Hellbound

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Originaltitel: HellboundKR | 2021 - 2024

Drama

Horror

Krimi

Mystery

Thriller

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Bewertung:

Meinung der Redaktion

Intelligenter (Horror-)Thriller über religiösen Fundamentalismus und mediale Manipulation.

IMDb-Bewertung:

6,6

/10

Ein ambitionierter Sektenführer macht sich übernatürliche Ereignisse zunutze, um seine Ideologie in der Gesellschaft zu verankern und die Macht zu erlangen.

Horror und Religion sind seit Jahren eine beliebte Paarung für Filmemacher. Meistens geht es dabei um Dämonen und Teufel. Doch zuletzt lässt sich gerade in Serien wie „Midnight Mass“ (2021) eine neue Bewegung erkennen: Statt übernatürlicher Ereignisse sorgen darin Menschen, die den Glauben für ihre eigenen Ziele instrumentalisieren, für Grausen. Mit „Hellbound“, der Adaption des gleichnamigen Webcomics von Co-Autor Choi Kyu-seok („Songgot“), verfolgt Yeon Sang-ho („Train to Busan“) einen ähnlichen Ansatz. Nachdem ein Mann in Seoul auf offener Straße brutal von drei Monstern attackiert und bis auf die Knochen niedergebrannt wurde, herrscht in Südkorea Ausnahmezustand. Jung Jinsu (Yoo Ah-in), der stoische Anführer der Sekte „Neue Wahrheit“, meldet sich zu Wort und verkündet, dass diese Kreaturen von Gott gesandt wurden, um Sünder in die Hölle zu schicken. Während die Polizei Untersuchungen anstellt, erscheint einer alleinerziehenden Mutter plötzlich ein Todesengel, der ihr den baldigen Gang in die Hölle prophezeit. Die Neue Wahrheit will diesen Moment im Fernsehen ausstrahlen.
Die Handlung der ersten Staffel ist in zwei Hälften unterteilt und trägt sich jeweils über einen Zeitraum von wenigen Tagen zu. Während die ersten drei Episoden die Neue Wahrheit als eine aufkeimende Glaubensgruppierung zeigen, hat sich die Bewegung im weiteren Verlauf bereits als Religion etabliert, nach deren Dogmen sich die Hälfte der Weltbevölkerung richtet. Die Monster spielen dabei eine untergeordnete Rolle, ebenso wie die von ihnen hevorgerufenen Gewalteruptionen. Vielmehr handelt „Hellbound“ von der Macht des Mobs und religiösem Extremismus. Letzterer wird vor allem durch die „Speerspitze“, der inoffiziellen Geheimpolizei der Sekte symbolisiert. Gleichzeitig greift die Serie auch die mediale Sensationsgier auf und übt Kritik an der Korruption der Oberen, ohne Religionen an sich zu verurteilen. Trotz der Themenfülle und gelegentlicher dramaturgischer Durchhänger werden die Storyelemente überwiegend nachvollziehbar und spannend miteinander verbunden. Hinzu kommen der gesellschaftspolitische Ansatz und die einnehmende Atmosphäre, die „Hellbound“ zum nächsten Netflix-Hit aus Südkorea nach „Squid Game“ machen dürften.