Münster scheint ein gefährliches Pflaster zu sein, schließlich nehmen gleich zwei Krimi-Kult-Reihen dort ihren Ursprung. Vor allem "Wilsberg" ist aus der Stadt nicht wegzudenken und erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Wir haben fünf spannende Fakten zur ZDF-Reihe zusammengetragen.

1. Es gibt für die Filmreihe eine Romanvorlage

"Und die Toten läßt man ruhen", so lautet der Titel des ersten Wilsberg-Romans aus der Feder von Jürgen Kehrer, erschienen im Jahre 1990. Kehrer kennt das Pflaster, von dem er schreibt: Von 1974 bis 2018 lebte er selbst dort, wo Wilsberg im Einsatz ist, in Münster nämlich. Der Diplom-Pädagoge startete seine Schreiber-Karriere 1981 beim alternativen Magazin "Knipperdolling", das später zum "Stadtblatt" wurde. 20 Wilsberg-Romane sind bislang erschienen, zuletzt "Wilsberg – Sag niemals Nein".

2. Bielefeld muss mit rein

Seit Mitte der 90er kursiert die sogenannte Bielefeld-Verschwörung, ein zum Kult ausgewachsener Gag der frühen Internet-Tage, ausgehend von einer scherzhaften Behauptung, die Stadt gebe es gar nicht. 2012 trug die 32. Folge eben diesen Titel, "Bielefeld-Verschwörung", die bislang spektakulärste Form jener Bielefeld-Hommage, die fester Bestandteil der Serie ist. In jeder Folge taucht der Stadtname Bielefeld auf, zwei Folgen, Nr. 64 und Nr. 66, wurden sogar dort gedreht.

3. Und Münster muss auch mit

Krimis und Münster, das ist natürlich nicht nur wegen "Wilsberg" längst eine klassische Kombi, auch der "Tatort" hat dort eine Dependance, mit dem Tandem Boerne/Thiel eine der beliebtesten überhaupt. Noch einmal "Bielefeld-Verschwörung": In einer Szene sind auf einem Klingelschild an einem Mehrfamilienhaus die Namen von Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) zu lesen. Während die beiden beliebten Serien auf dem Bildschirm bislang noch nicht enger miteinander kombiniert wurden, tauchten die Tatort-Kommissare in einem Comic zur "Wilsberg"-Serie bereits auf.

4. Wilsberg-Pionier

Leonard Lansink ist "erst" seit der zweiten Folge in der Titelrolle zu sehen. In der Premieren-Episode "Und die Toten lässt man ruhen", ausgestrahlt am 20. Februar 1995, wurde der Münsteraner Antiquar und Hobbydetektiv noch von Joachim Król gespielt. Drei Jahre dauerte es, bis die Serie mit "In alter Freundschaft" fortgesetzt wurde.

5. Zuschauer-Beteiligung

Anfang der Nuller Jahre konnte das Fernsehpublikum sich an der Entwicklung der Drehbücher beteiligen. "eScript" lautete der Name eines ZDF-Projekts. Das Script der neunten Folge, "Letzter Ausweg: Mord", wurde sogar in Gänze im Internet geschrieben. Ein Team von sechs Hobbyautoren hatte das Drehbuch verfasst, ein Arzt, eine Physikerin, eine Pädagogin, ein Schreiner, eine Diplomkauffrau und ein Ingenieur.