über, angefangen mit dem Chemietechnik-Studium in Stanford, das Holmes abbricht und so zum titelgebenden „Dropout“ wird.

Dabei macht die Serie schnell klar, dass die junge Frau – anders als Anna Sorokin aus der Netflix-Serie „Inventing Anna“ – nicht von vornherein auf einen Schwindel aus war. Ausgestattet mit iBook, iPod und Steve-Jobs-Poster an der Wand, träumt sie davon, dem Apple-Gründer nachzufolgen. Als sie mit finanzieller und romantischer Unterstützung des reichen, älteren Pakistaners Sunny Balwani (Naveen Andrews, „Lost“) die Idee zu ihrem Bluttest-Gerät hat, sind die ersten Versuche tatsächlich vielversprechend. Mit dem krebskranken Biochemiker Ian (Stephen Fry) sowie den Ingenieuren Rakesh (Utkarsh Ambudkar) und Edmond (James Hiroyuki Liao) gelingt ein erster Test auf Blutvergiftungen. Genug, um Investmenthai Don Lucas (Michael Ironside) und den arroganten Oracle-Chef Larry Ellison (Hart Bochner) neugierig zu machen. Doch als ein Pitch beim Schweizer Pharmakonzern Novartis zu scheitern droht, beginnt Elizabeth erstmals, die Wahrheit über ihre Testmethoden zurechtzubiegen.

Dass man trotz des Wissens, dass es sich um eine Hochstaplerin handelt, mit Elizabeth Holmes mitfiebert, ist ein Verdienst von Amanda Seyfried. Die Oscar-Nominierte („Mank“) verschwindet völlig in ihrer Rolle und liefert die bisher beste Darbietung ihrer Karriere. Von jugendlicher Naivität über toughe Geschäftsfrau bis zur gescheiterten Unternehmerin in der Befragung bedient Seyfried alle Facetten von Elizabeth Holmes. Dass sie sich extra für die Originalfassung eine tiefe Stimme angeeignet hat, ist da nur das Tüpfelchen auf dem i. Allerdings hätte die von Michael Showalter („The Big Sick“) inszenierte Serie ruhig strafferer inszeniert sein dürfen. Statt acht Folgen hätten wie beim Podcast auch sechs gereicht.
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