Inside Greenpeace

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Originaltitel: Inside GreenpeaceDE | 2021 - 2021

Doku & Reportage

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Bewertung:

Meinung der Redaktion

Sehr professionell gemachte Doku, der ein bisschen weniger Hollywood gutgetan hätte

IMDb-Bewertung:

6,6

/10

Ein Jahr lang beobachteten Filmemacher Greenpeace-Kampagnen im Kampf gegen den Klimawandel

Wenn man zu groß wird, kann man nicht mehr so schnell agieren – und reagieren. Rex Weyler, Greenpeace-Mitgründer und Aktivist der ersten Stunde, stellt gleich in der ersten Folge der fünfteiligen Doku die Frage: „Hat Greenpeace heute, wo es eine große, internationale Organisation ist, etwas von seiner Schlagkraft verloren?“ Und beantwortet sie selbst: „Vielleicht ein bisschen.“
Auch „Sea Shepard“-Gründer Paul Watson, eine charismatische, nicht unumstrittene Figur in der Aktivistenszene, dessen Bedeutung für die eigene Entstehung die NGO heute relativiert, sieht Greenpeace nicht mehr als die führende Kraft im Kampf gegen den Klimawandel. Weyler nennt Bewegungen wie Extinction Rebellion oder Fridays For Future, die heute die Rolle übernehmen, die einst der Markenkern von Greenpeace war.
Die Macher begleiteten Kampagnen ein Jahr lang, holten aktive und ehemalige Beteiligte vor die Kamera. Das ermöglicht spannende Einsichten, wenn etwa Greenpeace-Aktivist Christian Bussau von seinem Einsatz auf der Ölbohr-Plattform „Brent Spar“ 1995 erzählt. Man zuckt aber auch immer wieder zusammen, wenn Methoden oder Rhetorik („D-Day“) fragwürdig sind. Der größte Gegenspieler ist die Zeit, das wird deutlich, aber es ist auch klar, dass Greenpeace eine politische Agenda hat. Was sich in dem Moment zeigt, als Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan 2022 als „Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für Klimapolitik“ ins Auswärtige Amt wechselt.
Die Machart ist vielleicht ein bisschen zu slick, zu gestylt, manchmal redundant, dazu ist man hin- und hergerissen zwischen Bewundern und Hinterfragen. Aber sehen sollte man das auf jeden Fall. Ein Manko: Weiße Schrift ist auf manchem Hintergrund gar nicht gut lesbar.