Die nettesten Menschen der Welt

DE | 2023 - 2023

Komödie

Bewertung der Redaktion:

Mystery und Alltagshorror in wohldosierten Häppchen.

IMDb-Bewertung: 6,4 von 10

Ein krankes Mädchen darf sein Zimmer nicht verlassen. Eine Frau bewirbt sich um einen Job. Ein Hotelangestellter hört zufällig Unglaubliches mit.

Wenn die 19-jährige Lill (Hannah Schiller) ihr Zimmer verlässt, könnte sie sterben – zu gefährlich ist die Welt da draußen für die Allergikerin. Doch als ihre Mutter Tessa (Silke Bodenbender) nach Hause kommt, ist Lill weg. Über deren Laptop versucht Tessa, mit Lills Chatfreunden Kontakt aufzunehmen. Haben die ihre Tochter etwa gekidnappt?
Man glaubt zu ahnen, wie es weitergeht – und dann geht es ganz anders weiter. Das Prinzip der sechsteiligen Serie von Regisseur Alexander Adolph (Grimme-Preis für „Unter Verdacht“) und Drehbuchautorin Eva Wehrum („München Mord“) ist das Überraschungsmoment. In sechs jeweils zwanzig Minuten langen Episoden erzählen sie Geschichten aus dem Alltag, mit einer guten Mischung Mystery, Humor und Horror, auch wenn manche Idee dabei etwas übers Ziel hinausschießt. In der Doppelfolge „Elmchen“ soll Marten (Anton von Lucke), dessen Eltern (Jessica Kosmalla, Axel Milberg) ihn für zu weich halten, auf das rätselhafte Haustier seines Onkels (Fabian Hinrichs) aufpassen, mit blutiger Konsequenz. In „Häxan (Hexen)“ hört Nachtportier Mika (Sebastian Urzendowsky), der in der virtuellen Welt eines Onlinespiels ein edler Bogenschütze ist, wie zwei junge Angestellte einen teuflischen Plan schmieden.
Vorbilder sind Anthologieformate wie „Black Mirror“, „White Lotus“, aber auch Klassiker wie „The Twilight Zone“. Die Besetzung ist superb, der Titelsong beginnt mit den Worten: „Vor deinem Fenster stirbt die Nacht“ und stammt von Tocotronic-Mastermind Dirk von Lowtzow, der auch einen creepy Gastauftritt hat.